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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sind die bei­den letz­ten Män­ner der Be­sat­zung. Un­se­re Aus­sa­gen ste­hen ge­gen die Ih­ren, da­mit Sie klar­se­hen! Wenn Sie das Biest nicht über Bord wer­fen wol­len, dann wird es eben­falls ge­gen Sie auf­tre­ten.«
    Ich zog den Ab­zug mei­ner Waf­fe durch. Das Ge­schoß ex­plo­dier­te fünf Me­ter hin­ter ihm an ei­ner Rohr­lei­tung der Kli­ma­an­la­ge. Lei­chen­blaß ging er in die Knie.
    Han­ni­bal be­gann ver­hal­ten zu grin­sen.
    Das Was­ser lei­te­te auch dies­mal sehr gut, so daß wir das cha­rak­te­ris­ti­sche Gur­geln und Fau­chen ei­nes auf­tau­chen­den Boo­tes hö­ren konn­ten. Un­se­re un­be­kann­ten Freun­de ka­men al­so, um sich ihr Op­fer an­zu­se­hen.
    Ich gab Man­zo einen Wink. Als er an mir vor­bei­stampf­te, raun­te ich ihm zu:
    »Auf­pas­sen, jetzt. Wir müs­sen bei­sam­men blei­ben. Gib dich fried­lich und sprich nur, wenn du ge­fragt wirst. Über­las­se al­les mir.«
    »Okay, Sir«, flüs­ter­te er zu­rück.
    Le­ferts öff­ne­te das Turm­luk mit den Hän­den, da auch hier die au­to­ma­ti­sche Öff­nung ver­sag­te. Zi­schend schwang der stäh­ler­ne De­ckel nach au­ßen. Der plötz­li­che Druck­wech­sel ließ mich krampf­haft schlu­cken.
    In der Zen­tra­le sah es wie nach ei­ner Schlacht aus. Akrul war tot. Er war im Bild­schirm ver­blu­tet. Vor dem Zen­tra­le­schott la­gen Kans­man und der an­de­re Mann, der sei­nen Arm nicht mehr hat­te ab­bin­den kön­nen. Drei an­de­re Leu­te hat­ten beim An­griff auf den Mu­tan­ten den Tod ge­fun­den, so daß von der an­ge­heu­er­ten Be­sat­zung tat­säch­lich nur Daroun und Le­ferts über­lebt hat­ten.
    Ich klet­ter­te nach oben und schwang mich aus dem Turm­luk. Die Platt­form war nur klein, da die­se U-Boo­te nicht für Über­was­ser­fahr­ten ge­dacht wa­ren.
    Mir schlug ei­ne ei­si­ge, kla­re Luft ent­ge­gen, die mir mo­men­tan den Atem raub­te. Wir schwam­men mit tier­hän­gen­dem Vor­schiff in ei­nem mäch­ti­gen Eis­feld, das aber im wei­ten Um­kreis auf­ge­bro­chen war. Wei­ter vom trie­ben die Schol­len noch mehr aus­ein­an­der. Es ent­stand ei­ne brei­te Was­ser­stra­ße, in der sich der rie­si­ge, hai­för­mi­ge Leib ei­nes su­per­mo­der­nen U-Kreu­zers von we­nigs­tens 8.500 Ton­nen her­an­schob.
    Von dem Rumpf war nur we­nig zu se­hen. Der Bu­ckel­turm rag­te knapp zwei Me­ter über den ge­wölb­ten Druck­kör­per hin­aus. Es schi­en, als käme ein ur­zeit­li­ches Un­ge­heu­er von be­ste­chend schö­ner Form auf uns zu.
    Das dump­fe Rau­schen ei­nes mit ge­rin­ger Schub­leis­tung lau­fen­den Was­ser-Staustrahl-Trieb­werks hing über dem gur­geln­den Was­ser der See. Auf dem Turm stan­den ei­ni­ge Män­ner. Ich konn­te deut­lich er­ken­nen, daß sie die Uni­for­men der Na­vy tru­gen. Die auf mich ge­rich­te­ten Fernglä­ser igno­rier­te ich, da mei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit dem sicht­ba­ren Teil des großen Boo­tes galt.
    Am trop­fen­för­mi­gen Turm­auf­bau wa­ren zwei ge­wal­ti­ge Sta­bi­li­sie­rungs­flos­sen be­fes­tigt. Dar­auf war die Be­zeich­nung »USN-C-1212« an­ge­bracht.
    Bis zu die­sem Au­gen­blick hat­te noch ein letz­ter Zwei­fel an mir ge­nagt, der sich nun schlag­ar­tig leg­te. Wenn das ein Kreu­zer der Na­vy war, woll­te ich nicht mehr Thor Kon­nat hei­ßen!
    Ty­pen mit sol­chen Turm­auf­bau­ten be­sa­ßen wir über­haupt nicht. Da­ge­gen wuß­te ich aus den Ge­heim­be­rich­ten un­se­rer Asi­en-Spe­zia­lis­ten, daß die letz­ten U-Kreu­zer-Neu­bau­ten der staat­li­chen Ma­ri­ne­werft von Went­chou ge­nau­so aus­sa­hen, wie der na­he kom­men­de Rie­sen­fisch aus Stahl. Es war ein 8.500-Ton­nen-Kreu­zer der »Yun-Gan-Klas­se«. Die ame­ri­ka­ni­schen Na­tio­na­li­tä­ten-Kenn­zei­chen wa­ren klar ei­ne Fäl­schung, des­glei­chen die Na­vy Uni­for­men.
    Der Kreu­zer stopp­te plötz­lich mit wal­len­der Heck­see. Vor den Turm glitt der Stahl aus­ein­an­der. Aus der Ver­tie­fung schob sich ei­ne Ra­ke­ten­ka­no­ne her­vor.
    »Mahl­zeit«, mur­mel­te der un­ter mir er­schei­nen­de Klei­ne. »Jetzt wird es leb­haft, Lan­ger. Be­feh­le?«
    »Man­zo soll so­fort die Sach­la­ge durch­ge­ben. Auf­pas­sen, daß du von

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