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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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schwache Licht, das durch das Buntglas fiel, warf dunkelrote Flecken wie getrocknete Blutspritzer auf den Boden des Hausflurs. In den Ecken und weiter hinten war es dunkel.
    Kurz vor ihrer Haustür ging Kate ihren klimpernden Schlüsselbund bis zum richtigen Schlüssel durch und steckte ihn ins Schloss. Mit geübtem Schwung des Handgelenks drehte sie ihn um und stieß die Tür auf. Gerade als sie eintreten wollte, spürte sie, wie es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. Sie wandte sich wieder zur Straße um und suchte den Weg zum Haus ab. Seit Verlassen des Pubs hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden, und obwohl die Straße menschenleer war, wurde sie den Eindruck nicht los. Sie war Ärztin und keine klinische Psychologin, aber unter den gegebenen Umständen schien ihr ein gewisses Maß an Paranoia durchaus gerechtfertigt.
    Leicht zittrig drehte sie sich wieder um und bückte sich, um die auf der Fußmatte verstreute Post aufzuheben. Dann richtete sie sich auf und als sie, etwas abgelenkt durch die Briefe, die sie durchblätterte, die Tür schloss, bemerkte sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung. Sie blickte auf, und ihr Herz begann wie wild zu pochen, als sie einen kräftigen Mann hinter dem Garderobenständer hervortreten sah. Ihre Knie versagten ihr den Dienst, und sie begann in panischer Angst zu schreien.
     

28
     
    »Herrgott noch mal, Jack, was machen Sie denn hier?«
    »Auf Sie warten.«
    »Ich hätte fast einen Herzinfarkt gekriegt.«
    »Tut mir leid.«
    Erstaunt blinzelte Kate ihn an. »Ist das alles? Tut mir leid?«
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken, aber ich musste sichergehen, dass wir allein sind.«
    »Was zum Teufel machen Sie überhaupt hier? Wie sind Sie reingekommen?«
    »Sie verwahren den Schlüssel zur Hintertür unter einem Blumentopf im Garten. Nicht sehr vernünftig.«
    »Sie sind festgenommen worden. Müssten Sie nicht im Gefängnis sein?«
    »Die Vorstellung gefiel mir nicht.«
    Kate schüttelte den Kopf. »Dann kommen Sie mal rein, fühlen Sie sich wie zu Hause.« Unter den gegebenen Umständen klangen diese Worte lächerlich.
    Sie führte ihn den Flur entlang, an dessen Ende sie die Tür zur Küche aufmachte. Delaney folgte ihr hinein und sah sich um. »Nett.«
    Ein mit Steinplatten gefliester Fußboden, eine hohe Decke und ein Wintergarten, der als Essbereich genutzt wurde. Die Abendsonne strömte durch eine Terrassentür herein, die auf einen schön angelegten und sehr gepflegten Garten hinausging. Kate nahm einen großen Wasserkessel von der Kochplatte ihres AGA-Herdes und füllte ihn an ihrem viereckigen Designerwaschbecken.
    »Haben Sie nichts, was ein bisschen stärker ist?«, rief Delaney ihr zu.
    Kate stellte den Kessel wieder hin und holte eine Flasche Single-Malt Whisky aus einem Schrank. »Leider kein irischer. «
    »Macht nichts. Vielleicht lerne ich ja noch zu schätzen, was ihr hier auf dem Sektor zu bieten habt.«
    Kate nahm zwei Gläser und trug sie zu dem Landhaustisch, an dem Delaney saß. Nachdem sie ihnen beiden großzügig eingeschenkt hatte, stieß sie rasch mit seinem Glas an. » Slainte .«
    »Genau.« Delaney nahm einen kleinen Schluck und lächelte Kate dankbar an.
    »Was haben Sie getan, Jack?«
    »Ich bin geflohen.«
    »Wie?«
    »Ich hab Eddie Bonner gewürgt. Worauf er den Wagen zu Schrott gefahren hat.«
    Kate trank von ihrem Whisky, zuckte leicht zusammen, und trank noch einmal.
    »Halten Sie das, alles in allem, für eine gute Idee?«
    »Ich musste was tun. Ich habe Jackie Malone nicht umgebracht. «
    Einen Herzschlag lang blickte Kate ihn an. »Haben Sie mit ihr geschlafen?«
    Erstaunt über die Frage, erwiderte Delaney ihren Blick, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Ich habe nicht mit ihr geschlafen.«
    »Bloß gute Freunde?«
    »Nicht mal das. Ich habe hin und wieder nach ihr gesehen. Außerdem konnte ich mit ihr reden.«
    Kate nickte teilnahmsvoll. »Jedenfalls hat sie Sie ganz schön reingeritten.«
    Wieder schüttelte Delaney den Kopf. »Nicht Jackie. Die Typen, die sie umgebracht haben, versuchen mir den Mord anzuhängen, und das werden sie noch bitter bereuen.«
    »Ich weiß, dass Sie sie nicht getötet haben, Jack.«
    Delaney trank seinen Whisky aus, und Kate nahm die Flasche, um ihm nachzuschenken.
    »Und was macht Sie so sicher?«
    »Sie haben mir gesagt, Sie hätten den Tag am Grab Ihrer Frau verbracht.«
    »Das habe ich.«
    »Hat irgendjemand Sie gesehen?«
    Delaney zuckte die Schultern. »Nicht dass ich wüsste.«
    »Andere

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