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Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Frech
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einen Beleg. Reicht Ihnen das?«
    »Ja, wir werden das überprüfen. Wissen Sie, wann Ihre Tochter freitags Schulschluss hat?«
    »Nein. Das heißt, nicht genau. Ich glaube um halb eins.«
    Kepplinger blätterte in seinem Notizbuch. Der Unterricht endete um zwölf Uhr fünfunddreißig. Wenn seine Angaben richtig waren, hätte er drei Stunden Zeit gehabt. Sollte Jessen etwas mit dem Verschwinden zu tun haben, hatte er sich sicher bereits ein plausibles Alibi ausgedacht.
    »Fällt Ihnen noch etwas ein, das uns weiterhelfen könnte?«
    Die Antwort kam schnell. »Nein.« Jessen schüttelte den Kopf. »Wirklich nicht.«
    »Hätte jemand einen Grund, Ihrer Tochter etwas anzutun?«
    »Nein. Beim besten Willen nicht!«
    Kepplinger überlegte, ob er von der Festnahme erzählen sollte.
    Jessen entschuldigte sich auf die Toilette.
    Die Zeit nutzte Moritz, um sich im Wohnzimmer umzusehen. Er bemerkte eine Glasvitrine, die mit Pokalen und Urkunden gefüllt war. Es handelte sich um Ehrungen für diverse Erfolge bei Kegelturnieren. Kepplinger trat näher heran. Der Schaukasten war gespickt mit Erinnerungsfotos. Auf einigen erkannte er Susanne Jessen. Die meisten der Aufnahmen stammten von Turnieren, Vereinsausflügen oder Weihnachtsfeiern. Auf einer der Abbildungen hielt Manuela stolz eine Kegelkugel in die Luft. Sie strahlte. Laut der Jahreszahl am Bildrand war das Foto zwei Jahre alt. Sollte das die Person sein, die er vor weniger als einer Stunde im Wald gesehen hatte?
    Gerd Jessen kehrte in das Wohnzimmer zurück.
    »Wie lange kegeln Sie schon?«
    »Über dreißig Jahre«, antwortete Gerd Jessen desinteressiert.
    »Aber Sie hatten eine Menge Erfolg?«
    »Ach, das sind doch alles nur Staubfänger. Zu mehr als einer württembergischen Meisterschaft hat es nicht gereicht. Und einem Bahnrekord mit fünfhundertneun Holz, der seit zwei Jahrzehnten Bestand hat.«
    Kepplinger nickte anerkennend, obwohl er vom Kegeln keine Ahnung hatte. Er warf einen letzten Blick auf die Fotografien.
    »Eine Frage hätte ich noch. Sagt Ihnen der Name Lars Kaufmann etwas?«
    Kepplinger sah Jessen prüfend in die Augen.
    »Nein.« Jessens Verwunderung wirkte echt. »Sollte ich ihn kennen?«
    »Diese Frage können nur Sie beantworten.«
    »Ich höre den Namen zum ersten Mal. Wer soll das sein?«
    Kepplinger ging nicht mehr auf die Frage ein und wandte sich zum Gehen. Lea folgte ihm zur Tür.
    »Wir geben Ihnen Bescheid, sobald wir etwas herausgefunden haben.«
    »Tun Sie das.«
    Punkt halb sieben schloss Kepplinger die Tür seiner neuen Wohnung auf. Seit den Tapezierarbeiten am vergangen Samstag hatte sich nichts darin verändert. Die Räume wirkten kühl und leer. Ich brauche dringend einen freien Tag, dachte er. Dann fiel ihm die Abmachung ein, die er mit seiner Exfreundin getroffen hatte. Moritz stöhnte laut auf. Er beschloss, den Termin zu verschieben, und griff nach dem Telefon. Zuerst musste der Fall aufgeklärt werden, dachte er sich, während er ihre Nummer wählte.
    »Was möchtest du?«
    Am liebsten hätte er gleich wieder aufgelegt. Wie konnte sich ein Mensch nur so verändern. »Ich rufe bestimmt nicht ohne Grund an.«
    Valerie hatte kein Verständnis für seine Bitte, die restlichen Umzugskartons erst in der kommenden Woche abzuholen.
    »Bei dir gibt es immer irgendetwas«, hielt sie ihm vor.
    »Verstehst du denn nicht, dass es um einen Mordfall geht?«, schrie er ins Telefon. Anschließend ließ er sich zu der provokanten Frage hinreißen, ob sie den Platz für ihren neuen Freund bräuchte. Prompt antwortete sie mit einem herausfordernden Vielleicht .
    Wütend brach er das Gespräch ab und warf das Mobiltelefon in Richtung Couch. Das Gerät prallte von der Sitzfläche zurück und krachte auf den Boden.
    »Verdammt!« Das Display hatte zwar einen Sprung bekommen, aber das Ding schien immer noch zu funktionieren. Im selben Moment klingelte es an der Wohnungstür. Hätte er sich nur nicht auf die Verabredung eingelassen. Er drückte auf den Türöffner. Wenige Augenblicke später betrat Lea im Laufdress den Flur. Sie sah großartig aus.
    »Du siehst fit aus«, sagte er. Ein Teil seines Ärgers war bereits verflogen.
    »Danke. Das kann man von dir nicht gerade behaupten.« Sie lachte. »Oder möchtest du in Jeans und deinem verschwitzten T-Shirt laufen gehen?«
    »Sorry, ich habe gerade noch telefoniert.«
    »Schon in Ordnung«, sagte sie. »War wohl kein so schönes Gespräch?«
    »Nein, nicht wirklich. Meine Exfreundin.« Er erzählte ihr von

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