Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
Vom Netzwerk:
Dominic wollte das Thema nicht weiter erörtern. „Lass es dabei bewenden, mein Freund.“
    Hunter nickte resigniert, füllte die Gläser erneut und hielt seines hoch. „Möge die Londoner Gesellschaft deine Miss Noir niemals demaskieren.“
    Dominic stieß mit ihm an, erwiderte Hunters aufmunterndes Lächeln aber nicht. Was mochte es für Arabella und ihn selbst bedeuten, wenn sie entlarvt wurde?
    Auch das war ein Grund, warum er nicht in die Curzon Street zurückkehren durfte. Trotz der heißen Sehnsucht, die ihn Tag und Nacht quälte …

6. KAPITEL
    G estern Abend ist er wieder nicht hierhergekommen?“, fragte Mrs Tatton am Frühstückstisch. „Schon die vierte Nacht hintereinander …“
    Inzwischen empfand Arabella nicht mehr, wie zu Anfang, Erleichterung über Dominics Abwesenheit, sondern Sorge. Doch sie verzog keine Miene, nickte schweigend und träufelte Honig auf eine weitere Toastscheibe für ihren Sohn.
    „Wer war nicht hier?“, wollte Archie wissen, und die beiden Frauen wechselten einen kurzen Blick.
    „Ein Freund deiner Mama“, antwortete seine Großmutter. „Und jetzt iss deinen Toast, Geburtstagsjunge, bevor er kalt wird.“
    Den Mund randvoll, ließ er zwei Löffel wie Pferde über das Tischtuch galoppieren.
    „Vielleicht hat ihn sein erster Besuch enttäuscht“, meinte Mrs Tatton leise, „und er will das Arrangement beenden.“
    „Das wollen wir nicht hoffen, Mama.“ Wenn er dazu entschlossen ist, möge der Himmel uns helfen, dachte Arabella unglücklich. Die letzte Begegnung beeinträchtigte ihre Zuversicht erheblich. Und sie konnte keinesfalls zu Mrs Silver zurückkehren.
    Es klopfte an der Tür des Speisezimmers, und Gemmell trat mit einem Brief von Dominic auf einem Silbertablett ein.
    „Soeben wurde diese Nachricht abgegeben, Ma’am“, erklärte der Butler und zog sich wieder zurück.
    Ein Abschiedsbrief? Nur mühsam konnte Arabella ihre Sorge verbergen.
    In angstvollem Schweigen beobachtete Mrs Tatton, wie ihre Tochter den Brief öffnete und den Inhalt überflog.
    „Oh, er erkundigt sich nur, ob ich mit der Schneiderin zufrieden bin“, berichtete Arabella erleichtert.
    „Dann ist alles in Ordnung?“
    „So sieht es aus, Mama. Außerdem hat er mir geschrieben, er würde mir eine Kutsche und genug Geld zur Verfügung stellen, damit ich nicht auf Kredit einkaufen und seinen Namen angeben muss. Weil niemand von unserer … ‚Situation‘ erfahren soll.“
    „Entweder ist er ein sehr rücksichtsvoller Gentleman …“ Mrs Tatton hob die Brauen. „Oder er hätte viel zu verlieren, wenn jemand herausfindet, welches Arrangement zwischen euch besteht.“
    Arabella fand, dass Dominic gar nichts zu verlieren hatte. Vielmehr hätte sie erwartet, er würde überall mit seiner Eroberung von „Miss Noir“ prahlen. Ein sehr rücksichtsvoller Gentleman. Gewiss keine Beschreibung, die auf Dominic Furneaux passte. Zumindest hatte sie das bisher geglaubt.
    „So unangenehm es mir auch ist, sein Geld auszugeben …“ Sie musterte das schäbige Kleid ihrer Mutter. „Du und Archie, ihr braucht dringend ein paar neue Sachen zum Anziehen.“
    „Sparen wir das Geld lieber, damit wir dieses Haus möglichst schnell verlassen können. Der Junge und ich kommen schon zurecht.“
    „Aber ihr beide besitzt nur die Sachen, die ihr anhabt, Mama. Sonst nichts. Deine Schuhe sind voller Löcher, dein Kleid ist abgenutzt. Ich werde Gemmell ersuchen, neue Kleidung für euch zu beschaffen. Und da deine Hände schmerzen, werde ich in eine Apotheke gehen und eine Salbe für deine Gelenke kaufen.“
    Unsicher biss Mrs Tatton sich auf die Lippen. „Wird es der Gentleman nicht merken, wenn du sein Geld für Archie und mich verwendest?“
    „In seinem Brief hat er erwähnt, ich müsse keine Rechenschaft über meine Ausgaben ablegen“, betonte Arabella.
    „Nun, in diesem Fall …“ Ihre Mutter nickte, doch die Sorgenfalten auf ihrer Stirn glätteten sich nur ein wenig.
    Energisch verdrängte Arabella alle Gedanken an Dominic und das Arrangement. An diesem Tag gab es etwas viel Wichtigeres. „Und jetzt reden wir über erfreuliche Dinge. Heute hat ein gewisser Junge Geburtstag!“ Damit Archie ihr zuhörte, erhob sie ihre Stimme. „Deshalb habe ich mir ein besonderes Geschenk ausgedacht – einen Ausflug in den Park. Der Reitknecht Robert hat eine kleine Stute namens Elsie. Möchtest du auf ihrem Rücken sitzen, während er sie durch den Park führt?“
    „Oh ja, bitte!“, rief Archie

Weitere Kostenlose Bücher