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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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an­schei­nend auf den Kopf ge­fal­len war.
    Die un­ten ste­hen­den Män­ner be­gan­nen ver­hal­ten zu la­chen. Der Kom­man­dant mach­te kei­nen Hehl aus sei­ner Über­ra­schung.
    »Ich wer­de wahn­sin­nig«, äu­ßer­te er. »Stimmt das wirk­lich? Wie ist das mit dem Un­ge­heu­er oder Mu­tan­ten?«
    »Das wer­de ich Ih­nen ge­ra­de er­zäh­len!« ant­wor­te­te ich ab­leh­nend. »Ihr könnt mir ge­stoh­len blei­ben. Ich be­strei­te na­tür­lich, daß wir den Mu­tan­ten auf das Fest­land brin­gen woll­ten. Wir sind zu­fäl­lig in das ver­bo­te­ne See­ge­biet ge­ra­ten.«
    Sei­ne Lip­pen be­gan­nen ver­däch­tig zu zu­cken. Mir war, als hät­te er ähn­li­che Wor­te selbst schon ge­braucht. Wenn sein Bild nicht in den Ak­ten der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei ent­hal­ten war, woll­te ich auf der Stel­le zwi­schen die Eis­schol­len sprin­gen.
    »So, so. Mr. Sat­cher. Das, wo­zu Sie sich ha­ben hin­rei­ßen las­sen, be­deu­tet nach dem Ge­setz wahr­schein­lich schwe­re Kör­per­ver­let­zung. Wis­sen Sie das?«
    Ich ließ mich nicht ein­schüch­tern. Mei­ne Ant­wort war aus­ge­spro­chen feind­se­lig, aber das schi­en ihn über­haupt nicht auf­zu­re­gen. Ich ahn­te, daß wir un­ser ge­wag­tes Spiel schon fast ge­won­nen hat­ten. Selbst ein äu­ßerst miß­traui­scher Mensch hät­te bei der­art un­ge­wöhn­li­chen und über­ra­schen­den Er­klä­run­gen kaum auf den Ge­dan­ken kom­men kön­nen, be­reits ins Rä­der­werk der ge­fürch­te­ten GWA-Ma­schi­ne­rie ge­ra­ten zu sein.
    Der Zwi­schen­fall hat­te sich in we­ni­gen Mi­nu­ten ab­ge­spielt. Zwi­schen mei­nen Fuß­ten tauch­te plötz­lich Han­ni­bals Kopf auf.
    »Was ist hier los?« tob­te der Zwerg. »Ha, viel­leicht ver­schwin­den Sie bald wie­der. Was fällt Ih­nen ein, ein­fach mein Boot zu be­schie­ßen? Der Kahn hat viel Geld ge­kos­tet. Ich will wis­sen, wer Sie sind, klar? Mein Boot ist to­tal rui­niert, und zwei Leu­te mei­ner Be­sat­zung sind we­gen Ih­res An­griffs ver­blu­tet. Ih­re Strei­fen ha­ben Sie die längs­te Zeit ge­tra­gen. Ich will ab­ge­schleppt wer­den, aber auf Ma­ri­ne­kos­ten.«
    Der Un­be­kann­te sah den Klei­nen fas­sungs­los an und sag­te nach ei­ner kur­z­en Pau­se:
    »Das muß ich se­hen. Ma­chen Sie Platz.«
    Mi­nu­ten spä­ter stand er mit sei­nen be­waff­ne­ten Leu­ten in der Zen­tra­le, die durch Man­zos mas­si­ge Ge­stalt sehr klein wirk­te. Ziem­lich blaß kam der an­geb­li­che Leut­nant von ach­tem zu­rück. Sein Be­richt klang so, wie er klin­gen muß­te.
    Der Mann mit dem Funk­sprech­ge­rät gab die In­for­ma­tio­nen alt, den Kreu­zer durch, so daß man dort ge­nau über die Vor­gän­ge in der be­schä­dig­ten »Skor­pi­on« ori­en­tiert war.
    Man­zo spiel­te das stumpf­sin­ni­ge Le­be­we­sen. Wenn er et­was ge­fragt wur­de, ver­zog sich sein rie­sen­haf­ter Mund zu ei­nem idio­ti­schen Fei­xen, das dem Ka­pi­tän Schweiß­per­len auf die Stirn trieb. Höchst­per­sön­lich sah er sich die To­ten an. Dann hat­te er sich an­schei­nend sein Ur­teil ge­bil­det.
    »Ich will nicht mehr Hae­fert hei­ßen, wenn das nicht das übels­te Boot ist, das ich je­mals ge­se­hen ha­be«, er­klär­te er.
    »Wir wuß­ten das nicht, Sir«, warf Le­ferts ein. Ihn traf ein Blick, den er in­fol­ge sei­ner falschen La­ge­ein­schät­zung nicht rich­tig in­ter­pre­tie­ren konn­te. Han­ni­bal grins­te, oh­ne sich den ge­rings­ten Zwang auf­zu­er­le­gen.
    »Wis­sen Sie auch, daß Sie in der Gas­kam­mer lan­den, wenn ich Sie in den Staa­ten ab­lie­fe­re?« frag­te Hae­fert ge­dehnt.
    Ich gönn­te ihm einen wil­den Blick. Er war zwei­fel­los ein schar­fer Be­ob­ach­ter.
    »Den Teu­fel wer­de ich. Ich blei­be da­bei, daß wir ge­gen mei­nen Wil­len in die Wed­dell-See ge­trie­ben wor­den sind. Sie wer­den mir erst nach­wei­sen müs­sen, daß die Aus­sa­ge un­rich­tig ist.«
    »Ha, ich weiß ge­nau, wo die Sta­ti­on zu fin­den ist«, schrie Daroun da­zwi­schen.
    »Wel­che Sta­ti­on?« er­kun­dig­te sich der Kom­man­dant in­ter­es­siert.
    »Na die, von der Le­ferts schon ge­spro­chen hat. Sie liegt im er­forsch­ten Teil vom Edith-Ron­ne-Land auf ge­nau sech­zig Grad

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