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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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nichts rührte sich.
    Das Tor war immer noch nur halboffen, als Briggs ausrutschte, in den Sand fiel und sich nach rechts rollte, um wieder auf die Füße zu kommen.
    Da sah er den Old Dog vor sich. Das Flugzeug kam wie ein überdimensionaler Dinosaurier auf ihn zu. Die Bleistiftspitze an der Nase, die für den Start abwärts geknickt war, zielte direkt auf sein Herz.
    Briggs sprang auf, und mit schreckgeweitetem Blick auf das Monster, das auf ihn zuraste, warf er sich ein letztes Mal mit aller Kraft, die er noch hatte, gegen den Zaun. Und tatsächlich bewegte das Tor sich ein paar Zentimeter. Briggs drückte und schob, bis ihm der Luftdruck aus acht Turbotriebwerken die Füße unter dem Boden wegzog und ihn gegen den Zaun preßte.
    »Er hat's geschafft«, sagte McLanahan.
    »Aber wir noch nicht«, knurrte Ormack und drückte den Hebel auf Vollgas durch. Dann griff er nach unten und haute auf den Klappenschalter. »Nach dem Zaun haben wir noch etwa drei Meilen Beton. Bis die Klappen unten sind, dauert es eine Minute, und dann noch eine Minute, bis wir den Scheißkasten hier auf die richtige Geschwindigkeit kriegen. Und in weniger als einer Minute haben wir keinen harten Untergrund mehr.«
    McLanahan fand endlich den Anzeiger für die Startklappen.
    »Rührt sich nicht.«
    »Wahrscheinlich von einer der Explosionen verklemmt«, sagte Ormack und packte sein Steuer noch fester. »Brauchen wahrscheinlich länger, bis sie unten sind. Oder die Klappenmotoren brennen durch. Eins von beiden.«
    Der Zeiger bewegte sich. Auf zehn Prozent. Zwanzig Prozent.
    Dann war Pause. Sie wurde länger und länger. Endlich dreißig Prozent. Der Bomber begann zu schütteln.
    »Vierzig Prozent«, sagte McLanahan an. Er überblickte alle Instrumente und warf dann einen Blick zum Fenster hinaus. Durch das dunstige Morgenlicht sah er am Horizont ein stählernes Glitzern.
    Er starrte noch intensiver hinaus. Direkt vor ihnen tauchte ein großes, klobiges Flugzeug auf. Darum herum standen Männer.
    »Was, zum Teufel, ist das wieder?« brüllte Ormack, der ebenfalls hinausstarrte.
    »Da steht auf der Betonbahn ein Flugzeug!« erwiderte McLanahan. »Die wollen uns den Weg blockieren!« Er warf wieder einen Blick auf den Klappenanzeiger. Immer noch vierzig Prozent.
    »Klappen rühren sich nicht mehr.«
    »Wir schaffen es nicht. Wir brauchen jetzt den ganzen ausgetrockneten See.« Ormack faßte nach unten zum Klappenschalter und stellte ihn ab. Die Klappen blieben damit auf vierzig Prozent stehen.
    »Können wir uns drehen, wenn die Klappen stehen?«
    »Wir schaffen es nicht mehr, ehe wir auf dieses Flugzeug knallen.
    Wir müssen abstoppen ...«
    »Augenblick!« McLanahan suchte auf der Schalttafel zu seiner Linken, bis er endlich einen Schalter fand: ABWEHR. Er warf ihn von GESICHERT auf FREI.
    »Angelina!« Er drehte sich nach hinten. »Angelina! Machen Sie die Raketen startfertig! Die Vorwärts-Raketen!«
    »Was soll ich?«
    »Die Scorpion ! Zünden Sie sie!«
    Angelina Pereira stürzte nach vorne und hielt sich an der Lehne des Pilotenschleudersitzes fest.
    »Zünden? Geht doch nicht. Sie müssen auf ein Ziel programmiert -«
    McLanahan sah aus dem Fenster. Angelina folgte seinem Blick und sah nun ebenfalls das vor ihnen auf der Startbahn stehende Flugzeug. Es war bereits zu erkennen, daß die Männer dort mit Bazookas auf sie zielten. »Tun Sie's, los!« befahl er.
    Sie eilte zurück auf ihre Station. Für McLanahan dauerte es eine Ewigkeit. Er blickte sich ein paarmal nach ihr um, aber je näher sie dem Hindernis kamen, desto starrer blieb sein Blick auf die vermummten und getarnten Angreifer gerichtet. Es waren vier. Zwei feuerten mit Gewehren hinter dem Flugzeug hervor, die beiden anderen luden ihre Bazooka.
    »Angelina ...!«
    »Fertig«, rief sie von hinten.
    »Feuer!« Er warf dabei die Hände vor sein Gesicht und konnte daher nicht das Resultat sehen. Aber auch sonst hätte er nichts sehen können. Denn kein menschliches Auge vermag einer abgeschossenen Luft-Luft-Rakete zu folgen. Diese startete mit Mach 2 vom linken Pylonen. Sie schoß in einem Feuerstrom davon. Ihr vorwiegend mit Festtreibstoff gespeistes Triebwerk hatte noch kaum seine volle Geschwindigkeit erreicht, als sie sich keine achthundert Meter vor dem Old Dog in das Flugzeug bohrte.
    Was McLanahan dann tatsächlich noch sah, war der blendende Feuerblitz und die dicke, riesige, schwarze Wolke von Rauch und Staub. Und den Bruchteil einer Sekunde danach stieß die Nase des Old

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