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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Gunst ihrer Großmutter zu gewinnen.
    Begleitet von zwei Näherinnen, kam Madame Hamelin, die Schneiderin ihrer Großmutter, um Maß für eine komplette neue Garderobe zu nehmen. Dann erschien der Tanzlehrer, der mit ihr zu imaginären Walzerklängen durchs Zimmer wirbelte und zur unendlichen Erleichterung der Countess verkündete, ihre Enkelin besitze eine natürliche Begabung fürs Tanzen.
    Als die Zeit für ihr Debüt herangekommen war, hatte sie immer noch viel zu lernen und ihr Wille war längst nicht gezähmt. Dennoch glaubte ihre Großmutter, dass sie bereit war, in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Der Skandal um ihr kurzes und vollkommen unschuldiges Zusammentreffen mit Carlton Robinson war hoffentlich längst vergessen.
    Lance Bingham stöhnte und rollte sich aus dem Bett. Er griff nach dem Wasserkrug auf dem Frisiertisch und schüttete sich den Inhalt über die Haare, bevor er seinen tropfenden Kopf hob und sein Gesicht im Spiegel betrachtete. Er fühlte sich schrecklich und sah auch so aus. Er rubbelte seine Haare trocken. Um vielleicht auf diese Weise den Alkoholnebel aus seinem Kopf zu vertreiben, ging er zum Fenster, öffnete es und nahm einen Atemzug von der scharfen Pariser Morgenluft.
    Heute war sein Leben bei der Armee vorüber und er würde nach England zurückkehren. Allerdings sah er diesem Ereignis mit wenig Freude entgegen, wenn er daran dachte, was ihn zu Hause erwartete. Mit Delphine war auch ein Teil von ihm gestorben. Nie wieder würde er zulassen, dass seine Gefühle ihn überwältigten. Er hatte sein Herz allen Frauen verschlossen – auch seiner Tochter, deren Geburt ihm die einzige Frau genommen hatte, die ihn jemals tief in seinem Inneren berührt hatte.
    Während der Jahre mit seinem Regiment hatten ihn das Abenteuer, ein Soldat zu sein, und die Erregung des Kampfes angetrieben. Aber die Dinge, die er auf dem Schlachtfeld gesehen hatte, und der Verlust seiner Freunde hatten ihre Narben hinterlassen. Es würde nicht leicht für ihn sein, sich an das Leben eines Zivilisten zu gewöhnen. Obwohl er alles besaß – ein exzellente Herkunft, gutes Aussehen und Vermögen – seine militärische Karriere, die Art, wie Delphine gestorben war, und die Schuld, die ihn sein Leben lang verfolgen würde, hatten dafür gesorgt, dass seine Welt düster und eng war.
    Elise beobachtete ihren Liebhaber. Ihr Körper schmerzte auf köstliche Weise vom den ausdauernden und tatkräftigen Liebeskünsten ihres Gespielen. Sie musterte den attraktiven Mann, dessen hervorragendes Aussehen von dem zynischen Ausdruck um seinen Mund ein wenig geschmälert wurde.
    Die Erinnerung an seine animalische Wollust durchlief sie wie eine Welle. „Komm zurück ins Bett“, murmelte sie mit sinnlicher Stimme.
    Er wandte sich um und sah sie leidenschaftslos an. „Zieh dich an und geh.“
    „Was? Habe ich Sie nicht befriedigt, Mylord?“ Sie lächelte verführerisch und ließ das Laken tiefer rutschen. „Du hast Spaß gehabt, nicht wahr?“
    „Das war gestern Abend. Ich war betrunken, und nun bin ich nüchtern und nicht gelangweilt genug, um noch einmal mit dir schlafen zu wollen.“
    Elise starrte ihn finster an. „Du hast keine besonders hohe Meinung von Frauen, nicht wahr?“
    „Ich glaube nicht an das Gute in jedem Menschen – mich selbst eingeschlossen. Ich möchte, dass du jetzt gehst.“
    Die Augen der Frau wurden schmal, und in den Tiefen ihrer Pupillen loderte der Zorn. „Du … du Ungeheuer“, zischte sie.
    Ohne sich noch länger um sie zu kümmern, wandte Lance sich erneut ab. Elise warf die Bettdecke zurück und griff nach ihren Kleidern. Noch bevor sie aus dem Zimmer stolziert war, hatte er sie aus seinem Gedächtnis gestrichen, als hätte er sie nie gesehen.
    Belle saß vor ihrem Toilettentisch und betrachtete die kunstvolle Frisur – Daisys Werk. Nun betastete sie mit den Fingerspitzen den Schmuck, den Daisy ihr soeben angelegt hatte: tropfenförmige Edelsteine an ihren Ohren und ein Collier aus Diamanten mit einem einzelnen riesengroßen ovalen Stein, der direkt über ihrem Brustansatz ruhte. Die erlesenen Juwelen gehörten ihrer Großmutter.
    „Soll ich Ihnen den Schmuck wieder abnehmen, Miss?“, erkundigte sich Daisy. Die Countess hatte ihrer Enkelin erlaubt, sich die sagenumwobenen Juwelen anzuschauen. Nachdem sie Miss Belle die Kette in die Hände gelegt hatte, war die Countess fortgerufen worden. Sie hatte ihrer Enkelin befohlen, den Schmuck zurück in die Schatulle zu legen und ihn

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