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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Hilfe für Quendras zu holen und dass er die Suche nach dem Pakt lieber auf später verschieben sollte. Quendras hatte sie gerettet, obgleich sich Victor noch sehr im Unklaren über die Beweggründe des Magisters war. Er kannte Quendras aus Torgard - als einen finsteren Mann, der wohl einer der engsten Vertrauten von Chast gewesen war. Dass ausgerechnet dieser die Seite gewechselt hatte, erschien ihm äußerst ungewöhnlich. Aber wie auch immer: Es stand fest, dass er sowohl Roya als auch ihm das Leben gerettet hatte. Dafür hatte er wiederum verdient, dass Victor nun alles tat, um ihm das Leben zu retten. Später würde man weitersehen.
    Doch was sollte er tun? Auch wenn dort tatsächlich der Pakt war und er ihn sogar mitbrachte, hätte er seine Pflicht, Hilfe für Quendras zu suchen, nicht vernachlässigt. Möglicherweise fand er dort unten Sardin, dem es im Augenblick beliebte, sich nicht zu zeigen. Ja - er musste nachsehen gehen!
    Als Victor sicher war, dass seine Augen so viel wie nur irgend möglich von der Umgebung wahrnehmen konnten, ging er los. Er tappte mehr, als dass er die Stufen - mit seitlich von sich gestreckten Armen - hinabstieg; die Treppe war fast um die Hälfte schmaler als der Sims. Kaum mehr als eine Elle in der Breite maß sie, und die Stufen waren so hoch, dass er bei jedem Schritt abwärts ein Stück in die Knie federn musste. Rechts und links von ihm ging es in unbekannte Tiefen. Nach einer Weile fragte er sich, welcher Teufel ihn ritt, dass er das hier tat. Es war völlig undenkbar, sich umzudrehen, um noch einmal hinaufzublicken - es hätte ihn gefährlich viel Gleichgewicht kosten können. Mit klopfendem Herzen ging er weiter. Ein Stück unter ihm kam endlich ein etwas breiterer Absatz in Sicht, von dem aus mehrere Stege weiterführten. Sie liefen in verschiedene Richtungen, keiner jedoch direkt auf das kleine Gebäude zu, das noch gute vierhundert Schritt von ihm entfernt lag.
    Victor keuchte und schnaufte, als er unten ankam. Erleichtert ließ er sich auf der kleinen Fläche kalten Steins nieder, die sich vor ihm aufgetan hatte, und wischte sich über die Stirn. Seine Hand wurde nass vom Schweiß seiner Angst und seiner Konzentration, und all seine Muskeln fühlten sich verkrampft an. Wäre die Treppe nur ein wenig breiter gewesen, wäre er binnen einer halben Minute und im Laufschritt hier unten angekommen. So aber hatte er wohl an die zehn Minuten gebraucht.
    Langsam stand er wieder auf und sah sich um. An manchen Stellen konnte er die gemauerten Wände der Stege erkennen, die hinab in die Tiefe führten, allerdings nur für ein kleines Stück. Wie tief es dort hinabging und was dort unten auf jemanden wartete, der abrutschte, konnte er nicht sagen. Nur über eines wurde er sich immer klarer: Es war nicht erwünscht, dass jemand hier eindrang oder gar bis zu dem kleinen Steinbau gelangte. All diese schmalen Wege und Simse waren nichts weiter als eine weitere Falle in der fremden Welt von Hammagor.
    Victor maß die Wege um sich herum hinsichtlich seiner Absicht, zu dem Steinbau zu gelangen. Die meisten von ihnen verschachtelten sich nach kurzer Zeit wieder und wurden teils von anderen Wegen, Brücken oder Treppen verdeckt, sodass er nicht erkennen konnte, welcher davon sich dem Bau tatsächlich näherte. Kurz bevor er einen davon ausprobierte, fiel ihm ein, dass er besser den Weg markierte, den er nahm. Das hier sah verteufelt nach einem Irrgarten aus.
    Er durchsuchte seine Taschen, fand aber nichts, was geeignet war, um es an den Stellen zu hinterlegen, an denen er abzweigte. Er probierte es mit der Kerze aus - malte mit ihrer Unterseite einen wächsernen Strich an die Stelle, wo er abbog. Das funktionierte. Das auf dem Stein aufgetragene Wachs schimmerte leicht im Licht. Wenn er Acht gab, keinen der Striche zu verwischen, würde er den Rückweg wieder finden können. Erleichtert über die Tauglichkeit seines Einfalls ging er los.
    Er wählte einen Steg nach links, der bald zu ein paar abwärts gehenden Treppenstufen führte, und erreichte dann ein kleines Podest, von dem aus drei weitere Treppen abzweigten. Er entschloss sich, zunächst die nach links gerichtete Methode beizubehalten, und wandte sich über vier Stufen einem unangenehm schmalen Steg zu, unterhalb dem er jedoch, in vielleicht zehn Ellen Tiefe, eine Fläche erkennen konnte. Das erleichterte ihm den Entschluss. Er kam wohlbehalten auf der anderen Seite an, markierte stets sorgfältig seinen Weg und wurde langsam ein

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