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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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verletzt gewesen, weil Arabella vorgeschlagen hatte, sie könnte mit Archie aufs Land übersiedeln. Allein schon ihre Absicht, ihn von seinem Sohn zu trennen, schürte erneut den Zorn, der in ihm aufgestiegen war, als er von der verheimlichten Existenz des Kindes erfahren hatte.
    Gewiss, seit jenem Abend hatte er sehr viele Fehler begangen. Doch das wollte er jetzt wiedergutmachen. Anscheinend war es zu spät.
    Sie hatte gestanden, sie würde immer noch etwas für ihn empfinden. Welche Gefühle sie in ihm weckte, wusste er nur zu gut. Er hatte geglaubt, sie würde seinen Antrag überglücklich annehmen. Stattdessen war das Gespräch ganz anders verlaufen, als er es erhofft hatte, abgesehen von Arabellas Jawort, das erst nach langem Zögern kam.
    Offenbar ließen sich manche zerbrochenen Dinge nicht mehr zusammenfügen, weil der Schaden zu groß war. Kann es für uns beide jemals ein Zurück geben?
    Er würde Arabella heiraten, und Archie würde als sein rechtmäßiger Sohn aufwachsen. Das war das Beste, was er für die beiden zu tun vermochte.
    Und seine Beziehung zu Arabella? Würde die Zeit all die alten Wunden heilen und eine glückliche Ehe voller Liebe ermöglichen?
    Schließlich befahl er seinem Herz zu schweigen und lenkte seine Gedanken auf die Organisation eines Balls im Arlesford House. Bei diesem gesellschaftlichen Ereignis würde er die Verlobung bekannt geben.

15. KAPITEL
    Z wei Wochen nach Dominics Heiratsantrag, um neun Uhr am Freitagabend, stand Mrs Tatton immer noch vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer, als draußen Hufschläge erklangen. „Ist das die Kutsche, die er uns geschickt hat?“
    Arabella spähte zwischen den zugezogenen Vorhängen zur Straße hinab. Da sie bemerkte, wie angstvoll die Frage klang, wollte sie ihre Mutter beruhigen, trotz ihrer eigenen Nervosität. „Ja, Mama. Aber du hast genug Zeit, um dich zu fassen.“
    „Den ganzen Abend werde ich mich nicht fassen! Noch nie im Leben war ich so aufgeregt!“
    „Glaub mir, es gibt keinen Grund zur Sorge.“
    „Abgesehen von der Gefahr, dass ich uns alle vor dem Prinzregenten blamieren könnte!“
    „Unsinn.“ Arabella begegnete im Spiegel dem Blick ihrer Mutter. „Dazu bist du gar nicht fähig.“
    „Und wenn die Leute die Wahrheit über uns herausfinden? Über unser keineswegs respektablen Leben seit Mr Marlbrooks Tod?“
    „Nichts dergleichen werden sie erfahren. Dafür hat Dominic gesorgt. Jetzt atme tief durch, dann werden wir deine äußere Erscheinung ein letztes Mal inspizieren.“
    Beklommen starrte Mrs Tatton wieder in den Spiegel, und Arabella musterte die violette Seide ihres Kleides. Die Farbe schmeichelte dem Teint ihrer Mama und verlieh den blassen Wangen einen rosigen Schimmer. Im Kerzenlicht funkelten die Amethystknöpfe am hochgeschlossenen Oberteil des eleganten Kleids. Einige glänzende silbergraue Löckchen ragten unter dem Turban hervor.
    Arabella fand, dass ihre Mutter seit Jahren nicht so gut ausgesehen hatte. „Du bist wunderschön, Mama.“
    „Danke, mein Liebes.“ Mrs Tatton lächelte und schien ihre flatternden Nerven zumindest für ein paar Minuten zu vergessen. „Auch du siehst zauberhaft aus, von Kopf bis Fuß eine künftige Duchess.“
    Arabella schaute auf ihr tiefblaues Seidenkleid hinab. Schlicht geschnitten, aber nach der neuesten Mode, betonte es ihre wohlgeformte Figur, und die dunkle Farbe bildete einen reizvollen Kontrast zu ihrer hellen Haut. Die langen Abendhandschuhe passten farblich genau zum Kleid.
    Wehmütig berührte Arabella ihr schmuckloses Dekolleté und dachte an das gestohlene goldene Medaillon, das ihr viel mehr bedeutet hatte als der Saphirring mit den Diamanten an ihrem Finger. Doch sie verdrängte den Gedanken. An diesem Abend durfte sie ihre wahren Gefühle nicht zeigen und musste die Rolle einer respektablen Witwe spielen, die das Herz eines Dukes gewonnen hatte.
    „Danke, Mama. Bevor wir gehen, will ich noch rasch nach Archie sehen.“
    „Sicher schläft er.“
    „Das hoffe ich.“ Ihre Mutter zuliebe lächelte Arabella, obwohl sie der Verzweiflung nahe war. „Trotzdem möchte ich mich vergewissern und Anne noch einmal erklären, was zu tun ist, wenn er vor unserer Rückkehr erwacht.“
    Dominic hatte Arabella schon immer für eine bildschöne Frau gehalten. Aber während sie an Mrs Tattons Seite die Halle von Arlesford Hall durchquerte, raubte ihm ihr Anblick den Atem. Zu einer silbernen Stola trug sie ein schlichtes blaues Kleid – teuer, respektabel,

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