Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London
Tobias.“
„Fiona!“
Barfuß kam sie über den knarrenden Holzfußboden auf ihn zu. „Bleib bei mir, Tobias.
Nicht, weil du den Aristoteles oder die Buchhandlung haben möchtest, sondern weil du mich willst.“
Tobias war im Nu bei ihr. Auch er ging zum Du über, als wäre es das Natürlichste von der Welt, als gehörten sie zueinander. „Natürlich will ich dich. Ich kann überhaupt nicht ausdrücken, wie sehr. Diese Anziehungskraft zwischen uns … wir dürfen ihr nicht nachgeben.“
„Nein?“ Sie nahm seine Hand. „Wir sind beide reif genug, um zu wissen, was wir wollen. Ich jedenfalls will … es von ganzem Herzen.“
Bis zu diesem Tag hatte Tobias immer recht verächtlich auf jene herabgesehen, die ihrer Lust rückhaltlos nachgaben. Doch jetzt, da er Fiona in die wunderschönen Augen blickte, erkannte er zum ersten Mal wirklich, was es bedeutete, menschlich zu sein und fehlbar und schwach.
Sie hielt seine Hand an die Wange. „Heute ist ein ganz besonderer Geburtstag für mich. Ich werde dreißig“, gestand sie ein.
Das überraschte ihn nicht. Als sie sich das erste Mal begegnet waren, hatte er Fiona auf etwa Ende zwanzig geschätzt. Die Ernsthaftigkeit, mit der sie es sagte, zeigte ihm allerdings, dass sie sich für ziemlich alt halten musste.
„Sollte ich die Nacht mit dir verbringen, Fiona MacPherson, gebe ich dir mein Wort, dass ich es nie einer lebenden Seele verraten würde. Allerdings würde ich mich verabscheuen, wenn ich glauben müsste, ich nutze deine Lage aus.“
Fiona ließ seine Hand los und betrachtete ihn nachdenklich. „Weil ich unberührt bin oder weil ich meine besten Jahre schon hinter mir habe?“
„Du hast ganz gewiss nicht deine besten Jahre hinter dir. Du bist so frisch und schön, wie es sich ein Mann nur wünschen kann.“
Fiona stieß erleichtert den Atem aus. „Nun, dann …“
Ohne den Blick von ihm zu nehmen, trat sie einen Schritt zurück und öffnete den Gürtel ihres Morgenrocks. Der Seidenstoff teilte sich und enthüllte die Spitze einer rosigen Brust und eine so helle, zarte Haut, wie die Perlen, die sie noch trug. Sie hob die Schultern, und der Morgenrock glitt langsam an ihr herab und zu Boden. Nackt stand sie vor ihm, ein schüchternes Lächeln auf den Lippen. Tobias hielt unwillkürlich den Atem an, doch bevor er seinem Verlangen nachgeben konnte, musste er seinerseits ein Geständnis machen.
„Ich habe noch nie mit einer Frau …“ Er schluckte mühsam. „Allerdings habe ich eine ganze Reihe von Büchern über das Thema gelesen.“ Heiße Röte stieg ihm in die Wangen.
Sie lächelte. „Dann werden wir wie auch beim Tanzen vollkommen zueinander passen.“
„Wie beim Tanzen“, wiederholte er und erwiderte ihr Lächeln.
Zwar hatten sie sich noch nicht geküsst, geschweige denn sich geliebt. Doch Tobias brauchte Fiona nur in die Augen zu sehen und die Wärme ihrer Persönlichkeit zu spüren, um zu wissen, dass sie füreinander bestimmt waren.
Fiona erschauerte, als Tobias die Hände auf ihre Schultern legte, sie sanft an sich zog und küsste. Ihr stockte der Atem. Wieder spürte sie seine Zunge an ihren Lippen, aber dieses Mal schrie sie nicht auf und stieß ihn auch nicht von sich. Dieses Mal öffnete sie sich ihm wie eine Blume dem Sonnenlicht. Tobias vertiefte den Kuss, während er mit den Händen über ihre Schultern, ihre Brüste, die Hüften und den Po strich. Wo immer er sie berührte, begann ihre Haut zu prickeln. Ein Verlangen, wie sie es noch nie erlebt hatte, brachte ihr Herz wild zum Schlagen.
Schwer atmend löste sie die Lippen von seinen und drückte sie auf den Punkt an seinem Hals, wo sie seinen Puls pochen sehen konnte. Schon seit Stunden hatte sie überlegt, wie sich genau diese Stelle anfühlen mochte. Und sie wurde nicht enttäuscht. Zwar mochte Tobias’ Haut aussehen, als wäre sie aus kaltem Marmor, doch sie war warm und duftete wundervoll.
„Bitte, zieh dich aus“, flüsterte sie.
Tobias zögerte, doch nur einen Augenblick lang. Dann trat er zurück und begann, sich zu entkleiden. Während sie ihm dabei zusah, wie er einen Knopf nach dem anderen öffnete und ein Kleidungsstück nach dem anderen auf den Boden fiel, fuhr Fiona sich unbewusst über die plötzlich ganz trockenen Lippen.
Schließlich stand er genauso nackt wie sie vor ihr. Fiona hielt den Atem an. So gut er auch in seinem Frack ausgesehen hatte, ohne einen Faden am Leib sah er sogar noch hinreißender aus. Schimmernde Haut, feste Muskeln und
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