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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Stimme zu überhören, die an ihr Gewissen appellierte.
    Inzwischen war Archies anfängliche Scheu verflogen. Lachend rannte er um den Sessel herum, in dem Dominic saß, und sprang über dessen lange, ausgestreckte Beine.
    Dann kletterte er auf Dominics Knie und umklammerte mit seinen kleinen Fingern eine seiner großen Hände. Arabella sah die tiefen Gefühle in den Augen des geliebten Mannes, bevor er eine ausdruckslose Miene aufsetzte.
    Begeistert kicherte Archie, als Dominic ihm in die Nase kniff und vorgab, er hätte sie ihm aus dem Gesicht gestohlen. Gerührt musste Arabella sich abwenden, um ihre Tränen zu unterdrücken.
    Vater und Sohn spielten, bis sie merkte, dass der kleine Junge müde wurde und sich übermäßig aufregte.
    „Nun wird es Zeit für das Dinner, Archie, und danach musst du baden und schlafen gehen. Verabschiede dich von Dominic.“
    „Oh nein, Mama“, klagte er, „das Pferdespiel ist noch nicht vorbei.“
    „An einem anderen Tag wird Dominic zurückkommen und wieder mit dir spielen.“
    „Bitte, Mama!“, flehte das Kind.
    „Tu, was deine Mama sagt“, mahnte Dominic in sanftem Ton. „Bald sehen wir uns wieder.“
    „Morgen?“ Archie griff nach seiner Hand und schaute zu ihm auf.
    „Ja, morgen.“ Lächelnd zerzauste Dominic die dunklen Locken seines Sohnes.
    „Spielen wir dann das Pferdespiel?“
    „Natürlich.“
    „Ich mag dich, Dominic.“
    „Ich dich auch, Archie.“
    Wie schon sooft an diesem Tag, musste Arabella eine Aufwallung heftiger Gefühle bekämpfen. Sie führte den Jungen die Treppe hinauf, in den großen Raum, der neben ihrem eigenen lag und auf Dominics Wunsch in ein Kinderzimmer umgewandelt worden war. In einer Ecke saß Mrs Tatton und las, nachdem sie allen Überredungskünsten widerstanden und sich geweigert hatte, länger als unbedingt nötig im selben Raum wie der Duke zu verweilen.
    Schweigend nahm sie ihren Enkel in Empfang. Arabella versuchte mit ihrer Mutter zu sprechen. Aber Mrs Tatton wandte sich ab und wollte nichts hören.
    Später kehrte Arabella in den Salon zurück und sah Dominic gedankenverloren vor dem leeren Kamin stehen. Er drehte sich erst um, als sie die Tür geschlossen hatte. Forschend betrachtete sie ihn. Wehmut und Zorn überschatteten seine Augen. Und etwas, das wie Enttäuschung anmutete, wie tiefe Trauer um alles, was hätte geschehen können.
    Die unvermeidliche Frage traf Arabella härter, als sie es erwartet hatte.
    „Warum hast du Archie vor mir versteckt?“
    „Das weißt du, Dominic. Weil ich das Schlimmste von dir dachte.“
    „Trotzdem … Welchem Mann, selbst wenn er ein Schurke ist, würde sein Sohn nichts bedeuten? Du hättest mich informieren müssen. Meinst du nicht, das wäre mein gutes Recht gewesen?“
    Erneut verdrängte sie ihre Schuldgefühle. „Dein Recht fand ich nicht so wichtig wie Archies Schutz.“
    „Vor mir wolltest du ihn schützen? Verdammt, Arabella, was glaubst du denn, was ich ihm angetan hätte?“
    „In ganz London nennt man dich einen Lebemann, der sich ohne Bedenken nimmt, was er will. Du bist ein reicher, mächtiger Duke, ich bin arm, ohne nützliche gesellschaftliche Kontakte. Und dann hast du mich in einem Bordell entdeckt. Natürlich musste ich befürchten, du würdest mir das Kind wegnehmen.“ Sekundenlang kniff sie die Augen zusammen. Nicht einmal den Gedanken ertrug sie. „Archie ist erst fünf Jahre alt, und er braucht viel Liebe. Er sollte nicht von fremden Leuten großgezogen werden. Die würden sich nicht für ihn interessieren, nur für das Geld, das sie bekämen.“
    „Niemals hätte ich dir den Jungen weggenommen.“
    „Das wusste ich nicht.“
    „Wann immer ich hierherkam und mit dir schlief, wurde unser Sohn im Dachgeschoss versteckt!“
    Empört schnappte Arabella nach Luft. „Wie anrüchig das klingt! Ich liebe Archie. Mein Leben würde ich für ihn geben. Ja, ich habe mich verkauft, um seinetwillen. Und du, Dominic Furneaux, bist der Mann, der mich gekauft hat. Also wage es nicht, mich zu verurteilen!“
    „Wäre ich über Archie informiert worden, hätte es alles geändert“, versicherte er und ging zu ihr.
    „Was denn? Hätte es dann keine Rolle mehr gespielt, dass ich deine Mätresse wurde und du mich für meine Hingabe reich entlohnst?“ Sie sah Dominic gepeinigt zusammenzucken. Doch sie wollte ihn nicht schonen, weil er ihre Handlungsweise begreifen musste. „Ich hielt dich für den Mann, der mir die Unschuld geraubt, mein Vertrauen missbraucht und mein

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