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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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tadellose Betragen der Soldaten.
    Der Corporal war blond und kurz angebunden. Offensichtlich bewunderte er seinen Vorgesetzten nicht weniger, als Tim das tat. Die drei anderen waren jung, strotzten vor Tatendrang und schienen überaus beglückt, in einem geheizten Haus so gut untergebracht zu sein.
    Teppiche und Polstermöbel wurden sorgsam beiseite geräumt. Danach richteten sie sich in den beiden Wohnräumen schnell ein. Einer würde als Besprechungsraum dienen. In dem anderen wollten sie schlafen. Es war, alles in allem gesehen, keineswegs ein übler Anfang. Jerrod verhielt sich überaus höflich, aber auch sehr zurückhaltend und schlug vor, daß die Soldaten zu Zeiten, wenn Beth nicht in der Küche wäre, den Herd benützen sollten, da sie sich selbst versorgen und ihr keineswegs zur Last fallen wollten.
    Angenehm überrascht, daß die ungebetene Einquartierung die vorhandenen Vorräte nicht schmälern und Beth keine zusätzliche Arbeit machen würde, bot sie ihrerseits an, für alle das Frühstück zu bereiten. An Porridge gab es mehr als genug. Jerrod Ross bedankte sich artig. Als ihre Blicke sich dabei trafen, bemerkte Beth, daß der Lieutenant-Colonel sie wahrscheinlich am liebsten an sich gerissen hätte, und ihr Widerstand geriet wieder sehr ins Schwanken.
    Als der Corporal zu seinem Offizier trat, beeilte sich Beth, ihren täglichen Verpflichtungen draußen nachzukommen, obwohl ihr noch so viel zu sagen auf der Zunge drängte. Die drei verbliebenen Tiere waren freilich schnell genug versorgt. In der Scheune war es, verglichen zu der Kälte, die draußen herrschte, ziemlich warm, und Beth nahm den Umhang ab. Sie dachte, wie sachlich und förmlich Jerrod Ross an diesem Morgen ihr gegenüber gewesen war. Er hatte sie sogar Mrs. McGowan genannt. Die verschwiegene Vertraulichkeit hatte damit wohl ein für allemal ein schnelles Ende gefunden.
    Beth drängte die Tränen zurück, die ihr in die Augen stiegen, und streichelte das Schaf Sheba, Tims Liebling. Eigentlich war es unsinnig, das ausgewachsene Tier für das Fest ins Haus zu nehmen. Seitdem es ein Lämmchen gewesen war, hatte sich der Junge daran gewöhnt.
    Auch die lahme Mähre machte Beth traurig. Oft hatte sie die Stute geritten, als Mrs.
    McGowan noch die verwöhnte Herrin der Farm gewesen war.
    Die einzige Kuh war ihnen nur deshalb erhalten geblieben, weil sie sich von der Weide und der Herde entfernt und im Wald gegrast hatte. So hatten die räuberischen Engländer sie nicht gesehen. Anfangs war es Beth schwer genug gefallen, die Kuh zu melken. Tim hatte es viel schneller begriffen. Immerhin hatten sie dank des guten Tieres wenigstens genug Milch und Butter in diesen schweren Tagen.
    Beth war so in ihren Gedanken versunken, daß sie sich nicht einmal umsah, als die Tür geöffnet wurde. Tim war wohl fertig. Er hatte Holz gespalten.
    „Bist du fertig?" fragte Beth.
    „Ich bin es, Beth, Jerrod."
    Jerrod! Ihre Hände zitterten, sie mußte sich zusammennehmen. „Und was kann ich tun?"
    „Wenn ich dir das sage, wirst du uns alle hinauswerfen."

    Sie preßte die Lippen zusammen. Zu gern hätte sie alles wieder ins Lot gebracht, wenn ihr bloß dazu nicht die richtigen Worte gefehlt hätten. Endlich stand sie auf und wischte beide Hände an der Schürze ab.
    „Das kann ich ohnehin nicht. Immerhin stehe ich unter dem Befehl des allmächtigen Generals Washington."
    Als sie sich nach dem Eimer bückte, nahm Jerrod ihn ihr sofort ab. Den dreibeinigen Schemel wie einen Schild vor sich haltend, trat Beth aus dem engen Stall.
    „Da kann es draußen noch so kalt sein", begann Jerrod zu sprechen. „Hier drinnen geben die Tiere doch Wärme."
    Beth hatte eben dasselbe gedacht. Warum konnte diese schöne Übereinstimmung denn nicht immer zwischen ihnen herrschen? „Ja", sagte sie ziemlich mutlos.
    „Mißversteh mich bitte nicht, Beth", fuhr er fort. „Aber genau so ist es mir mit dir ergangen. Mein Leben war kalt und leer. Ich war einsam, und nur der dringende Wunsch, diesen Krieg zu gewinnen, gab mir ein Ziel. Da hast du mir Wärme und eine Art Heimstatt gegeben. Natürlich nicht nur damals, als ich hier in der Scheune wartete. Warum ist es bloß so schwierig, wenn ich bei dir bin, die rechten Worte zu finden?"
    Beth hielt den Melkschemel krampfhaft fest. Nein, sie wollte nicht gleich wieder dem alten Zauber erliegen und Jerrod Ross in die Arme fallen. So schwach sie in seiner Nähe wurde, so sehr setzte seine eigene Haltung und Beherrschung sie in

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