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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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gleich. »Roya? Nun, sie kam erst später ins Spiel. Es stellte sich heraus, dass es äußerst schwierig war, mit mir überhaupt Kontakt zu halten. Zu dieser Zeit gingen wir nach Torgard. Selbst für Ulfa gab es kaum eine Möglichkeit, mit mir in Verbindung zu treten. Er hätte es mit Magie tun müssen und das war in Torgard so gut wie unmöglich.«
    »Aber warum bist du nicht gleich bei Ulfa und Munuel geblieben?«
    »Jemand musste bei der Bruderschaft sein. Zu dieser Zeit wussten nicht einmal Munuel oder Ulfa, wo Hammagor lag. Es hätte auf Veldoor oder in Chjant sein können. Nur innerhalb der Bruderschaft gab es Hoffnung, das herauszufinden. Deswegen brauchten sie mich als... Spion.«
    Victor lachte leise auf. »Unfassbar. Ausgerechnet du! Das hätte mal Chast erfahren sollen - vermutlich hätte ihn vorzeitig der Schlag getroffen! Hätte uns viel Ärger erspart.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Aber was hat das mit Roya zu tun?«
    »Nun, sie wurde von Munuel darin ausgebildet, unbemerkt über das Trivocum - oder besser, durch das Stygium - Nachrichten zu übermitteln. Er benötigte jemanden, der sich innerhalb der Bruderschaft aufhielt, Kontakt zu mir besaß und ihm mitteilen konnte, was sich dort tat oder was ich herausgefunden hatte. Ulfa sagte mir, dass sie kommen würde. Allerdings wusste ich nicht, dass sie...« Er unterbrach sich.
    Ein Grinsen überzog Victors Gesicht. »Ha! Dass sie so ein süßes Mädchen ist! Richtig?«
    Quendras seufzte nur.
    »Haha!«, machte Victor und klatschte sich leise aufs Knie. »Jetzt verstehe ich endlich. Du bist in sie verliebt!«
    Quendras winkte ab. »Nun ja, verliebt nicht gerade. Aber...«
    Victor betrachtete grinsend Quendras' Gesichtszüge, die etwas durcheinander geraten waren. Was Quendras auch immer für Roya empfand, er konnte es gut nachvollziehen. Sie war ein außergewöhnliches Mädchen, bildschön, über die Maßen klug und voller Witz und sprühender Lebenskraft. Er winkte großmütig ab. »Mach dir nichts draus. Ich war selbst drauf und ran, mich in sie zu verlieben!«
    Quendras erwiderte nichts, aber sein Blick sagte viel. Er lag irgendwo zwischen plötzlicher Eifersucht, Erstaunen und peinlicher Berührtheit. Victor wollte Quendras die Verlegenheit ersparen und fragte: »Dann hat Munuel sie ausgebildet? Aber... wie kam er auf Roya? Und wie wollte er ausgerechnet ein Mädchen in die Bruderschaft einschleusen?«
    »Tja, klingt komisch, was? Aber die Gründe waren durchaus viel versprechend. Zunächst einmal war Roya unbedingt vertrauenswürdig, und zweitens hatte sie ein gewaltiges Motiv, das Wagnis einzugehen.«
    »Ja, ich verstehe. Die Bruderschaft hat ihre Schwester auf dem Gewissen. Sie sagte mir, dass das ihr Grund gewesen war, sich in die Bruderschaft einzuschleichen: Rache. Genau wie ich. Ich wollte Leandra rächen. Zu der Zeit dachte ich, sie wäre tot.«
    »Stimmt. Und das Vorhaben, ein Mädchen einzuschleusen, ist weniger dumm als du glaubst. In der Bruderschaft gibt es keine Frauen. Nur ein paar Huren, und die sind durch Magie gefügig gemacht und in Torgard eingesperrt, zum Vergnügen der höheren Brüder. Die Mädchen, die Guldor uns verkaufte.«
    »Du meinst, dass die Bruderschaftler in Wahrheit froh waren, mal eine normale Frau zu Gesicht zu bekommen?«
    »Ganz genau. Und dazu noch eine wie Roya. Nur musste es einen echten Grund geben, sie aufzunehmen. Und den hatte sie. Sie konnte etwas, das wir nicht konnten und das uns interessierte. Ich muss sagen, der Plan von Munuel und Ulfa war gut. Sehr gut sogar. Es klappte so, wie es gedacht war. Aber nur eine Zeit lang.«
    »So? Was geschah dann?«
    Quendras setzte eine finstere Miene auf. »Na, dann kamst du\ Du warst ein verdammter Störenfried, verstehst du? Kamst plötzlich auf Ideen, die nur allzu zutreffend waren und von denen eigentlich niemand hätte erfahren dürfen!«
    Victor machte große Augen.
    »All das mit der Magie, die die Drakken von uns haben wollten, mit dem Kryptus... und dann hast du sogar behauptet, du könntest in Hegmafor herausfinden, wo der Pakt versteckt liegt. Unfassbar! Hätte ich dich zu jener Zeit irgendwie unbemerkt beseitigen können - ich hätte es getan, glaub mir!«
    Victor klatschte leise in die Hände und konnte sich vor Vergnügen kaum halten. »Du hättest mich beseitigt - wirklich? Ha, unglaublich!«
    Quendras nickte finster. »Ja. Besonders, als du dann Roya zugeteilt bekamst. Ich hätte dich in der Luft zerreißen können! Ich... ich hatte solche Angst um sie...

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