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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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ein. „Vielleicht fällt es einem Ganoven besonders leicht, einen Ganoven zu spielen.“
    „Da hast du bestimmt recht. Wenn ich zum Beispiel einen Betrunkenen zu mimen versuchte, würde ich mich an einen Tisch in der Nähe eines Spucknapfs setzen, sodass ich den Whiskey, den ich in Wahrheit gar nicht trinke, dort hineingießen könnte. Es macht sonst einen merkwürdigen Eindruck, wenn die Flasche weiterhin wie von Zauberhand gleich voll bleibt.“
    „Das stimmt“, gab Finley zu. „Jetzt erzähl mir aber von deinem Puzzle.“
    „Also gut.“ Deegan beugte sich über den Tisch zu ihm. „Vor ein paar Tagen ist hier eine junge Frau ermordet worden. Eine der Huren.“
    „Eine alte Freundin von dir?“
    „Ich habe sie nie kennengelernt“, erklärte Deegan. „Aber eine Freundin ist durch ihren frühzeitigen Abgang etwas mitgenommen.“
    „Du willst also herausfinden, wer sie umgebracht hat?“
    „Oh nein. Das weiß ich schon. Es war Karl Severn.“
    Finley sah ihn verblüfft an. „Severn?“
    „Ja, genau der“, bestätigte Deegan.
    Finley spielte nachdenklich mit seinem leeren Glas. „Er hat es selbst getan, anstatt einen seiner Handlanger zu schicken? Das klingt mir aber gar nicht nach seinen üblichen Methoden.“
    „Mag sein, trotzdem hat er dem Mädchen die Kehle durchgeschnitten“, versicherte Deegan. „Und nun will ich wissen, warum.“
    „Du meinst, dass ich dir dabei helfen kann?“, fragte der Detektiv.
    „Ja, das meine ich.“ Wenn Finley ihm keine Hilfe wäre, musste er noch mehr Zeit in Barbary Coast verbringen, obwohl er sie lieber woanders verbringen würde. Zum Beispiel bei Lilly.
    „Also sag schon“, drängte er. „Hinter wem bist du her? Hinter unserem guten Samariter, dem Bankier Farlong, oder hinter dem gottesfürchtigen Reverend Isham?“
    Lilly saß auf dem Sofa und war damit beschäftigt, die dunkelblauen Seidenstücke für ihr Oberteil zusammenzunähen. Ihr Vater las währenddessen ihr und ihrer Mutter laut aus der neuesten Ausgabe des „San Francisco Stand“ vor. Es war eine Beschäftigung, der sie jeden Tag nachgingen. Zuerst wurde die Kolumne von Minos vorgelesen, da jedes Wort, das Edmund schrieb, in der Familie als nahezu heilig betrachtet wurde. Wieder einmal gab er verdeckte Hinweise darauf, dass viele der anrüchigen Etablissements in Barbary Coast in Wahrheit angesehenen Bürgern der Stadt gehörten. Es war eines seiner Lieblingsthemen, wobei er sehr deutliche Anspielungen machte, um wen es sich dabei handelte, ohne jedoch jemals einen Namen zu nennen.
    Zumindest noch nicht.
    Früher hatte Edmund die Dinge oft so klar beim Namen genannt, dass er dadurch Männer in hohen Positionen zu Fall brachte. Einer von ihnen hatte sich daraufhin sogar das Leben genommen. Edmund hatte der Tod des Mannes zwar leidgetan, aber die Zeitung war infolge des großen Interesses, das dadurch entstanden war, bereit gewesen, sein Gehalt zu erhöhen.
    Lilly befestigte mit einigen langen Stichen das Futter am Seidenstoff. Wenn jemand herausfinden konnte, wen Belle erpressen wollte, dann war das Edmund. Er könnte vermutlich sofort einen Verdächtigen nennen. Sein Zeitungsartikel wies jedenfalls eindeutig darauf hin, dass er bald mit seinen Enthüllungen zu beginnen gedachte. Wenn der Mann, hinter dem er augenblicklich her war, derselbe war, von dem die Prostituierte gesprochen hatte, konnte ihr Tod durchaus mit dem in Verbindung stehen, wonach Edmund suchte. Lilly durfte sich nicht länger davon abbringen lassen, ihn endlich zu sprechen. Sie musste es irgendwie schaffen, ihre Eltern für eine Weile allein zu lassen, ohne dass sie misstrauisch wurden.
    Sie hielt den Blick auf ihre Näharbeit gerichtet. „Wir sollten wieder einmal Edmund und seine Frau zu uns einladen. Vielleicht schon morgen Abend“, sagte sie. „Wir haben die beiden schon lange nicht mehr gesehen.“
    „Das ist eine ausgezeichnete Idee, Lilly“, rief ihre Mutter. „Aber wirst du denn Zeit dazu haben, ein richtiges Dinner vorzubereiten? Du solltest vor allem an dein Kleid denken, und da gibt es noch so viel zu tun.“
    „Das stimmt“, erwiderte sie. „Aber Edmund schätzt sowieso einfache Gerichte.“
    „Sein armer Magen verträgt so wenig“, sagte ihre Mutter.
    „Ich mache einen schlichten Eintopf, das ist kaum Arbeit. Wenn ich heute Abend einen kurzen Brief schreibe, kann Mr. Woodbines Sohn ihn morgen früh in Edmunds Büro im ‚Stand‘ abgeben.“
    Ihr Vater nickte zustimmend. „Vielleicht können wir Edmund

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