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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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    „Georgiana?“
    Der mit einem Mal besorgte Ton in Lady Townends Stimme drang kaum durch den Nebel des Schreckens, der sie umschloss.
    Sie hatte sein Leben zerstört. Kein Wunder, dass er sich nicht von ihr scheiden ließ. Nach einem Skandal solchen Ausmaßes, konnte er es sich einfach nicht leisten. Und indirekt war sie auch noch für Mr Sinclairs missliche Lage verantwortlich. So viel Unglück – und alles ihretwegen.
    „Cassie!“
    „Oh! Das ist Peter. Er ist früher von der Jagd zurückgekehrt!“
    Georgie drehte sich um. Tatsächlich schritt Viscount Townend auf sie zu. Verzweifelt riss sie sich zusammen. „Wie schön für Sie. Gehen Sie doch ruhig zu ihm, ich kann den Schal und die Limonade auch alleine holen. Und ich bringe einen Stärkungstrunk für Lord Townend mit.
    Lady Townend zögerte. „Sind Sie sicher … Ist bei Ihnen denn alles in Ordnung? Sie sind so blass geworden.“
    Georgie zwang sich zu lächeln. „Oh, ja, alles bestens. Ich werde gleich wieder zurück sein.“
    Als sie mit der Limonade, dem Schal sowie mit einem Bier für Lord Townend zum Bogenschießen zurückkehrte, war es ihr gelungen, die Spuren ihrer Tränen zu beseitigen. Zu ihrer Erleichterung erfreute der Viscount die anderen Damen gerade mit einer lebhaft ausgeschmückten Zusammenfassung der Jagdgeschehnisse, wobei einer von Anthonys jüngeren Hunden eine Hauptrolle spielte, weil er einen alten Stiefel aufgespürt und apportiert hatte.
    „Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen!“ Townend lachte. „Und der Hund hat ihn auch noch so verflixt stolz angeblickt!“
    Georgie fiel in das allgemeine Gelächter ein und tat, als ob sie den fragenden Blick von Tante Harriet nicht bemerkt hätte. Diesmal musste sie die Dinge selbst in die Hand nehmen.
    Georgie machte sich so schnell wie möglich frisch, denn sie hatte nicht vergessen, dass Anthony sie am Vortag aufgefordert hatte, ihn beim Baden allein zu lassen. Sie war noch dabei, sich die Haare hochzustecken, als Timms eintrat. Der Diener und ein Knecht schwankten unter der Last eines schweren Kupferzubers für Anthony.
    „Guten Abend, Madam“, begrüßte er sie gut gelaunt, nachdem er den Knecht hinausgeschickt hatte. „Der Major reinigt gerade sein Gewehr. Er müsste aber bald kommen.“
    Georgie errötete und hantierte noch hektischer. Es war besser, wenn sie sich beeilte.
    Als sie ein Klopfen an der Tür vernahm, fielen ihr einige Haarnadeln zu Boden. „Herein – wer ist es?“ Ihre Stimme klang heiser.
    „Townend.“ Die Tür öffnete sich, und Lord Townend trat ein.
    „Oh!“ Er wurde rot. „Verzeihen Sie, Miss Saun … äh … Mrs Lyndhurst. Ich dachte, ich hätte Anthonys Stimme gehört. Ich ziehe mich sofort zurück, ich hatte angenommen, dass er inzwischen hier oben wäre.“
    Schweigend schüttelte sie den Kopf.
    Lord Townend sah sie besorgt an. „Mrs Lyndhurst, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    „Ja“, log sie. „Ich glaube … Timms sagte mir eben, dass Anthony noch sein Gewehr reinigt.“
    „Ah, dann suche ich am besten in der Waffenkammer nach ihm.“
    Anthony verschloss den Waffenschrank und legte die Lappen und das Öl beiseite. Er konnte es nicht länger hinauszögern. Er starrte durch das Fenster in den zunehmend dunkler werdenden Himmel. Mittlerweile hatte sich Georgie gewiss für das Dinner umgezogen. Er musste mit ihr sprechen und sie für seine Worte am Morgen um Verzeihung bitten.
    Die Tür öffnete sich, und Townend kam herein. „Ah, da sind Sie ja, Lyndhurst.“
    Anthony schaute ihn verwundert an. „Stimmt irgendetwas nicht?“
    Peter Townend verzog das Gesicht. „Ich fürchte ja. Ist Ihnen zufällig der Ring aufgefallen, den Cassie in den letzten Tagen immer getragen hat?“
    Anthony nickte. „Ja.“
    „Ich habe ihn ihr zu unserer Hochzeit geschenkt. Er stammt von meiner Mutter.“ Er seufzte und fügte kaum hörbar hinzu: „Das war so ziemlich das Einzige, was mein Vater nicht versetzt hat.“
    Anthony blickte ihn mitfühlend an. Er konnte sich gut vorstellen, dass Peter Townend mit dem Marquis Schreckliches durchgemacht hatte, auch wenn er es zumeist geschickt hinter seinen Spöttereien verbarg. Bei jedem anderen hätten solche Erfahrungen vermutlich zu Verbitterung geführt.
    „Die Sache ist die, Lyndhurst, der Ring war das Einzige, was ich ihr schenken konnte. Und jetzt ist das verdammte Ding verschwunden.“
    Anthony erstarrte, als ihm die Konsequenzen dieser Aussage bewusst wurden. „Verschwunden?“ Er griff nach

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