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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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west­li­cher Län­ge und sie­ben­und­sieb­zig Grad süd­li­cher Brei­te. Ich bin der zwei­te Ra­dar­fun­ker. Bo­part hat mir die Po­si­ti­on ge­ge­ben. Flie­gen Sie doch hin, und se­hen Sie sich den La­den an. Da sind drei Wis­sen­schaft­ler, die an dem Mu­tan­ten in­ter­es­siert sind. Die ma­chen da in ver­bo­te­nen Ex­pe­ri­men­ten. Sat­cher und Bo­part woll­ten das Mon­s­trum hin­brin­gen. Wir wuß­ten aber nicht, Sir, daß das ge­gen den frei­en Wil­len von dem Kerl ge­sche­hen soll­te.«
    Hae­fert blick­te spöt­tisch. Ich warf ge­las­sen ein:
    »Der Mann phan­ta­siert. Ich ken­ne über­haupt kei­ne Ge­heim­sta­ti­on. Al­les Phan­ta­sie!«
    »Sie sind zwei­fel­los ein ge­ris­se­ner Gau­ner«, mein­te Hae­fert sach­lich. »Was sagt der Chef?«
    Die­se Fra­ge war nicht an mich ge­rich­tet, son­dern galt dem Mann mit dem Funk­sprech­ge­rät. Er nahm das Ge­rät vom Ohr.
    »Wir sol­len mit den Leu­ten rü­ber­kom­men. Das Boot wird ver­senkt. Der Chef meint, das wä­re ein hoch­in­ter­essan­ter Fall.«
    Hae­fert ver­lor plötz­lich je­de Wür­de. Wie er jetzt vor mir stand, war er nicht mehr der be­herrsch­te Ma­ri­ne-Of­fi­zier, son­dern nur noch ein skru­pel­lo­ser Gau­ner, der end­gül­tig die Mas­ke fal­len ließ.
    Sei­ne Ma­schi­nen­pis­to­le un­ter­strich sei­ne Wor­te.
    »Los, aus­stei­gen! Be­ei­lung!«
    »Was soll das hei­ßen?« frag­te Han­ni­bal. Zor­nes­rö­te stieg in sein Ge­sicht. »Sind Sie wahn­sin­nig ge­wor­den? Wie kom­men Sie da­zu, mein. Boot zu ver­sen­ken? Sie kön­nen uns nichts be­wei­sen. Ich …«
    »Aus­stei­gen ha­be ich ge­sagt«, be­harr­te er auf sei­ner An­ord­nung. »Die Lei­chen blei­ben hier. Ge­päck wird keins mit­ge­nom­men. Sat­cher, Sie ge­hen zu­erst ins Schlauch­boot.«
    Ich dreh­te mich wort­los um, da­mit er nicht den Tri­umph in mei­nen Au­gen sah. Man­zo stand schon wie­der in selt­sam ver­krampf­ter Hal­tung. Sein Be­neh­men ver­riet mir, daß er die Ver­bin­dung mit Ki­ny auf­ge­nom­men hat­te. Die sorg­fal­ti­ge Pla­nung ei­ner welt­um­span­nen­den Po­li­zei­or­ga­ni­sa­ti­on hat­te sich wie­der ein­mal be­währt.
     
     

8.
     
    Nun tru­gen sie kei­ne Na­vy-Uni­for­men mehr!
    Un­se­re al­te »Skor­pi­on« war mit auf­ge­ris­se­nen Schnel­lent­lüf­tern und Flut­klap­pen im ei­si­gen Was­ser der Wed­dell-See ver­schwun­den. Ober der Un­ter­gangs­stel­le hat­te sich so­fort wie­der ei­ne neue Eis­schicht ge­bil­det. So moch­te auch der große U-Trans­por­ter »John Ma­syls« un­ter­ge­gan­gen sein.
    Sie hat­ten uns gründ­lich durch­sucht, aber man hat­te we­der un­se­re Mi­kro-Sen­der noch die ge­tarn­ten Not­wehr­waf­fen ge­fun­den. Man­zos Hö­cker exis­tier­te nach wie vor.
    Ich hör­te das dump­fe Ar­beits­ge­räusch des mit ho­her Schub­leis­tung lau­fen­den Staustrahl-Trieb­werks. Sie hat­ten ih­re Fahrt fort ge­setzt, die sie zwei­fel­los tief un­ter das ewi­ge Pack­eis des ant­ark­ti­schen Kon­tin­ents brin­gen muß­te.
    Ne­ben mir stand Han­ni­bal. Man hat­te dar­auf ver­zich­tet, uns fest­zu­bin­den. Zwei Män­ner mit durch­ge­la­de­nen Ma­schi­nen­pis­to­len sorg­ten da­für, daß wir nicht auf dum­me Ge­dan­ken ka­men. Na­tür­lich ver­rüg­te der große U-Kreu­zer über ei­ne mo­dern ein­ge­rich­te­te Kran­ken­sta­ti­on, die man au­gen­blick­lich aber für an­de­re Zwe­cke be­nutz­te.
    Auf dem OP-Tisch aus Kunst­stoff lag Le­ferts. Vor fünf Mi­nu­ten hat­te ihm der Me­di­zi­ner ei­ne bläu­li­che Flüs­sig­keit in die Ve­ne ge­spritzt.
    Ra­low­gal­tin war die stärks­te be­wußt­seins­s­pal­ten­de Dro­ge, die wir über­haupt kann­ten. In den Staa­ten ver­rüg­te nur die GWA über die­ses Mit­tel, das je­den Men­schen zu ei­nem wil­len­lo­sen Ge­schöpf mach­te.
    Auch der GAS-Ge­heim­dienst kann­te das läh­men­de Gift.
    Le­ferts stöhn­te nur noch lei­se. Sein auf­be­geh­ren­der Kör­per wur­de von star­ken Gur­ten ge­hal­ten, die man ihm über die Hand- und Fuß­ge­len­ke ge­schnallt hat­te. Die blei­chen Lip­pen wa­ren weit ge­öff­net. Die Pu­pil­len ver­eng­ten sich so sehr, daß sie kaum noch zu er­ken­nen wa­ren.
    Der

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