Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
kann zwar ein wenig zaubern und mixen und das Radar wieder holen, aber die anderen Dinger, die alle dranhängen, samt dem Trägheitsnavigationssystem und diesen Monitoren und Tastaturen, das krieg' ich nicht zurück. Das Satellitensystem ist natürlich noch da. Und vielleicht weiß es selbst, wo es steckt, Sir. Aber es kann es uns nicht mitteilen. Weil wir kein funktionierendes Sichtgerät mehr haben. Ich habe auch die Navigationsorientierungspunkte im Computerspeicher gelöscht, und jede Wette, daß der Flugschreiber ebenfalls im Eimer ist. Keine Spur von automatischer Navigation.«
    »Himmel, Arsch noch mal!« schimpfte der General.
    »General, Sir, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte ... ?« ließ sich Briggs vernehmen.
    »Unterstehen Sie sich, Briggs«, blaffte ihn der General an, »oder Sie finden sich wieder als Wache vor einem Lagerhaus in Island!
    Masuroki, kommen Sie runter und kümmern Sie sich um den verdammten Strom!«
    »Aber ich weiß nicht...!«
    McLanahan kam ihm zu Hilfe. »Schalten Sie den Stromgenerator erst mal wieder an, ehe es Ihnen die ganze Leitung zusammenhaut.
    Dann drücken Sie die Sicherungen. Das ECM und das Brandüberwachungssystem müssen aber zuvor abgeschaltet sein und dann wieder aufgeheizt werden. Das dauert normalerweise etwa eine halbe Stunde, aber mit all dem Zeug, das hier dranhängt, vermutlich wohl eine ganze. Und ich brauche für hier unten ein neues Relais.«
    Er machte eine kleine Pause, dann fügte er hinzu: »Und einen Rechts-Schleudersitz. Und einen Sextanten. Und einen Nav-«
    »Das ist unrealistisch, Patrick«, sagte Elliott, während Masuroki sich beeilte, die unterbrochene Stromzufuhr wieder herzustellen.
    »Daß auf diese Art sämtliche Kontrollen auf einmal ausfallen.«
    »Das war nur eine Demonstration, wie man das linke BNS-Kontrollrelais überbelasten kann, General«, erklärte McLanahan.
    »Etwas Feuchtigkeit, ein Wackelkontakt, ein blankgescheuertes Kabel, irgendwas im Stromnetz mit der Spannung - und puff!«
    General Elliott mußte an die dürftigen Daten denken, die ihm Curtis gezeigt hatte - die letzten Worte der Besatzung in der abgeschossenen RC-135. Die beängstigende Stärke des seltsamen Radars, das sie bemerkt hatten... der Gedanke daran ließ ihn hier, in der Dunkelheit der Megafestung, aufseufzen.
    »Ja, ja, schon gut, Schlauberger«, sagte er gereizt, »vermutlich war ich also von meinen Spielsachen hier etwas zu sehr angetan. Gehen wir raus. Sie werden hier drin in dem launischen Biest sowieso noch genug Zeit verbringen.«
    Beim Hinabklettern wandte sich Briggs an Elliott. »Ich habe so das Gefühl, General, als hätten Sie genau den richtigen Jungen für den Job gefunden.«
    »Sieht ganz so aus«, bestätigte der General. Er schwieg einen Augenblick. Dann fügte er hinzu: »Was mir wirklich Sorgen macht, ist, als was sich der Job selbst herausstellen wird.«
     
    Es war die größte Versammlung von Leuten, die McLanahan seit seiner Ankunft im Flughafen Spokane gesehen hatte - vor jetzt wieviel Tagen? Es waren erst wenige, und erst am Tag zuvor hatte er seine erste Begegnung mit der Megafestung gehabt. Aber ihm kam es vor, als stecke er hier in dieser Wüste schon seit einer Ewigkeit fest. Die meiste Zeit, seit er den Bomber gesehen hatte, hatte er mit dem Studium der maschinengeschriebenen Erläuterungen und Bedienungsanweisungen für die Avionik und die sonstigen Kontrollgeräte des Bombers selbst und der Striker -Gleitbombe zugebracht. Es war alles unglaublich einfach zu bedienen -
    hochentwickelt, aber einfach.
    Sie saßen wieder in einem dieser fensterlosen, stickigen, fast leeren Büros. McLanahan und Hal Briggs waren in den Raum gekommen, in dem bereits acht Leute saßen und, wie sie auch, auf General Elliott warteten. Das Überraschende daran war, daß sich vier Frauen darunter befanden. Zwei waren sichtlich Wachpersonal, aber die dritte war eine Frau mittleren Alters in Jeans und einer Safarijacke, die neben einem älteren Herrn stand. Die vierte war sehr viel jünger, vielleicht Ende Zwanzig. Sie starrte die beiden Neuankömmlinge höchst überrascht an. Die anderen warfen ihnen nur einen kurzen Blick zu und beachteten sie dann nicht weiter.
    Kurz danach kam General Elliott. Er hatte helle Hosen und ein kurzärmeliges Hemd an, aber das hinderte ihn nicht, die .45er unter seiner linken Achsel im Halfter zu tragen.
    »Ich dachte, es wäre endlich an der Zeit, daß sich alle kennenlernen«, begann er. »Zumal Sie alle ja schon seit zwei

Weitere Kostenlose Bücher