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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan
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ins Bett und legte sich einen Eisbeutel auf den noch immer schmerzenden Kopf.
    Irgendwann schlief sie ein und träumte von Acapulco und Gabriel, und als sie morgens aufwachte, erwartete sie beinah, ihn neben sich im Bett zu finden. Ja, sie wünschte sich, er wäre da. Dann wurde ihr klar, dass sie sich damit nichts Gutes tat, und schwor sich, ihn ein für alle Mal aus dem Gedächtnis zu verbannen.
    Es gelang Joelle in den folgenden drei Wochen unglücklicherweise nicht, die Gedanken an Gabriel endgültig zu verdrängen. Zu den seltsamsten Zeiten und unpassendsten Momenten überfielen gewisse Erinnerungen sie, sogar wenn sie Pläne für die Zukunft machte. Zur Ausführung dieser Pläne fehlte ihr jedoch die Energie. Sie war nicht deprimiert oder kränklich, ihr fehlte es nur völlig an Schwung.
    Ständig war sie müde. Egal wie früh sie ins Bett ging, sie schien nie genügend Schlaf zu bekommen. Neuerdings brauchte sie sogar einen kurzen Mittagsschlaf, um bis abends durchzuhalten. Als sie schließlich merkte, dass sich ihr Zustand nicht von allein besserte, nahm sie sich vor, bald zum Arzt zu gehen und sich gründlich untersuchen zu lassen.
    Bis sie sich dann endlich aufgerafft und einen Termin ausgemacht hatte, war sie sich sicher, dass ihr ernstlich etwas fehlte. Womöglich hatte sie sich in Acapulco eine Virusinfektion zugezogen, die sich ihr auf den Magen schlug.
    Gabriel Lafleur stand auf der Veranda seines großen, alten Hauses, das seine Vorfahren mehr als hundertfünfzig Jahre zuvor erbaut hatten und trank eine Tasse Kaffee. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, trotzdem hätte er schon auf den Zuckerrohrfeldern sein sollen. Die Arbeiter, die er je nach Bedarf einstellte, schufteten dort bereits.
    Anstatt sich ihnen aber schnellstens anzuschließen, lungerte er hier untätig herum wie ein verliebter Narr, der nichts Wichtigeres zu tun hatte, als an eine Frau zu denken. Und das, obwohl jetzt die Zeit im Jahr war, in der das Zuckerrohr gepflanzt wurde und er sich voll und ganz der Arbeit hätte widmen sollen. Der Urlaub in Acapulco lag einige Wochen zurück. Es wird höchste Zeit, Joelle zu vergessen, ermahnte Gabriel sich. Er wollte es ja, mehr als alles andere, aber sein Gefühl ließ sich von seinem gesunden Menschenverstand nichts vorschreiben.
    Und das belastete ihn ständig. Er wollte weder an sie denken noch an irgendeine andere Frau. Seine Exfrau hatte ihn hintergangen, und das hatte ihn von der Liebe kuriert. Niemals mehr würde er einer Frau so weit vertrauen, dass er eine Ehe mit ihr in Betracht ziehen könnte. Nicht einmal er war ein solcher Narr!
    Und dennoch benahm er sich jetzt wie einer. Joelle Ames war alles andere als die richtige Frau für ihn, und das wusste er. Trotzdem ständig an sie zu denken war geradezu hirnrissig!
    Statt hier wie ein schwärmerischer Schuljunge herumzustehen, sollte ich lieber meinem Schicksal danken, dass Joelle eine Frau ist, die der einen gemeinsamen Nacht keine falsche Bedeutung zumisst, sagte Gabriel sich. Manche andere wäre nicht so aufgeschlossen gewesen.
    Er war überrascht, dass er noch nichts von ihr – oder ihrem Anwalt – gehört hatte. Wenigstens einmal hätte sie sich melden können, wenn auch nur aus dem Grund, um die Angelegenheit endgültig zu bereinigen. Irgendwie hatte er sich gewünscht, von ihr zu hören.
    In der Vorwoche hätte er Joelle beinah angerufen, nachdem er intensiv an sie und die gemeinsame Nacht gedacht hatte. Er hatte sich dann aber ermahnt, es lieber bleiben zu lassen. Schließlich wollte er sich keine unnötigen Schwierigkeiten aufladen. Und wenn Joelle sich keine Sorgen wegen möglicher rechtlicher Konsequenzen machte, die aus ihrer gemeinsam verbrachten Zeit resultieren könnten, weshalb sollte er es tun?
    Den Besitz zusammenzuhalten bereitete ihm genug Sorgen. Eine ihm fast fremde Frau, die womöglich Anspruch auf sein Erbe erhob, wäre wirklich das Letzte für ihn. Joelle würde aber bestimmt nicht so unverfroren sein, finanzielle Ansprüche zu erheben.
    Fest entschlossen, nun wirklich nicht länger an Joelle Ames zu denken, stellte Gabriel die Kaffeetasse auf die Verandabrüstung und eilte auf die Felder hinter dem Haus.
    Seine Ländereien, seit Generationen im Besitz der Lafleurs, lagen im Westen des Atchafalayabeckens in Südlouisiana, und der Boden war wie geschaffen für den Anbau von Zuckerrohr. Trotz moderner Maschinen war die Landwirtschaft ein anstrengender Broterwerb, dem man sich mit ganzer Kraft und Hingabe widmen

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