Hölle unter Null Grad
sind die beiden letzten Männer der Besatzung. Unsere Aussagen stehen gegen die Ihren, damit Sie klarsehen! Wenn Sie das Biest nicht über Bord werfen wollen, dann wird es ebenfalls gegen Sie auftreten.«
Ich zog den Abzug meiner Waffe durch. Das Geschoß explodierte fünf Meter hinter ihm an einer Rohrleitung der Klimaanlage. Leichenblaß ging er in die Knie.
Hannibal begann verhalten zu grinsen.
Das Wasser leitete auch diesmal sehr gut, so daß wir das charakteristische Gurgeln und Fauchen eines auftauchenden Bootes hören konnten. Unsere unbekannten Freunde kamen also, um sich ihr Opfer anzusehen.
Ich gab Manzo einen Wink. Als er an mir vorbeistampfte, raunte ich ihm zu:
»Aufpassen, jetzt. Wir müssen beisammen bleiben. Gib dich friedlich und sprich nur, wenn du gefragt wirst. Überlasse alles mir.«
»Okay, Sir«, flüsterte er zurück.
Leferts öffnete das Turmluk mit den Händen, da auch hier die automatische Öffnung versagte. Zischend schwang der stählerne Deckel nach außen. Der plötzliche Druckwechsel ließ mich krampfhaft schlucken.
In der Zentrale sah es wie nach einer Schlacht aus. Akrul war tot. Er war im Bildschirm verblutet. Vor dem Zentraleschott lagen Kansman und der andere Mann, der seinen Arm nicht mehr hatte abbinden können. Drei andere Leute hatten beim Angriff auf den Mutanten den Tod gefunden, so daß von der angeheuerten Besatzung tatsächlich nur Daroun und Leferts überlebt hatten.
Ich kletterte nach oben und schwang mich aus dem Turmluk. Die Plattform war nur klein, da diese U-Boote nicht für Überwasserfahrten gedacht waren.
Mir schlug eine eisige, klare Luft entgegen, die mir momentan den Atem raubte. Wir schwammen mit tierhängendem Vorschiff in einem mächtigen Eisfeld, das aber im weiten Umkreis aufgebrochen war. Weiter vom trieben die Schollen noch mehr auseinander. Es entstand eine breite Wasserstraße, in der sich der riesige, haiförmige Leib eines supermodernen U-Kreuzers von wenigstens 8.500 Tonnen heranschob.
Von dem Rumpf war nur wenig zu sehen. Der Buckelturm ragte knapp zwei Meter über den gewölbten Druckkörper hinaus. Es schien, als käme ein urzeitliches Ungeheuer von bestechend schöner Form auf uns zu.
Das dumpfe Rauschen eines mit geringer Schubleistung laufenden Wasser-Staustrahl-Triebwerks hing über dem gurgelnden Wasser der See. Auf dem Turm standen einige Männer. Ich konnte deutlich erkennen, daß sie die Uniformen der Navy trugen. Die auf mich gerichteten Ferngläser ignorierte ich, da meine volle Aufmerksamkeit dem sichtbaren Teil des großen Bootes galt.
Am tropfenförmigen Turmaufbau waren zwei gewaltige Stabilisierungsflossen befestigt. Darauf war die Bezeichnung »USN-C-1212« angebracht.
Bis zu diesem Augenblick hatte noch ein letzter Zweifel an mir genagt, der sich nun schlagartig legte. Wenn das ein Kreuzer der Navy war, wollte ich nicht mehr Thor Konnat heißen!
Typen mit solchen Turmaufbauten besaßen wir überhaupt nicht. Dagegen wußte ich aus den Geheimberichten unserer Asien-Spezialisten, daß die letzten U-Kreuzer-Neubauten der staatlichen Marinewerft von Wentchou genauso aussahen, wie der nahe kommende Riesenfisch aus Stahl. Es war ein 8.500-Tonnen-Kreuzer der »Yun-Gan-Klasse«. Die amerikanischen Nationalitäten-Kennzeichen waren klar eine Fälschung, desgleichen die Navy Uniformen.
Der Kreuzer stoppte plötzlich mit wallender Hecksee. Vor den Turm glitt der Stahl auseinander. Aus der Vertiefung schob sich eine Raketenkanone hervor.
»Mahlzeit«, murmelte der unter mir erscheinende Kleine. »Jetzt wird es lebhaft, Langer. Befehle?«
»Manzo soll sofort die Sachlage durchgeben. Aufpassen, daß du von
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