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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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denn bei der Fußballweltmeisterschaft? «, wollte Nina wissen, und Winnie Heller registrierte vergnügt, wie erleichtert ihr Vorgesetzter war, dass sie in diesem Moment das Tor des Kindergartens erreichten.
    »Jetzt aber ab mit euch«, rief er in den Fond des Wagens, nachdem die beiden seit einiger Zeit mit Nachdruck darauf bestanden, sich eigenständig aus ihren Kindersitzen zu befreien und auch sonst keine weitere Hilfe beim Aussteigen mehr zu benötigen.
    »Wie geht es denn Ihrer Frau eigentlich bei dieser Affenhitze? «, fragte Winnie Heller, als die beiden im Inneren des Gebäudes verschwunden waren. »Kommt sie klar?«
    »Sie würde sich eher die Zunge abbeißen, als zuzugeben, dass es anders ist«, antwortete Verhoeven, und Winnie Heller bemerkte einen Anflug von Aggression in seiner Stimme.
    Er macht sich Sorgen, dachte sie, und seine Frau denkt gar nicht daran, darauf Rücksicht zu nehmen. Etwas, das sie spätestens seit gestern Abend nur allzu gut nachvollziehen konnte.
    »Na ja, es kann ja eigentlich nicht mehr lange dauern«, unternahm sie einen ungelenken Versuch, ihn zu trösten. »Und Ihre Frau ist ja auch fit und so.«
    »Sicher«, entgegnete Verhoeven zerstreut. »Das wird schon.«
    Er bog an der nächsten Ampel ab, und nicht einmal zehn
Minuten später saßen sie in Iris Vermeulens Wohnzimmer. Vor der Terrassentür war die Markise voll ausgefahren. Dennoch war es in dem Raum kaum kühler als draußen.
    »Ich hatte eigentlich nie Angst«, bekannte die Lehrerin, während sie ihren Besuchern eine Schale mit Gebäck entgegenhielt. Doch die beiden Kommissare lehnten dankend ab. »Und das, obwohl ich natürlich in der Zeitung von seinen Taten gelesen hatte. Aber irgendwie habe ich das nicht auf mich bezogen.« Sie lächelte. Eine seltsame Mischung aus Bitterkeit und Schuldbewusstsein. »Ich bin kein Typ, der viel allein unterwegs ist, und ich gehöre auch nicht dem an, was man vielleicht eine Risikogruppe nennen würde«, fuhr sie fort, und Winnie Heller hatte den unbestimmten Eindruck, dass Iris Vermeulen Angst vor diesem Gespräch hatte. Trotz der erstaunlich forschen Art, mit der sie auftrat. »Ich bewege mich nicht spätabends auf irgendwelchen abseitigen Wegen. Und ich habe auch keinen Beruf, in dem ich zu Zeiten unterwegs sein muss, in denen wenig los ist.« Sie sah von einem zum anderen. »Ich dachte, solche Dinge passieren anderen Leuten, verstehen Sie?«
    Verhoeven nickte. So war das immer …
    »Außerdem hat meine Tochter nur eine Etage über mir geschlafen. « Die Lehrerin schüttelte verständnislos den Kopf. »Ich war in meinem eigenen Haus, verstehen Sie? Dort, wo ich mich am sichersten fühle. In meinem eigenen Bett.« Ihre Stimme begann zu zittern, aber sie fing sich schnell. »Ich weiß noch, dass ich ausgerechnet an dem bewussten Abend überlegt habe, ob ich die Fenster im ersten Stock nicht lieber schließe. Aber es war so entsetzlich heiß. So stickig …«
    Winnie Heller betrachtete das attraktive Gesicht ihres Gegenübers und überlegte, ob Iris Vermeulen sich je wieder sicher fühlen würde. Das, was eine absolute Selbstverständlichkeit für sie gewesen war, die Geborgenheit der eigenen vier Wände, hatte durch den brutalen Überfall des Artisten
einen Knacks bekommen. Etwas, das schwerer wog als alle körperlichen Verletzungen.
    Wer hat in meinem Bettchen geschlafen? 
    Sie nippte an dem Wasser, das Iris Vermeulen ihnen hingestellt hatte, und versuchte, den neuerlichen Gedanken an den überdimensionalen beweglichen Spiegel über dem Bett der Portners zu verdrängen. Aber es wollte ihr nicht gelingen.
    Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?
    »Er ist im ersten Stock eingestiegen, nicht wahr?«, versuchte Verhoeven, das Gespräch, das ins Stocken geraten war, wieder in Gang zu bringen.
    »Ja«, nickte die Lehrerin, dankbar, dass er ihr unter die Arme griff. »Im Arbeitszimmer meines Mannes. Das ist am Ende des Flurs. Direkt …« Sie schluckte. »Direkt neben unserem Schlafzimmer.«
    »Und Sie haben ihn nicht gehört?«
    Iris Vermeulen schüttelte den Kopf. »Nein, wobei ich dazusagen muss, dass ich grundsätzlich nicht auf jedes Knacken und Knirschen reagiere.« Sie sah sich um, als könne sie sich mit einem Mal selbst nicht mehr trauen. »Dieses Haus ist ziemlich alt, und es wurde damals viel Holz verbaut, das natürlich arbeitet. Vor allem, wenn es draußen so heiß ist wie jetzt. Außerdem habe ich drei Kinder. Da lernen Sie mit der Zeit automatisch, nicht auf

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