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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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-, kam Leandra irgendwie nicht richtig vor.
    Sie musterte die Höhlenwände. Hier gab es überall Vorsprünge, Spalten, Seitengänge und tiefe Schächte, die ins Bodenlose führten. Die Kräfte mochten wissen, wie vor Urzeiten dieses unsägliche Labyrinth unterhalb von Savalgor, den Monolithen und in den Felspfeilern entstanden war. Es hatte etwas Bedrohliches. Man wusste nicht, was hinter der nächsten Biegung, in der nächsten Spalte lauerte. Doch dann dachte sie an die neun Stockwerke, die sie bis ganz nach oben hätten gehen müssen, und nicht zuletzt an die Stelle, an der Vendar umgekommen war und die sie nun vermeiden konnten.
    »Es wäre eine ziemlich hochgradige Magie, oder?«, fragte sie. »Ich meine... die, mit der Ihr durchbrechen wollt? Wackelt da nicht der ganze Stützpfeiler?«
    Der Primas lächelte. »Wir können es auch ganz unauffällig machen, mein Kind«, sagte er.
    »Hm, also gut. Es ist ja wohl das Vernünftigste, was?«
    Der Primas nickte ihr aufmunternd zu. »Allerdings. Wo ist nun so eine Mauer? Weißt du eine - hier in der Nähe?«
    Leandra sah sich um, versuchte die Erinnerung zurückzugewinnen. Wenn sie sich nicht täuschte, dann waren sie noch ziemlich weit unten, in Höhe des ersten oder zweiten Stockwerks von insgesamt elf. Wenn sie nur wüsste, warum sie so unruhig war! Sie untersuchte angespannt das Trivocum, aber nichts war zu spüren. Hier gab es weder einen lebenden Ghoul noch einen Bruderschaftsmagier.
    »Hier entlang«, sagte sie, winkte Jockum und schritt voran.
    Nach einer Weile standen sie vor einer massiven, eingezogenen Mauer, die einen Gang unvermittelt enden ließ. »Hier«, sagte sie. »Dahinter müsste die Festung von Torgard liegen.«
    Der Primas nickte und pochte mit dem Knöchel gegen die Mauersteine. »Hübsch dick«, stellte er fest.
    »Tut Ihr mir einen Gefallen, Hochmeister?«
    Er nickte noch einmal und lächelte schwach. »Ja, Leandra. So leise und unauffällig wie möglich, ich weiß!«
    In diesem Augenblick brannte die Fackel ab; Leandra warf sie beiseite und erzeugte ihrerseits ein schwebendes Licht. Unaufgefordert trat sie zurück. Sie nahm Kontakt zum Trivocum auf, um zu sehen, wie der Primas des Cambrischen Ordens diese Sache anpacken würde.
    Es musste ein Aurikel der fünften oder sechsten Stufe sein, stellte sie fest, als sie die Mächtigkeit der Erscheinung im Trivocum betrachtete. Keine schwache Magie also. Die Ränder des Aurikels leuchteten in hellem Gelb und ein kräftiger Strom an fast weißen stygischen Energien floss ins Diesseits. Mehr konnte sie im Trivocum nicht erkennen. Ihre Augen aber nahmen das Ergebnis wahr und das war mehr als beeindruckend.
    Als hätte ein Handwerksmeister eine riesige Bohrspindel angesetzt, fraß sich ein unsichtbares Etwas in die Mauersteine hinein. In der Helligkeit des schwebenden Lichts sah sie, wie der Schutt und der Sand, der aus dem zügig größer werdenden Loch strömte, wie durch einen unsichtbaren Schlauch weit nach hinten fortgesogen wurde und dort in der Dunkelheit verschwand. Das Ganze erzeugte nicht mehr als ein mahlendes und zischendes Geräusch, nicht einmal übermäßig laut, und Leandra schüttelte fassungslos den Kopf. Was für eine Anfängerin sie doch war! Sie hatte ebenfalls schon einmal eine sechste Iteration gewirkt -aber dies hier, das war wahre Kunst der Magie! Sie hatte nur eine schwache Vorstellung davon, wie der Hochmeister das anstellte. Ein paar der Bestandteile kamen ihr in den Sinn - ein Luftwirbel vielleicht, Instabilität, Druck - irgend so etwas, in einer aberwitzigen Kombination. Der Primas fräste mit einer Magie die Mauer förmlich hinfort und ließ den Schutt irgendwo in den Tiefen der Höhle verschwinden. In wenigen Minuten würde der Durchgang frei sein, so als hätte es dort niemals eine Mauer gegeben!
    Leandra gab sich der Faszination über Hochmeister Jockums Magie hin und beobachtete abwechselnd das Trivocum und die schwindende Mauer. Sechs oder sieben Ellen vor ihnen entstand ein dunkles Loch, das rasch größer wurde, und keine Minute später war es so groß, dass sie beinahe aufrecht hätten hindurchspazieren können.
    Der Primas setzte das Norikel, das Aurikel ploppte sauber zu und seine Magie erlosch. Dann stieß er einen lang gezogenen Seufzer aus. Leandra erkannte, dass ihn diese Magie trotz ihrer scheinbaren Leichtigkeit ein gutes Stück mentaler Kraft gekostet hatte.
    Er nickte ihr lächelnd zu und wies in einer Art Verbeugung auf den Durchgang. »Bitte sehr«,

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