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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschützte Krach Tandy, und sie beeindruckte ihn mit einigen Vorzügen der Menschlichkeit: Sie heirateten, und als Tandy einundzwanzig Jahre alt war, brachte der Storch ihren Sohn Esk, meinen Urenkel. Sie nannten ihn einen Oger, aber genaugenommen war er nur ein Viertel-Oger und sah menschlich aus, bis auf jene Augenblicke, in denen er richtig wütend wurde. Er sollte heranwachsen und Blythe Messings Tochter Bria heiraten, die, wie die meisten ihrer Rasse, hart und schroff war, aber überraschend sanft sein konnte, wenn sie nur wollte. Ich bedauerte, Esk niemals persönlich kennengelernt zu haben, denn er hatte einige Charakterzüge, die ich durchaus ansprechend fand. Aber zu der Zeit, in der eine Begegnung möglich gewesen wäre, hatte ich einfach zuviel zu tun.
    Wie auch immer, ein weibliches Wesen, das viel entscheidenderen Einfluß auf mein Leben genommen hatte, war die Nachtmähre Imbrium. Sie war eine urzeitliche Kreatur, und sogar ein See auf dem Mond war nach ihr benannt. Trotzdem sah sie nur wie ein kleines schwarzes Pferd aus. Während der Verwirrungen, die das Eindringen des Ogers Krach in das Kürbisreich in der gesamten Umgebung verursacht hatte, brachte sie sich in den Besitz der halben Seele von Chem Zentaur, ohne sie jedoch abzuliefern. Als Folge davon erlag sie dem Einfluß der Seele und wurde zu weichherzig, um wirkungsvoll böse Träume auszuliefern. Schließlich wurde ihr gestattet, hinaus in die wirkliche Welt Xanths zu gehen, um dort zwei Dinge zu tun: König Trent die Nachricht ›Vorsicht vor dem Reitersmann‹ zu überbringen und dem Regenbogen zu begegnen.
    Aber die Dinge entwickeln sich meist nicht gut, wenn die Statisten eines Dramas zu Hauptdarstellern werden. Der Reitersmann war ein Wesen, das sowohl die Eigenschaften eines Pferdes als auch die eines Menschen annehmen konnte – nicht so wie ein Zentaur, sondern entweder nur die eine oder die andere. Sein Talent bestand in der Herstellung einer Sichtverbindung zwischen zwei Punkten, der das Auge der betroffenen Person folgen mußte und die sie schnurstracks in das Guckloch eines Hypnokürbis‘ führte. Der Reitersmann benutzte sie, um König Trent in einen Kürbis zu verbannen und ihn dadurch außer Gefecht zu setzen. Das ereignete sich zu der Zeit, als die Nächstwelle eintraf, da der Schild Xanth nicht länger schützte. Der Reitersmann arbeitete mit den Leuten der Nächstwelle zusammen. Es war eine schlimme Zeit für Xanth.
    Als Dor die Krone von Xanth erhielt, machte der Reitersmann mit ihm das gleiche. Danach bekam der Zombiemeister die Rolle des Opfers und wurde ebenfalls eingefangen. Gleich darauf war die Reihe an mir. Ich mußte tun, was mir am meisten zuwider war, nämlich wieder König werden. Und alles nur, weil die Nachtmähre Imbri es nicht fertiggebracht hatte, ihre Warnung so rechtzeitig abzuliefern, daß die Katastrophe verhindert werden konnte. Das hatte mir reichlich zugesetzt.
    Grundy Golem ritt die Nachtmähre, die mir meinen bösen Traum brachte. Meine Schloßverteidigung war natürlich nutzlos gegen die Mähre Imbri. Sie galoppierte direkt durch die Wände hindurch und trabte aus meinem Bücherregal heraus.
    Ich blickte von meinem Buch auf. »Nun ist es also soweit gekommen«, knurrte ich. »Ein Jahrhundert lang habe ich mich aus der Politik herausgehalten, und jetzt habt ihr mich in die Ecke gedrängt.« Formal gesehen waren es nur sechsundneunzig Jahre, die ich dem Thron von Xanth ferngeblieben war, aber ich hatte mich während des letzten Jahrzehnts meiner Regentschaft nicht mehr in die Politik eingemischt, sondern diese Dinge der Jungfer Taiwan überlassen.
    »Ja, Sir«, brachte Grundy mit unterwürfiger Stimme hervor. »Ihr müßt in den sauren Apfel beißen und König werden.«
    »In Xanth gibt es keine unreifen Äpfel. Das ist ein mundanischer Anachronismus.« Aber das war nicht ganz zutreffend, weil vor mir auf dem Magieregal eine Reihe saurer Äpfel lagen.
    »Ich bin nicht der letzte Magier von Xanth, mußt du wissen.« Sie wußten nichts von Binks Magierformat, und da Arnolde Zentaur nicht menschlich und Iris und Irene Frauen waren, blieb es an mir hängen. Noch schlimmer fand ich, daß ich mir meines Scheiterns absolut sicher sein konnte, weil mir vorherbestimmt war, etwas ausgesprochen Dummes zu tun. Es machte mir wirklich zu schaffen, diesen Fehler begehen zu müssen.
    Denn es stand geschrieben im Buch der Antworten: Es obliegt nicht dem Guten Magier, die Kette zu sprengen. Offensichtlich war die

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