Historical Saison Band 15
schnell wie möglich zum Haus und aus den nassen Kleidern heraus. Ich würde dich ja gern tragen, aber ich weiß nicht, ob ich noch die nötige Kraft dafür aufbringen kann.“
„Überanstrenge dich nicht! Ich kann bis nach Hause laufen … glaube ich.“
„Gut.“ Er zog sie behutsam an sich. „Das Gehen sollte dich auch ein wenig aufwärmen.“
Sich gegenseitig Halt gebend, mit Albert und Wyn als Vorhut, taumelten sie zurück zum Haus.
„Mylord, Mylady!“, schrie Parker auf, als sie ihre Herrschaften erblickte. „Was ist nur geschehen?“
„Was glaubst du denn?“, fuhr Albert sie an, bevor Bennett oder Caroline antworten konnten. „Ihre Ladyschaft ist ins Wasser gefallen, und Seine Lordschaft hat sie herausgefischt. Beide hätten ertrinken können.“
„Hättest du sterben können, Mama?“, fragte Wyn besorgt.
„Ich glaube schon“, gab sie zu, da sie spürte, dass er sich nicht mit einer ausweichenden Antwort zufriedengegeben hätte. „Aber es ist nichts geschehen, und dafür bin ich deinem mutigen Papa zu Dank verpflichtet.“
„Du bist ein Held, Papa!“ Der Junge sah seinen Vater so bewundernd an, als wäre er einer von König Artus’ Rittern der Tafelrunde.
„Das stimmt“, pflichtete Caroline ihm bei, bevor ihr Mann das Lob wie sonst üblich abtun konnte. „Und nicht nur für uns, sondern für sehr viele andere Menschen auch.“
Menschen, die nicht einmal seinen Namen kannten und er auch nicht ihren. Und dennoch tat er alles, was in seiner Macht stand, um sie vor dem Todesurteil zu retten, dass die Sklaverei darstellte. Sie hatte scheinbar doch nie richtig verstanden, wie großartig die Idee war, die auch ihren Vater so sehr in ihren Bann gezogen hatte. Und das, obwohl sie Bennett geheiratet hatte. Jetzt bereute sie bewusst und aus tiefstem Herzen, welchen Schaden sie mit ihrer Torheit bei Almack’s all jenen zugefügt haben mochte, denen Bennett helfen wollte.
Ihr Lob für seine Arbeit schien Bennett zu verblüffen, und er wechselte verlegen das Thema. „Wir müssen zunächst einmal aus den nassen Sachen raus, bevor wir uns erkälten. Parker, kümmere dich bitte um Master Wyn und sorge dafür, dass er sein Abendbrot bekommt.“
„Was ist mit Ihrer Ladyschaft? Ich sollte mich um sie kümmern.“
„Ich komme schon zurecht, danke, Parker.“ Caroline versuchte, zuversichtlicher zu klingen, als sie sich fühlte. Nach ihrem fast verhängnisvollen Unfall hatte der kurze Weg zum Haus sie sehr erschöpft. „Ich werde ruhiger sein, wenn ich weiß, dass für Wyn gesorgt ist. Er hat einen großen Schrecken erlitten. Lenke ihn ab, so gut es geht, während ich meine Sachen wechsle.“
Parker nickte. „Sehr wohl, Mylady. Komm, Wyn. Wollen wir doch mal sehen, was Mrs Jenkins für uns zubereitet hat. Ich glaube, es gibt Karamellpudding. Den magst du doch so sehr.“
„Oh, hoffentlich!“ Der Kleine lief gleich los. „Möchtest du die Muschel sehen, dich ich auf Little Cheese Island gefunden habe?“
Bennett lächelte Caroline zu. „Ihm geht es gut. Was ich nicht über uns sagen kann, wenn wir noch sehr viel länger so herumstehen.“
Sie ließ sich von seiner Kraft ermutigen und setzte einen Fuß vor den anderen, um die Treppe hinaufzugehen. Es kostete sie den letzten Rest ihrer Energie. Als sie ihr Schlafzimmer erreichten, drohten die Beine unter ihr nachzugeben.
Sie sank auf die Truhe, die am Fußende ihres Bettes stand. „Ich ruhe mich hier kurz aus, dann ziehe ich mich um.“
„Bist du sicher?“ Bennett schien zu zögern, sie allein zu lassen. Oder vielleicht wollte sie das nur gern glauben?
Sie winkte schwach ab, und nach einem letzten besorgten Blick zog er sich zurück.
Als er fort war, versuchte sie sich aus ihren nassen Sachen zu schälen, aber sie brachte nicht mehr die Kraft dazu auf. Insgeheim sagte sie sich, dass sie nur noch eine Minute ausruhen wollte und dann aufstehen würde. Doch sie saß immer noch da, während sich das Wasser zu ihren Füßen sammelte, als jemand leise an ihre Tür klopfte.
„Caro“, rief Bennett, „wie kommst du zurecht? Bist du schon bereit, mich zum Dinner zu begleiten?“
Bevor sie sich genügend sammeln konnte, um ihm zu antworten, öffnete Bennett schon die Tür. „Lieber Himmel, du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Ich dachte, du wärst ohnmächtig geworden. Wusste ich es doch, dass ich dich nicht hätte allein lassen dürfen.“
„Es geht mir gut“, protestierte sie, obwohl sie froh war, ihn bei sich zu
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