Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
teilt uns unser kleiner Schatz mit? Dass wir sauber machen sollen!« Wieder lachte er. »Nun weiß ich, warum die Drakken dich jagen!«
    Ausgelassenes Gelächter erhob sich unter den Anwesenden – etwa 25 Leute, wie Leandra schätzte. Auch Roscoe, Vasquez und Ain:Ain’Qua waren da, dazu noch sein Freund, der kleine dicke Mann, und Alvarez, der Kapitän der Tigermoth. Leandra war nicht ärgerlich, baute sich aber dennoch fordernd vor Rowling auf.
    »Was willst du von mir, Rascal Rowling?«, verlangte sie zu wissen.
    »Oho!«, erwiderte er mit vor der Brust verschränkten Armen. Er war nicht der Erste, der sie um mehr als Kopfeslänge überragte.
    »Wäre nicht erst einmal ein Danke für die Rettung angebracht?
    Schließlich haben wir dich und deine Freunde unter erheblichem Risiko vor den Ordensrittern gerettet. Wir haben sogar einen von ihnen getötet und einen Haifant in Stücke geschossen, was sie uns ziemlich übel nehmen dürften. Vermutlich stehen wir nun auf der Liste ihrer Lieblingsfeinde gleich unterhalb von dir!«
    Leandra sah sich nach Roscoe, Vasquez und Ain:Ain’Qua um, die zusammen etwas rechts von der Mitte der Halle standen, von zwei bulligen Männern flankiert. Auch der kleine rundliche Meisterkämpfer war bei ihnen. Sie hatten nicht gelacht, als Rowling sein Getöse angestimmt hatte, und das stärkte Leandra etwas den Rücken. Auch Rowling war ihr nicht wirklich unsympathisch, aber seine großtuerische Art störte sie. Er hatte sich, bezeichnend genug, breitbeinig im genauen Zentrum seines Vestibüls aufgebaut. Hinter ihm befand sich ein Stufenpodest, auf dem ein massiver Eisenstuhl mit einer reich mit Metallteilen verbrämten Rückenlehne stand. Das sollte wohl so etwas wie ein Thron sein.
    Wahrscheinlich wird er sich auch bald darauf niederlassen, dachte sie. Die anderen Anwesenden waren runde zwei Dutzend Menschen und Ajhan, die sich, in ähnlich unbescheidener Art wie Rowling, hier und dort in der Halle herumlümmelten: stehend, hockend, liegend – alle offenbar darum bemüht, nach außen hin kundzutun, dass hier die üblichen Regeln der Gesellschaft keine Geltung hatten. Via:Lan’Chi hatte sich zu ihnen gesellt, saß nun zehn Schritte links von Leandra auf einer Kiste und beobachtete sie neugierig.
    Leandra mahnte sich, im Verhalten dieser Leute nicht zu viel zu sehen, das gegen sie oder ihre Freunde gerichtet war. Es waren Brats, das wusste sie nun. Und dieses Sternenreich, wie immer es auch aussehen mochte, stand unter der Herrschaft der Drakken; so weit sie es beurteilen konnte, nicht freiwillig. Vielleicht hätte sie sich selbst wie diese Leute gebärdet, wäre sie eine von ihnen gewesen.
    »Was oder wer ist dieser Pusmoh?«, verlangte sie zu wissen.
    »Der Pusmoh?« Rowling ließ die Arme sinken und schlenderte über die Treppenstufen hinauf zu seinem Thron, wo er sich lässig fallen ließ und ein Bein schräg über eine Armlehne hängte. »Der Pusmoh ist der, der dich jagt, Leandra. Weißt du das etwa nicht?«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht einmal, warum ich gejagt werde. Ich habe mich zufällig mit diesem Schiff im All verirrt. Wie kann da dieser Pusmoh wissen, dass ich hier bin?«
    »Es scheint, als kennte er dich«, stellte Rowling fest.
    »Mich kennen?« Leandra zog die Stirn kraus und überlegte.
    »Wer ist der Pusmoh? Der Oberste der Drakken?«
    »So ähnlich. Genau weiß das niemand, denn noch nie hat ihn jemand gesehen.«
    Leandra stutzte. »Noch nie?«
    Rowling schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist er der Oberste Drakken. Oder eine Art Ratsversammlung.
    Vielleicht irgendein scheußliches Wesen mit Tentakeln aus den Tiefen des Alls.« Er machte eine kurze Pause. »Oder er ist ein kleines Mädchen... so wie du.«
    Vereinzelte Lacher waren zu hören. Sonderlich überzeugt hatten sie nicht geklungen, und Leandra kümmerte sich nicht darum.
    »Der Pusmoh ist derjenige«, fuhr Rowling fort, »der die Richtung vorgibt, der die Macht in der GalFed in Händen hält, und der allen Leuten sagt, was sie zu tun und zu lassen haben.«
    Leandra legte den Kopf schief. »Und von so etwas lasst ihr euch beherrschen?«, fragte sie herausfordernd.
    »Mit einer Streitmacht wie den Drakken im Rücken ist das leicht«, erwiderte Rowling ungerührt. »Die Drakken haben Tausende von riesigen, schwer bewaffneten Schiffen. Sie widmen sich allein dem Kriegshandwerk, kontrollieren jedes Sonnensystem und jeden Raumsektor. Sie allein haben das Recht, Waffen zu führen, und sind die

Weitere Kostenlose Bücher