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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Raum, in dem alles weiß war und es viele fremdartige Geräte gab. Das Licht war stark gedämpft, und sie trug etwas Seltsames auf dem Kopf – eine Art Kappe, an der viele Schnüre befestigt waren. Vasquez saß neben ihr auf einem Stuhl und schlief. Ihr Gesicht war friedlich und entspannt, und so friedlich schlafend war sie sehr hübsch, obwohl sie für Leandras Geschmack viel zu groß war. Aber auch Rowling und die anderen waren so groß; es schien sich um eine Art von Menschen zu handeln, die ein Stück höher gewachsen waren als die Leute der Höhlenwelt. Allerdings waren sie auch nicht viel breiter. Roscoe war ungefähr so groß wie ihr alter Freund und Kampfgefährte Jacko, dabei aber längst nicht so muskulös.
    Leandra hob den rechten Arm und stupste Vasquez mit den Fingerspitzen an.
    Die große Frau erwachte mit einem leichten Schreck, sah sie dann freundlich an und fragte: »Ah, du bist wohl durch mit deinem Kurs, was?«
    Leandra schnappte erschrocken nach Luft.
    Sie konnte Vasquez verstehen!
    Vasquez drückte sie sanft zurück auf die Liege.
    »Denk dir nichts, Leandra. Du wirst bald alles verstehen. Aber für den Moment musst du erst einmal schlafen. Richtig schlafen, verstehst du?«
    Sie machte eine kleine Kreisbewegung mit dem Zeigefinger an der Schläfe. »Sonst drehst du durch von all dem Zeug!«
    Vasquez wandte sich zur Seite und drückte auf einen Knopf an einem der Geräte.
    Der leichte Druck auf Leandras Kopf wurde schwächer, und Vasquez nahm das seltsame Gerät von ihrem Schädel. Zugleich strömte ein betäubendes Gefühl durch Leandras Körper, ihr Arm pulste leicht, und als sie zu ihrer linken Ellbogenbeuge blickte, sah sie dort einen dünnen, durchsichtigen Schlauch. Eine metallene Nadel steckte in ihrer Haut.
    Bevor sie jedoch der Schreck darüber richtig erreichte, fielen ihr schon die Augen zu, und sie trieb zurück ins Reich der Träume.
    Diesmal jedoch sah sie nur einen kleinen Wasserfall, der in einen Teich gluckerte.

27
Soraka
    A ls sie wieder aufwachte, war sie gewappnet.
    Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass sie aus einer Bewusstlosigkeit oder einem Traum erwachte und sich unter ganz neuen Umständen wieder fand. Die letzten anderthalb Jahre in der Höhlenwelt, in denen sie ständig im Mittelpunkt neuer, gefährlicher Ereignisse gestanden hatte, waren nicht ohne Spuren an ihr vorübergegangen. Nicht nur als Magierin, sondern auch als Frau, Kämpferin und Mensch war sie gereift und mit vielen Wassern gewaschen. Leandra fühlte sich gut und stark und hatte dabei dennoch nicht das Gefühl, den Boden unter den Füßen verloren zu haben.
    Dass sie sich nun wieder an einem anderen Ort befand, brachte sie nicht sonderlich durcheinander. Sie musste eine Weile geschlafen haben, und man hatte sie wohl verlegt. Der Raum war kleiner, und sie lag nicht mehr auf einer Liege, sondern auf einem normalen Bett. Noch bevor sie entdeckte, dass die Wände aus Stein waren, war ihr bereits aufgefallen, dass das Vibrieren und all die leisen Geräusche fehlten, die an Bord der Tigermoth geherrscht hatten. Tigermoth?
    Ja – das war das Raumschiff gewesen, auf dem sie mit Roscoe und Vasquez… Leandra richtete sich auf.
    Dass sie nun plötzlich fremde Wörter in ihrem Kopf hatte und sie in Gedanken sogar richtig buchstabieren konnte – Vasquez und nicht Waskes –, nahm sie mit der Abgeklärtheit einer erfahrenen Magierin hin, die schon so manches erfahren hatte, was einem gewöhnlich Angst einjagte. Sie hatte sogar schon so manches selbst gewirkt, was einem gewöhnlich Angst einjagte.
    Diese Liege mit dem seltsamen Apparat und diesem Gerät auf dem Kopf… Man hatte ihr offenbar im Schlaf die fremde Sprache beigebracht. Eine beeindruckende Erfindung. Damit sparte man unerhört viel Zeit und Mühe. Hinzu kam noch, dass sie nun eine Unmenge von Bildern im Kopf hatte, Bilder, die aus ihrer neuen Umgebung stammten. Allerdings verstand sie nicht ein Zehntel davon. Aber das machte nichts – sie hatte Spaß am Lernen und war geradezu begierig darauf, jeden auszufragen, der ihr ab jetzt über den Weg lief. Auf der Bettkante sitzend, ließ sie die Füße baumeln – das Bett war so hoch, dass ihre Fußspitzen nicht einmal den Boden erreichten. Sie war nackt, irgendwer, wahrscheinlich Vasquez, hatte sie entkleidet. Sie seufzte; nun hatte jemand ihre Drachentätowierung gesehen und würde sich Gedanken machen… Nein, unterbrach sie sich in Gedanken, Vasquez und Roscoe müssen mich ja schon früher so

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