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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Peter, du tust Fred unrecht. Warum sollte er nicht fechten lernen? Und Fronsacs Haus ist so anständig wie jedes andere auch.“
    Thaxted war für Vernunft nicht mehr zugängig. „Nicht, wenn John dort arbeitet. Je eher er sich auf seine Manieren besinnt und seinen Platz in der Welt einnimmt, desto besser. Was sollen die Leute denken …“
    Er kam nicht weiter. John wandte sich zu ihm und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: „Es ist mir verdammt egal, was du und die Leute denken. Und wärest du nicht Amelias Mann, würde ich dir Nachhilfeunterricht in gutem Benehmen geben.“ Er straffte sich und sagte fröhlich zu Fred: „Wir sehen uns später, mein Junge. Beachte deinen Onkel Peter nicht. Seit ich ihn kenne, hatte er keinen Verstand, und das bisschen Grips, das er früher gehabt zu haben schien, ist ihm inzwischen abhandengekommen.“
    „Oh, ich werde keine Notiz von ihm nehmen“, sagte Fred glücklich und taktlos.
    In der Zwischenzeit hatte Amelia ihren Mann angezischt: „Du lässt John doch nicht durchgehen, dass er so über dich redet, nicht wahr, Peter?“
    Endlich ergriff der große Mann, der Begleiter des Earl, das Wort und richtete es in mitleidigem Ton ausgerechnet an Lady Amelia: „Oh, ich rate Ihnen, Missis, John nicht zu sehr zu reizen. Mit Pistolen und Säbeln kann er noch besser umgehen als mit dem Rapier, und das will etwas heißen. Bei ihm brennt leicht die Sicherung durch.“
    Missis, wirklich! Als sei sie die Köchin oder die Haushälterin! Sie presste die Hände auf die Ohren und ging zur Tür.
    Cassie musste sich zwingen, die Belustigung nicht zu zeigen. Doch das wäre unschicklich gewesen. Man hatte sich aus einem ernsten Anlass versammelt. Doch seit Mr Lockhart angekommen war, hatte er die Bibliothek in ein Tollhaus verwandelt. Cassie war sicher, dass jedes von ihm geäußerte Wort dazu bestimmt gewesen war, ins Schwarze zu treffen. Er hatte nichts Impulsives an sich. Er wirkte nur kühl berechnend. Falls er gedemütigt und in die Welt getrieben worden war, um sich allein durchzuschlagen, ungeliebt und von allen ignoriert, zahlte er es ihnen jetzt mit ihrer eigenen Münze zurück.
    Aber warum in aller Welt hatte sie beschlossen, mit diesem kaltherzigen Scheusal, das eine so spitze Zunge hatte, zu leben? Fast wurde sie schwankend, doch dann nahm der Earl sie sanft beim Arm, führte sie in das Arbeitszimmer und schloss die Tür hinter ihnen. Daraufhin wurde sie wieder anderen Sinnes. Denn bot er ihr nicht eine Art Freiheit? Zumindest verschaffte er ihr die Möglichkeit, nicht verhungern zu müssen.
    „Es stimmt, was Fred gesagt hat“, teilte er ihr mit. „Ich habe nicht viel Zeit, mit Ihnen zu reden, da ich in der Schule benötigt werde. Aber ich möchte Sie beruhigen. Es war mir ernst, als ich sagte, ich wolle Sie nicht kränken. Aus dem, was Mr Herriot mir soeben kurz anvertraut hat, ist eindeutig klar geworden, dass Sie ein Opfer meiner Verwandten sind. Sie und ihre Gesellschafterin, die Sie beide kurz davor standen, auf die Straße gesetzt zu werden. Ich will Ihre Zukunft absichern, und das kann ich, wie Sie so präzis festgestellt haben, indem ich das für uns beide zum Vorteil tue. Haben Sie mich begriffen?“
    Cassie nickte.
    Ernst und gemessen fuhr John fort: „Ich muss jedoch etwas klarstellen, bevor Sie mich heiraten. Unsere Verbindung wird für mich eine reine Zweckehe sein. Ich werde Sie nicht berühren, das heißt, höchstens aus Freundschaft. Zum Teil ist das der Grund, weshalb ich Sie zu meiner Gattin gewählt habe. Ich habe nicht den Wunsch nach einer Familie. Mein einziges Bestreben ist es, meinem Vater eins auszuwischen, indem ich Sie heirate, und mir das Erbe sichere, dann jedoch nicht den Erben zeuge, den er so gern gehabt hätte. Ich sage, zum Teufel mit dem Geschlecht der Lockharts. Ich werde dafür sorgen, dass Sie ein bequemes, luxuriöses Leben haben, und zum Ausgleich werden Sie mir treu sein. Sie sehen aus, Miss Merton, als könnten Sie treu sein.“
    Er glaubte, sie sei unscheinbar und gefügig. Aber er sollte warten, bis er sie geheiratet hatte! Er sagte, er würde ihr die Freiheit geben, und sie gedachte, sich zu amüsieren, wie ihr das nie zuvor gestattet gewesen war. Wenn er wollte, dass sie ihm treu war, würde sie ihr Wort halten, doch mehr nicht. Sie schwieg und neigte ergeben den Kopf.
    Mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht sprach er weiter: „Falls dieser Handel Ihnen nicht genehm sein sollte, sagen Sie es gleich. Dann gehe ich hinaus und

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