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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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gerade.«
    »Warum?«
    Er antwortete nicht sofort. Vom Schreibtisch aus beobachtete sie, wie er es sich auf dem Bett bequem machte, seine langen Beine ausstreckte und sich mit über dem Bauch verschränkten Händen ins Kissen lehnte.
    Wieder zwang sich Maggie, den Blick von ihm zu lösen. »Möchten Sie ein T-Shirt haben, Mr Blake? Ich glaube, Sir Pup hat noch einige in seiner Geheimkammer.«
    »Ich brauche nichts, Winters.« Er grinste sie an und auf einmal starrte sie wieder auf seine Lippen.
    Verdammt. Sie stand auf, schälte sich aus ihrem Blazer und legte den Waffengurt ab. » Warum , Mr Blake?«
    »Vor vier Jahren war ich in Darfur.«
    Obwohl sie mit dem Rücken zu ihm stand, konnte sie ihn im Spiegel sehen. Das Lächeln war verschwunden. »Ich weiß, dass Sie dort waren. Und?«
    »Manchmal bekomme ich durch die Augen anderer Dinge zu sehen, die ich lieber nicht gesehen hätte.«
    Maggie schloss die Augen. Auf einmal war sie sich nicht mehr sicher, ob sie das alles überhaupt hören wollte. »Ja, Ihre Eltern haben bestimmt nie Licht im Schlafzimmer gemacht.«
    »Leider doch.« Sie hörte ein Lächeln in seiner Stimme, das jedoch augenblicklich wieder verschwand. »Vor vier Jahren bin ich in den Kopf eines Mannes getaucht, der mit einem jungen Mädchen zusammen war. Sie war vielleicht zehn oder elf Jahre alt. Gefesselt in einem Bett. Er hatte sie schon … war aber noch nicht fertig.«
    Maggie drehte sich zu ihm um. »Ich kapier schon. Weiter.«
    »Er musste irgendwo in der Nähe sein, aber ich wusste nicht, wo genau zum Teufel, also habe ich mich auf die Suche gemacht. Von der Umgebung her zu urteilen musste es sich um eines der Regierungsgebäude handeln, denn ringsum standen nur Hütten.«
    Auf die gleiche Weise hatte er sich auch auf die Suche nach Katherine gemacht, dachte sie. Anhand der Umgebung den Zielort immer weiter eingegrenzt. »Was hätten Sie denn mit ihm angestellt, wenn Sie ihn gefunden hätten?«
    »Das Mädchen befreit. Ihn getötet.«
    Wahrscheinlich nicht in dieser Reihenfolge. »Haben Sie ihn denn gefunden?«
    »Nein, aber jemand anderes. Ich weiß nicht, zu welchem Zweck man die Frau dort hingeschickt hatte, aber sie öffnete die Tür, warf einen Blick auf ihn, dann auf das Mädchen. Und dann erschoss sie ihn. Zielte und drückte ab.«
    Mit einem Schlag erinnerte sich Maggie wieder und sie atmete schwer. »Waren Sie da in meinem Kopf?«
    »Nein. In seinem.«
    Mein Gott. »Wurden Sie … verletzt … dadurch, dass Sie in seinem Kopf waren, während er starb?«
    »Nein. Ich habe nur den Kontakt verloren. Also bin ich zum Mädchen gewechselt und auch nachdem Sie sie nach draußen gebracht haben, bin ich noch bei ihr geblieben. Sie ist auf der Straße direkt an mir vorbeigehumpelt und ich habe dafür gesorgt, dass sie sicher nach Hause gekommen ist. Danach habe ich versucht, Sie wiederzufinden, aber … « Er schüttelte den Kopf. »Sie waren verschwunden.«
    »Er war nicht meine Zielperson«, gab sie zu. Nicht ihre Zielperson. Sie hatte auch nie Meldung darüber gemacht, von daher gab sie nun auch keine geheimen Informationen preis.
    »Das hätte er aber sein sollen.«
    Maggie streifte sich die Stiefel ab und schob sie unter den Schreibtisch. »Wenn das Mädchen geschrien hätte, wäre meine Mission in Gefahr geraten.«
    »Ja, aber sie haben es trotzdem riskiert.«
    »Ja.« Sie hatte keinen Moment gezögert.
    »Mit einem solchen Verhalten hatten Sie den falschen Job.«
    Ja, das stimmt. Laut fragte sie: »Warum erzählen Sie mir das überhaupt?«
    »Ich hatte nie Gelegenheit, Ihnen zu danken.«
    »Ich habe es nicht für Sie getan.«
    »Das spielt doch keine Rolle. Sie haben etwas getan, das ich nicht tun konnte, und dafür bin ich Ihnen dankbar. Genauso ist es mir egal, ob Sie mir einfach nur so helfen, meine Schwester zu finden, oder weil Sie wegen James Schuldgefühle haben. So oder so bin ich Ihnen für Ihre Hilfe dankbar.«
    Wer war dieser Mann? Meinte er es ernst? Mit zittrigen Fingern knöpfte sie die Ärmel ihrer Bluse auf. Wer brachte schon einem anderen Menschen so viel Vertrauen entgegen? Dabei gehörte sie nicht einmal zur Familie. Ihre einzige Verbindung bestand in einer Tat, die Maggie entgegen ihrer sonstigen Natur aus ihrem Gefühl heraus begangen hatte. Eigentlich sollte sie ihm doch gleichgültig sein.
    Und doch … sein Vertrauen und die Art, wie er sie annahm, begannen eine Bedeutung für sie zu haben. So musste es sein, denn sie hatte einen Kloß im Hals und am liebsten

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