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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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ein paar vergnüglichen Stunden unter gleichgesinnten jungen Frauen, die sich gern für solche Veranstaltungen zur Verfügung stellten. Sie richteten die Stände für den Basar her, malten Schilder dafür, schrieben Preiszettelchen für die Waren und sortierten unverkäufliche Spenden aus.
    Als eine der Damen Jo bat , eventuell auf dem Basar selbst einen Stand zu übernehmen, sagte sie gern zu. „Vorausgesetzt, meine Tante kann mich entbehren“, fügte sie einschränkend hinzu.
    Nachdem sie entsprechende Zeiten ausgemacht hatten, verabschiedete Jo sich und machte sich zu Ellens Wohnung auf. Als sie in die entsprechende Straße einbog, kam ihr Hal Beverley entgegen. Er lächelte sichtlich erfreut und lüftete höflich seinen schicken Biberhut.
    „Guten Morgen, Miss Horne, ich hoffe, Sie sind wohlauf?“
    „Ja, danke, Sir.“ Sein schelmisches Lächeln war so ansprechend, dass Jos Herz schneller schlug. Sie fand, dass er ihr von allen Männern, die sie bisher in Bath getroffen hatte, am besten gefiel. Zweifellos neigte er zu Schalk und Tändelei, und man sollte ihn besser nicht ernst nehmen, doch sie mochte ihn wirklich gern.
    „Ein wunderschöner Tag, nicht wahr, Miss Horne?“
    „Ja, obwohl ein recht kühler Wind weht.“
    „Wer spürt schon den kühlen Wind in der Gegenwart einer bezaubernden jungen Dame?“
    „Sir, ich fürchte, Ihr Übermut verleitet Sie zum Schäkern.“
    „In der Tat, Miss Horne, doch nur, wenn mein Gegenüber so reizend ist.“
    „Sie sind ein Schelm, Sir!“
    „Ein angeborener Fehler. Sie schelten mich zu Recht.“ Seine Augen funkelten amüsiert. „Sie wollen heute nicht die Läden besuchen?“
    „Ich will gerade eine Freundin besuchen – vielleicht dieselbe Dame, der auch Sie eben einen Besuch abgestattet haben?“
    „So ist es, wenn Sie Ellen meinen. Als ich vorhin mit ihr sprach, erwähnte sie, dass sie Sie erwartet. Sie freut sich sehr auf Ihren Besuch, also will ich Sie nicht aufhalten. Sehen wir uns vielleicht heute Abend?“
    „Ja, vielleicht.“ Jo lächelte ihm noch einmal zu und setzte dann ihren Weg fort. Ihr Herz klopfte heftig, und sie hoffte, sie werde diesen ihr so außerordentlich angenehmen jungen Gentleman bald wieder treffen.
    Kaum dass sie die Klingel gezogen hatte, öffnete Ellen schon, begrüßte sie freudig und rief erleichtert: „Ich hatte mich bereits gefragt, ob Sie wohl kommen könnten.“
    Jo musterte Ellen und fand, dass sie nicht mehr so bleich war wie bei ihrem Kennenlernen. „Geht es Ihnen gut?“
    „Oh, ja, meistens jedenfalls.“ Zufrieden lächelnd legte Ellen eine Hand auf ihren Leib. „Es ist so tröstlich zu wissen, dass man wenigstens zwei Freunde hat. Erst vor wenigen Minuten war Hal hier.“
    „Ja, ich begegnete ihm draußen. Es ist gewiss wohltuend, zu wissen, dass der Bruder Ihres Gatten Ihnen, wenn nötig, helfen wird.“
    Jo folgte Ellen in das kleine Wohnzimmer, wo auf dem Sofa eine Stoffbahn aus hellblauer Seide mit einer angefangenen Perlenstickerei lag. Die junge Witwe war wohl bei der Arbeit gewesen. Nun schob sie sie zur Seite, setzte sich und bot Jo ebenfalls Platz an.
    „Damals in Spanien war Hal ein wenig wild“, erzählte Ellen und lachte leise. „Er war der Verrückteste aus dem Kreis, so sagte Matt jedenfalls immer, aber sie alle waren wirklich gute Freunde. Ich bin dankbar, dass er sich solche Mühe machte, mich zu finden.“
    „Mr. Beverley erscheint mir als ein sehr angenehmer, freundlicher junger Mann. Ich traf ihn gestern Abend bei Freunden, und er tanzte einen Walzer mit mir. Er tanzt sehr gut.“
    „Oh, Wellingtons Offiziere waren alle hervorragende Tänzer“, entgegnete Ellen, einen sehnsüchtigen Schimmer im Blick. „Sie waren eine Elitetruppe, Jo – jung und schneidig, tapfer und klug. Die Besten – ganz außergewöhnliche junge Männer, fand ich. Ach, trotz der Kämpfe gab es auch gute Zeiten.“
    „Sie müssen Ihre Freunde vermissen.“
    „Ja, ich war sehr einsam – bis ich Sie traf, Jo. Und am gleichen Tag fand Hal mich; nun bin ich endlich nicht mehr allein!“
    „Aber dass Sie bis dahin ganz auf sich gestellt waren!“ Jos Augen blitzten ärgerlich. „Lord Beverley sollte sich schämen! Wenn Ihr Kind ein Junge wird, ist er der Erbe des Besitzes.“
    „Ja, nach dem Gesetz schon, aber ich würde niemals auf meinem Recht bestehen. Außerdem hörte ich von Hal, dass die Gesundheit seines Vaters angeschlagen ist und er ihm deshalb seine Suche nach mir verschwiegen hat; auch den Erfolg wird

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