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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Flugsteig er sich begeben sollte.
    Auf der Rolltreppe zum Obergeschoß überkam ihn die Neugier, und er öffnete den Umschlag. Er enthielt ein Rückflugtikket nach Spokane, Washington. Das Datum für den Rückflug war offengelassen. Die Abkürzung des Ticketkäufers war ein geheimnisvolles, unbekanntes offizielles Militärsymbol mit vier Buchstaben. Kein Stützpunkt oder sonstiger Ort waren angegeben.
    Er besorgte sich seine Bordkarte und wartete dann auf den Aufruf zum Einsteigen. Was, zum Teufel, fragte er sich, soll bloß diese ganze Geheimnistuerei? Bei Spokane war die Air Force Base Fairchild, wo sich die Überlebenstrainingsschule der Luftwaffe befand. Na und? Er war schon mal dortgewesen, zu seinem ersten Überlebenstraining, gleich nach seiner ersten Navigatorenprüfung.
    Na gut, also das war es. Sie hatten ihn also für irgendein exotisches Training ausgesucht. Vielleicht gab es eine neue Spezialschule, die erst im Aufbau war. Er hatte schon Gerüchte gehört, daß eine solche geplant sei. Überleben in Gegenden mit nuklearem Fallout sollte dort trainiert werden. Oder vielleicht war es auch eine neue Variation des simulierten Kriegsgefangenenlagers, das sich ebenfalls in Fairchild befand? Da gab es alles »wie echt«: Verhörbaracken, ein normales Lager und Wächter und Verhöroffiziere mit echter Ostblock-ausbildung.
    Nachdem er sich das alles überlegt hatte, wurde ihm das Warten sehr viel leichter. Fairchild. Na schön. Und dafür diese ganze alberne Geheimnistuerei, Wichtigtuerei und all das Auf-die-Folter-Spannen.
    Wegen so eines bißchen blöden Trainings in einem blöden Kurs, in dem sich CIA- oder DIA-Vernehmungsbeamte dicke tun und potentielle Frontschweine ein wenig durch die Mangel drehen konnten? Überflüssig wie ein Kröpf, das ganze!
    Dann kam der Aufruf. An Bord des Flugzeugs schlief McLanahan schnell ein. Das sanfte, gleichmäßige Dröhnen der Motoren wirkte auf seine Nerven wie ein Narkotikum, noch lange bevor die Räder der Maschine überhaupt vom Boden abhoben.
    Überflüssig wie ein Kropf, wiederholte er sich selbst, ehe er einnickte. Die reine Zeitverschwendung. Absolute Zeitverschwendung.
SPOKANE, WASHINGTON
    Es war schon spät am Abend, als McLanahan endlich sein Gepäck hatte und am Eingang der Halle des internationalen Flughafens von Spokane stand. Er stellte die Tasche auf einen leeren Stuhl und las noch einmal die nicht sehr informativen Anweisungen auf dem Computerausdruck, den er beim Abflug erhalten hatte:
    ANKUNFT SPOKANE 21.35 UHR ORTSZEIT. GEPÄCK BIS CA. 22.00 UHR ABHOLEN. AUF WEITERE ANWEISUNGEN WARTEN.
    Inzwischen aber war es 23.45 Uhr, fast zwei Stunden nach seinem geplanten ... geplanten was ? Wieder einmal ein klassisches Beispiel dafür, wie es beim Militär zuging. Beeile dich und warte! Du mußt dir auf jeden Fall die Zunge aus dem Leib rennen, um rechtzeitig da zu sein, wo sie dich hinbestellen. Und dann sitzt du dort auf deinen vier Buchstaben und wartest in Geduld, bis sie freundlicherweise so weit sind ...!
    Er hängte sich seine Sporttasche über die Schulter und ging hinüber zu einem Schalter mit dem Schild BUSDIENST NACH FAIRCHILD. Er war geschlossen, niemand war da. Nur ein Schild mit einer Pappuhr und zwei einstellbaren Zeigern teilte mit, daß Mr.
    Willis um zwölf Uhr wieder da sein würde. Allerdings sahen die Zeiger aus, als hätte sie seit Monaten niemand mehr bewegt.
    McLanahan setzte sich seufzend auf einen Stuhl in der Nähe und wartete weiter.
    Ein paar Minuten später erschien tatsächlich ein großer, muskulöser Air-Force-Mann am Schalter. Mit seiner Kombination, Bügelfalte in der Hose und einigen eindrucksvollen Reihen Ordensbändern auf der Brust sah er tadellos aus. Er schrieb etwas in eine Liste, die er hinter seinem Tresen hatte, und brachte dann einen ziemlich großen tragbaren Kassettenrecorder zum Vorschein. Damit machte er es sich auf einem hohen, Barhocker-ähnlichen Sitz bequem. McLanahan stand auf und ging zu ihm hin.
    »Guten Abend, Sir«, grüßte Willis. »Wollen Sie raus zur Base, Sir?«
    »Ich nehme es an«, sagte McLanahan. »Wann fährt der nächste Bus?«
    »Fünf nach zwölf oder so, Sir«, antwortete Willis. Er holte sich sein Klammerbrett hervor und sah nach. »Kann ich bitte Ihren Marschbefehl und Ihre Papiere sehen, Sir?«
    »Habe ich nicht«, erwiderte McLanahan. Er fischte seine Plastik-Ausweiskarte aus seiner Hosentasche. Willis studierte den Namen, schrieb etwas in seine Liste und gab die Karte zurück.
    »Haben

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