Historical Saison Band 08
nach Hause reiten. Es war nett, Sie kennengelernt zu haben, Mrs Marbury. Ich hoffe, Sie genießen Ihren Aufenthalt in London. Auf Wiedersehen, Chillings.“
„Miss Duckworth“, verabschiedete sich Guy und deutete eine Verbeugung an. „Miss Lucy.“ Er warf seinem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu. „Wir sehen uns später, Dominic.“
„Darauf kannst du wetten, Bruderherz“, erwiderte Dominic und salutierte in Felicias Richtung. „Mrs Marbury.“
Felicia schaute den drei Reitern hinterher und wandte sich dann an Guy. „Ich glaube, ich sollte besser ins Pulteney zurück.“
Elegant wendete er den Phaeton, und sie traten den Rückweg an. „Ich werde dir heute Abend meinen Kutscher schicken. Annabell lädt dich ein, mit uns zu speisen.“
Felicia zögerte. „Bitte richte ihr aus, dass ich leider nicht kommen kann.“
„Warum? Hast du andere Pläne?“
„Nein.“ Sie seufzte und drehte sich von ihm weg. „Ich halte es einfach nicht für klug, zu viel Zeit mit dir zu verbringen. Du bist verlobt, und ich bin verheiratet.“
„Glaubst du wirklich, dass wir zum Stadtgespräch werden? Selbst wenn sie sich gern das Maul über uns zerreißen würden, Annabell leistet uns als Anstandsdame Gesellschaft. Es gibt also keinen Grund für Gerüchte.“
„Und was, wenn sich herumspricht, dass ich auf deinem Landsitz allein mit dir war?“
„Das wäre eine andere Situation.“
„Das dachte ich mir“, sagte sie trocken. „Außerdem ist es nicht nett, Miss Duckworth in einen Skandal zu verwickeln.“
„Ist dir das wirklich wichtig?“, fragte er spöttisch. Als sie nicht sofort antwortete, lächelte er sie an. „Offensichtlich schon.“
„Ich möchte niemanden verletzen. Dafür weiß ich zu genau, wie schrecklich es ist, wenn man leidet, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.“
Guy legte seine behandschuhte Linke auf ihren rechten Unterarm. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Felicia. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir.“
„Ich weiß.“
Sie konnte ihre Zukunftsängste nicht mit ihm teilen. Dann würde er ihr erneut Geld anbieten, und das wollte sie nicht.
Sie hielten vor dem Pulteney Hotel. Der Reitknecht eilte herbei und übernahm die Zügel. Guy sprang auf den Boden, umrundete den Phaeton und streckte Felicia seine Arme entgegen.
Sie stützte sich leicht mit den Händen auf seinen Schultern ab, doch er fasste sie an der Taille und hob sie mit Schwung von dem hohen Sitz. Es war ein kurzer Augenblick des Glücks, als sie seinen Duft roch und ihm so nah war, dass sich ihre Lippen berührt hätten, wenn sie den Kopf ein wenig geneigt hätte.
Sie schaute zur Seite. „Danke für die Spazierfahrt. Ich habe es sehr genossen.“
„Schau mich an“, forderte er sie auf.
Sie biss sich auf die Unterlippe und kam seiner Aufforderung nach. „Ja?“
„Ich sende dir meinen Kutscher.“
„Ich …“ Sie trat einen Schritt zurück. „Ich denke, das ist keine gute Idee.“
„Zum Teufel mit deinen Bedenken. Mein Kutscher wird da sein, und ich werde ihn begleiten. Lass es nicht so weit kommen, dass ich dich holen muss.“
„Ich werde es mir überlegen. Auf Wiedersehen.“
Guy blickte ihr nach, bis sie im Hotel verschwunden war. Erst dann kletterte er zurück auf den Sitz.
Wenig später hielt er vor seinem Londoner Stadthaus, reichte dem Reitknecht die Zügel und sprang vom Phaeton. Da er wusste, dass Jem sich gut um die Pferde kümmern würde, ging er ohne zu zögern ins Haus. Sein Bruder und seine Schwester standen im Vestibül und stritten sich. Der Butler sah stirnrunzelnd zu ihnen hinüber.
„Was ist los?“ Guy trat auf seine Geschwister zu.
„Wir reden über Mrs Mar…“
„Pst“, flüsterte Annabell. Sie wandte sich an Guy. „Miss Duckworth ist hier.“
Guy unterdrückte einen Fluch. „Seit wann?“
Dominic zuckte mit den Schultern. „Seit höchstens zehn Minuten. Sie muss Lucy nach Hause gebracht haben und dann direkt hergekommen sein.“ Er musterte seinen Bruder. „Ich kann sie schon verstehen. Du treibst es ein bisschen weit, Mrs Marbury im Hyde Park spazieren zu fahren.“
Guy lag eine vernichtende Erwiderung auf der Zunge, doch er hielt sich zurück. Obwohl Dominic recht hatte, gab er sich uneinsichtig. „Ich würde es wieder tun.“
„Wie du meinst“, erwiderte Dominic. Er drehte sich zu seiner Schwester um. „Mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen, Bella.“
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“, konterte sie.
„Ich bin
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