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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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hörten, dass ich die Mätresse Ihres Sohnes sei, hat man Ihnen Lügen erzählt. Ich bin mit ihm befreundet, sonst nichts.“
    „Wahrhaftig? Nun, es geht mich nichts an. Sie wissen, dass ich von meinem Sohn einen Erben verlange, und dass seine Gattin aus guter Familie sein muss.“
    „Ja, so sagte Hal.“
    „Ha!“ Er schaute sie grimmig an. „Und Sie denken, Sie sind die Richtige für ihn, was?“
    „Ist denn wichtig, was ich denke, Sir?“, fragte sie und sah ihm fest in die Augen.
    Er musterte sie durchdringend, schüttelte den Kopf und gab ein unbestimmtes Geräusch von sich. „Sie haben offensichtlich sehr feste Vorstellungen, Miss Horne. Einen guten Tag wünsche ich.“
    Jo trat zurück, als einer seiner Reitknechte kam und ihm in die Kutsche half. Nachdenklich ging sie ins Haus. Es war wohl deutlich genug, dass Lord Beverley nichts von ihr hielt. Wie konnte sie erwarten, dass Hal ihm trotzte und sie heiratete?

8. KAPITEL

    „Ach, Jo“, sagte Ellen, „ich war so entsetzt, als er plötzlich hier eintraf. Aber anstatt zu toben, was ich erwartet hatte, schien er viel ärgerlicher über Hal als über mich. Er bat mich tatsächlich um Verzeihung! Mit Tränen in den Augen! Und er wünscht wirklich, dass ich mit Mattie zu ihm nach Beverley House ziehe.“
    „So habe ich ihn auch verstanden. Er konnte erstaunlich gut mit Mattie umgehen. Für dich wäre es wunderbar, Liebes, vor allem brauchtest du keine Angst mehr vor deinem Vater haben.“
    „Ja, er hatte Mattie sofort gern. Oh, Jo, ich weiß nicht, was ich tun soll!“
    „Selbstverständlich wirst du zu ihm ziehen! So nett wir uns auch hier eingerichtet haben, musst du doch dafür sorgen, dass Mattie bekommt, was ihr zusteht. Und natürlich du auch. Wenn er dich aufnimmt und dir die dir zustehende Stellung einräumt, wirst du überall empfangen werden. Bestimmt wird er selbst auch Gesellschaften geben.“
    „Ich weiß gar nicht, ob mir das zusagen würde. Nun, man müsste sehen … Aber was ist mit dir?“
    „Mit mir? Ellen, du weißt, dass ich nicht mit dir kommen kann. Zum einen würde Lord Beverley das nicht wollen, zum andern würde ich meine Familie damit kränken. Sie hatten Verständnis für mein Fernbleiben, als du mich brauchtest, doch nun …“
    „Ach, Jo, du bist meine beste Freundin! Du würdest mir sehr fehlen.“
    „Du mir auch. Aber du kannst unmöglich anders handeln.“
    Ellen seufzte. „All unsere Pläne …“
    „Aus denen vielleicht nichts geworden wäre“, sagte Jo und berichtete von ihrem Besuch bei Madame Susanne, erwähnte jedoch nur, dass die Modistin der Ansicht war, Ellens Arbeiten seien zu elegant für die ländliche Kundschaft. „Deshalb musst du an Matties Zukunft denken und bei Lord Beverley leben“, endete sie schließlich.
    „Das ändert natürlich alles“, sagte Ellen enttäuscht. „Wenn die Lage so ist, muss ich dir natürlich recht geben; ich sollte Lord Beverleys Angebot annehmen.“
    „Immerhin steht dir Matts Erbe zu, außerdem möchtest du doch sicher nicht Mattie die Familie ihres Vaters vorenthalten. Du musst an ihre Zukunft denken. Es macht einen Unterschied, ob sie die Tochter einer Näherin ist oder die Enkelin eines Lords.“
    „Natürlich, um ihretwillen muss ich die Chance ergreifen, aber es fällt mir so schwer, ohne dich zu gehen.“
    „Daran wollen wir jetzt nicht denken, Ellen, du musst dich dafür entscheiden“, drängte Jo. „Ich werde zu Mama und Lucy zurückkehren, die mich sowieso vermissen. Sie werden sich freuen. Ich werde sofort meine Sachen packen und gleich morgen heimfahren, denn ich denke, Lord Beverley wird nicht lange hier verweilen wollen und wird darauf bestehen, dass ihr mit ihm zusammen abreist.“
    „Willst du denn nicht auf Hal warten? Ich hatte gedacht, du und er …“
    „Bitte, Ellen, nein …“ Jo schwieg einen Augenblick, ehe sie fortfuhr: „Lord Beverley betrachtet mich als nicht passend für seinen Sohn, wie er mir vorhin unmissverständlich klarmachte. Also bleibt Hal nur, seiner Pflicht nachzukommen, und ich werde ihm nicht wehtun, indem ich ihm eine Entscheidung aufzwinge. Er wird mich vergessen, wenn ich erst fort bin.“
    „Ach, Jo“, seufzte Ellen, Tränen in den Augen. „Ich habe solches Glück, aber du wirst mir schrecklich fehlen … Ich meine, du solltest auf Hals Rückkehr warten, aber wenn du es nicht anders willst …“
    „Ich wollte es schon anders“, sagte Jo, „doch ich kann nicht, und ich weiß, auch mein Papa würde sagen, dass

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