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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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niemand weiter.
    Ein Feuerwerk war im Hyde Park geplant, und da es ebenso Stellas Geburtstag wie Weihnachtsabend war, durften die Kinder länger aufbleiben, um das Schauspiel mit anzusehen. Trotz der hereinbrechenden Dunkelheit drängten sich die Menschen auf den Straßen, und obwohl es klirrend kalt war, lächelten die Leute. Keiner klagte über das Geschiebe im Park. Aus Rücksicht auf Phoebes Zustand hielt Angelica die kleine Stella auf dem Arm, und die beiden Herren hoben je einen der Zwillinge hoch, damit sie einen besseren Blick auf den nächtlichen Himmel hatten.
    Ein lautes Zischen kündigte den Anfang des Spektakels an, und rote Leuchtgarben stiegen hoch in die Luft. Stella hielt sich die Ohren zu, um den Knall nicht zu hören, schaute aber aus weit aufgerissenen Augen staunend und sehr begeistert in die Höhe. Im vergangenen Winter war sie noch zu klein gewesen, um das Feuerwerk zu sehen.
    „Guck, Mama, guck", schrie Tom, als sich über ihren Köpfen ein bläulicher Flammenbogen knisternd ausbreitete.
    Angelica hatte beinahe mehr Freude daran, die Kinder zu beobachten, als das Farbenspiel zu bewundern. Obwohl Stella schon ziemlich schwer war, genoß sie das Gewicht des warmen kleinen Körpers. Als sie zu Matthew hinüberblickte, bemerkte sie, daß er sie betrachtete.
    „Ihnen entgeht ja das Feuerwerk", sagte sie leise.
    Er lächelte bloß.
    Die Addams standen mit Matthew und Angelica ziemlich am Rande der Menschenmenge, und bald waren die Buben und Stella so aufgeregt, daß sie auf eigenen Füßen stehen wollten. Matthew und Angelica traten deshalb einige Schritte zurück, um ein Auge auf die Kleinen haben zu können.
    „Sie sollten eigene Kinder haben", stellte Matthew fest. „Man sieht auf einen Blick, wie sehr Sie sie lieben."
    Angelica nickte. „Ich war wirklich sehr enttäuscht, daß ich keines bekam. Philip wollte auch eines, natürlich einen Sohn. Er wollte nur einen Sohn, nicht mehr. Ich dagegen hätte gern eine ganze Schar gehabt."
    „Ich kann mich erinnern, daß das damals schon so war. Ich übrigens möchte auch das ganze Haus voll Kinder."
    „Nun ist es eben nicht so gekommen. Philip ist tot, und ich habe ja Phoebes Kinder, die ich lieben kann."
    „Und das genügt Ihnen?"

    „Das muß es", sagte sie etwas ungeduldig. Natürlich genügte es ihr nicht, aber was blieb ihr anderes übrig, als sich damit abzufinden?
    Wieder erhellten Feuerblitze den Nachthimmel, und Matthew sagte: „Sie haben mir gefehlt, Angelica. In den letzten fünf Jahren bin ich durch eine Hölle gegangen."
    Sie wandte den Kopf und schaute Matthew fassungslos an. Sein Mund zuckte, in den Augen verriet sich der heftige Schmerz, von dem er gesprochen hatte. Matthew meinte seine Worte ernst.
    Nach einem gepreßten Atemzug gab Angelica zu: „Ich habe Sie auch vermißt." Sie drehte das Gesicht zur Seite und schien nach dem Lichterspiel zu sehen. „Vielleicht haben Sie einen falschen Eindruck von meiner Ehe bekommen.
    Philip und ich waren nicht glücklich miteinander. Sobald wir verheiratet waren, begriff ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte. Ich war so jung, so dickköpfig, und ich wollte Sie unbedingt bestrafen, weil unsere Verlobung in die Brüche gegangen war. Aber ich hätte Philip niemals heiraten sollen."
    „Sie haben mir den Ring vor die Füße geworfen, nicht ich Ihnen."
    „Sind Sie ganz sicher? War das wirklich so?"
    „Todsicher."
    Angelica runzelte die Stirn. „Das ist ja noch viel schlimmer, nicht wahr? Vielleicht hatte ich deshalb einen Mann wie Philip verdient?"
    „Keine Frau der Welt verdient einen Trunkenbold zum Ehemann, am allerwenigsten Sie."
    „Woher wissen Sie, daß er trank und ein grausamer Mensch war?"
    „Das tut nichts zur Sache. Hätte ich es damals auch nur geahnt, wäre ich zurückgekommen und hätte Sie geholt, ob Sie nun verheiratet gewesen wären oder nicht."
    Angelica zwang sich, die Gedanken auf das Feuerwerk zu lenken, und beharrte auf der Meinung, daß Matthew von der Vergangenheit sprach. Die Gefühle von damals hatten nichts mit dem Heute zu tun.
    Das Schauspiel am nächtlichen Himmel fand einen strahlenden Abschluß in einem verwirrenden Zusammenklang von Licht, Farbe und lautem Krachen. Die Kinder klatschten in die Hände und gaben ihrer Begeisterung Ausdruck, indem sie in freudiger Erregung hin und her tanzten. Freilich mäßigte sich der Überschwang ziemlich schnell, und als man zum Schlitten zurückkam, ließen sich die drei nur zu gern nach Hause fahren.
    Stella

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