Historical Saison Band 16 (German Edition)
Beldon ihre Hand und wanderte mit ihr zwischen den Tischen umher, um mit den Gästen zu plaudern.
Trotz der wunderbaren Unterhaltung und des reichlichen Essens zeigten die Gäste, dass sie sich zu benehmen wussten, und begannen, sich am späten Nachmittag zu verabschieden. Es wurde Zeit, das frischgebackene Ehepaar sich selbst zu überlassen. Lilya wusste, dass die meisten von ihnen zu Hause noch tagelang über die Hochzeit sprechen würden.
„Du bist rot geworden“, sagte Beldon leise in ihr Ohr.
„Ich habe gerade daran gedacht, wie fröhlich all diese Menschen nach Hause gehen werden. Vielleicht denken sie nicht nur an unsere Hochzeit, sondern an ihre.“
Beldon zog die Augenbrauen hoch. „Oder an künftige Hochzeiten.“
Sie neigte den Kopf, um ihn zu betrachten. „Oh ja, Männer und Frauen können viel Spaß miteinander haben.“
„Ich verstehe das so, dass Sie bereit sind ins Haus zu gehen, Lady Pendennys“, sagte Beldon lachend.
„Mehr als bereit“, antwortete Lilya sanft.
Jemand hatte sich an diesem Tag besonders dem Schlafzimmer gewidmet. Es brannten Kerzen und das Kaminfeuer war angezündet. Die Bettdecke war zurückgeschlagen und mit Rosenblättern bestreut worden. In einem Kühler wartete Champagner auf sie. Auf einem kleinen Tisch stand ein Imbiss aus kaltem Fleisch, Brot und frischen Erdbeeren. Beldons Hausmantel und Lilyas Kleidung lagen bereit. Jemand war ganz richtig davon ausgegangen, dass sie heute Abend auf die Hilfe des Dienstpersonals verzichten konnten – und dass der Abend noch jung war und sie vor seinem Ende hungrig sein würden.
Beldon machte sich am Korken der Champagnerflasche zu schaffen, bis er mit einem Ploppen herauskam. Er füllte zwei Gläser und gab eines davon Lilya. „Ich trinke auf den schönsten Tag unseres Lebens! Hoffentlich folgen ihm viele weitere, meine Liebe!“
Er trank und ließ dabei seinen Blick auf Lilyas Gesicht ruhen. Ehefrau zu sein, stand ihr gut. Ihre Augen funkelten. Er sah auch, dass sie sich zu entspannen begann. Offenbar glaubte sie inzwischen an den inneren Frieden, den er ihr bieten konnte. Er wusste zwar nicht, was die nächste Zeit bringen würde; er wusste aber, dass er Lilya Frieden schenken konnte. Das schuldete er ihr.
Er wusste auch, dass sie nicht hatte heiraten wollen. Sie hatte nicht nach Beldon Ausschau gehalten. Und dennoch war sie nun hier. Er gab sich keinerlei Illusionen hin, warum sie ihn geheiratet hatte. Aber das musste nicht so bleiben. Es gab keinen Grund, warum sie keine glückliche Ehe führen sollten. Im Bett waren sie sich schließlich auch schon einig geworden …
Außerdem bewunderte er sie. Sie hatte ihren Bruder großgezogen, obwohl sie selbst noch ein Kind gewesen war. Sie hatte ganz Europa durchquert. Seine Ehefrau besaß ungewöhnlich viel Mut. Wenn sie so viel Courage aufbrachte, würde sie auch genügend davon besitzen, um eine richtige Ehe mit ihm zu führen.
„Ich habe etwas für dich.“ Beldon ging zu einer Kommode und zog eine lange, samtbezogene Schachtel aus einer geöffneten Schublade. „Dein offizielles Hochzeitsgeschenk“, verkündete er und nahm ihr Glas, damit sie sich setzen und das Geschenk öffnen konnte.
„Oh. Sie sind wunderschön.“ Lilya war offenkundig überwältigt. „Sind das die Familienjuwelen? Sollten sie nicht Philippa gehören?“
„Nein. Philippa hat ihre eigenen und die der St. Justs dazu“, versicherte Beldon.
Er sah ihr an, dass sie den Schmuck mochte. Die Smaragde der Pendennys waren exquisit. Sie hielt ein Diadem, das mit Smaragden und Diamanten besetzt war, ins Licht. „Es ist wundervoll gearbeitet.“
„Probier es doch einmal an.“ Beldon setzte Lilya das Diadem auf den Kopf und trat zurück. Der Schmuck verwandelte sie in eine Königin. Bei einem Juwelier hätte er sich genau für dieses Stück entschieden, wenn es nicht ohnehin im Besitz seiner Familie gewesen wäre. Es gab noch weiteres Geschmeide. Sie nahm jedes auf, hielt es hoch und bewunderte es.
„Danke, Beldon.“
„Bitte. Einige der Stücke haben ein beträchtliches Alter und sind etwas schwer. Wir können sie bei unserem nächsten Besuch in London zum Juwelier bringen und umarbeiten lassen.“
„Ich habe es nicht eilig.“ Lilya legte den Schmuck beiseite. „Komm, hilf mir mit meinem Kleid.“ Sie drehte ihm den Rücken zu.
Beldon lachte herzlich. „Gut, dass wir uns früh zurückgezogen haben. Das Kleid hat genügend Knöpfe, um mich die ganze Nacht lang zu beschäftigen. Das
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