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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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verzog spöttisch den Mund. „Jetzt fällt es auf Euch zurück, liebe Gattin . Ihr wart es doch, die einen solchen Abscheu vor der Ehe hatte, dass Ihr mir bei unserem Hochzeitsfest Euer Abendessen in den Schoß spucktet.“
    „Ich war doch noch ein Kind!“
    „Aye, ein mageres, kränkliches Kind. Ich sehe mit Erleichterung, dass Ihr Eure Pusteln verloren habt, werte Gattin .“
    „Hört auf, mich auf diese verächtliche Art ‚Gattin‘ zu nennen!“
    „Ihr wagt es, mir Befehle zu geben?“, fragte er mit seidenweicher Stimme.
    Kit trat noch einen Schritt näher, und Margaret wich einen weiteren Schritt zurück. Die Hüften an die Tischkante gepresst konnte sie ihm jetzt nicht mehr ausweichen.
    Eigentlich erwartete Kit, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde, so wie sie es immer getan hatte, wenn er sich ihr in der Vergangenheit näherte. Noch wahrscheinlicher war, dass sie ihm ihr Morgenessen über die Schuhe erbrach.
    Zu seiner Überraschung hob sie herausfordernd das Kinn. Ihr Blick traf den seinen, und ihre Augen sprühten Feuer, als schlüge Stein auf Feuerstein.
    „Ja, Sir, das tue ich.“
    Du lieber Himmel! War dieses zerzauste Weibsbild in Holzschuhen und abgewetztem Mantel wirklich das blasse, kleine Mädchen, das er vor so vielen Jahren geheiratet hatte? War es dieselbe sinnliche Frau, die ihn gestern Nacht nackt und parfümiert in seinem Bett erwartete?
    Plötzlich drängte es Kit, herauszufinden, wie all das zusammenpasste. Bevor Margaret noch erkannte, was er vorhatte, zog er schon an den Bändern ihres Mantels und zerrte ihn ihr von den Schultern. Sie zuckte vor seiner Berührung zurück und lehnte sich dabei rückwärts über den Tisch. Ihr hastiges Luftschnappen wölbte ihre Brüste über das steife Mieder mit der gestärkten Halskrause. Ihre Augen verdunkelten sich zu einem Grün, das so tief war wie das Meer.
    „Ihr habt mehr verloren als nur Eure Pusteln“, stellte Kit trocken fest. „Ihr habt alles verloren, was an das Kind erinnern könnte, das Ihr einmal wart.“
    „Wenigstens das, Gott sei Dank!“
    Ihre aus tiefstem Herzen kommende Antwort löste ein wenig die äußerst angespannte Stimmung, die zwischen ihnen herrschte. Aber die Wirkung dauerte nur wenige Sekunden. Als Kit an die Folgen jener Stunden im Gasthaus dachte, herrschte sofort wieder die gleiche angespannte Atmosphäre. Es war sogar noch schlimmer als zuvor.
    Als Clive sie vor dem möglichen Zorn der Königin warnte, hatte er gar nicht so unrecht gehabt. Elizabeth duldete nicht gerne Rivalinnen neben sich. Einige fragten sich immer noch, was es wohl mit dem tödlichen „Unfall“ von Dudleys erster Frau vor so vielen Jahren auf sich gehabt hatte. Und vor gar nicht so langer Zeit musste eine Hofdame der Königin einen langen, nervenaufreibenden Monat im Tower verbringen, weil sie es gewagt hatte, ohne Elizabeths Einwilligung zu heiraten.
    Kit war nicht so eitel, zu glauben, dass die Königin mehr für ihn empfand als nur eine sporadische Zuneigung. Doch er vermochte die eitle, beeindruckende Elizabeth gut genug zu beurteilen, um zu wissen, dass sie das unverfrorene Verhalten seiner Gattin nicht billigen würde.
    Er wagte es nicht, Lady Margaret allein die Folgen ihres unbesonnenen Handelns tragen zu lassen.
    Kit trat vom Tisch zurück und streckte die behandschuhte Hand aus. Margaret sah ihn mit dem gleichen Misstrauen an, mit dem eine fette Weihnachtsgans wohl eine lächelnde Hausfrau mit einem Hackebeil in der Hand betrachten mochte. Zögernd, als fürchtete sie eine Falle, legte Margaret ihre Hand in die seine.
    Kit zog sie hoch. Unwillkürlich verstärkte sich sein Griff, als er ihren Duft einatmete. Er befürchtete, dass von nun an ein zufälliger Hauch von Weihrauch augenblicklich das Bild dieser Frau in ihm wachrufen würde.
    Ein höchst erotisches Bild.
    Alle seine Sinne erwachten, wenn er daran dachte, wie sie ihn in der vergangenen Nacht in sich aufgenommen hatte, wie weich und seidenglatt ihre Haut gewesen war. Wie sie aufgeschrien hatte, als er ihr die Unschuld nahm, und später dann wieder, als er sie die Wollust lehrte. So verschwommen seine Erinnerungen an alles, was danach passierte, auch waren, das Bild ihrer zerzausten Haare, die sich über das Kissen breiteten, und ihrer weißen Kehle, als sie in Ekstase den Kopf zurückwarf, hatte sich ihm für immer eingebrannt. Mühsam riss er seine Gedanken von der just vergangenen Nacht los und konzentrierte sich auf die Gegenwart.
    „Sagt Eurer Kammerfrau,

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