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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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war viel zu nah. Ob er es darauf anlegte, mich aus dem Konzept zu bringen? »Ich hätte dich fragen sollen, bevor ich in deiner Wohnung etwas anfasse.«
    Tarsos’ Mund kam noch näher. »Du darfst in dieser Wohnung alles anfassen«, erwiderte er eindeutig zweideutig. Er wich ein Stück zurück, nahm eine der kleinen Pasteten und hielt sie mir einladend vor die Lippen. Vorsichtig biss ich etwas davon ab und sah dann Tarsos zu, wie er sich den verbliebenen Rest in den Mund schob. Mit glänzenden Augen fixierte er mein Gesicht, während er langsam kaute. Das Gefühl, dass er meinen Körper fast berührte, war berauschend und meine Brustwarzen wurden wieder hart.
    Tarsos hielt mir eine weitere Pastete hin und sah auf meine Lippen, als ich den Mund öffnete, um davon abzubeißen.
    »Etwas zu trinken dazu?«, flüsterte er heiser.
    Ich nickte. Er griff an mir vorbei und öffnete die Tür von einem der Hängeschränke hinter meinem Rücken. Als er mir etwas Blut eingeschenkt und das Glas gereicht hatte, sah ich mit gekonntem Augenaufschlag zu ihm hoch.
    »Vielen Dank.« Ich drehte das Glas zwischen den Fingern. »Wenn du mich weiter so verwöhnst, werde ich gar nicht mehr gehen.«
    »Und ich werde gleich die Haustür abschließen und den Schlüssel den nächstbesten Abfluss hinunterspülen, damit du nie wieder eine Chance bekommst, diese Wohnung zu verlassen. Dann hätten wir dieses Problem gelöst.« Tarsos’ Blick war provozierend und unwiderstehlich zugleich.
    »Steckst du etwa mit meinen Eltern unter einer Decke?«, fragte ich scherzhaft und spielte darauf an, dass sie mich auch am liebsten bei sich zu Hause einschließen wollten, damit ich nicht mehr arbeiten konnte.
    »Wie meinst du das?«
    »Das war ein Scherz«, sagte ich lächelnd und schob sein fahriges Verhalten auf die Spannung, die zwischen uns knisterte. »Ich würde gleich wahnsinnig gern duschen. Ich vermute, allzu viel Zeit bleibt mir nicht mehr, denn ich muss vor Dienstbeginn noch kurz in meine Wohnung.«
    Sein Blick wurde ernst. »Wenn du die Wahl hättest, würdest du dann nach Dienstende noch mal hierherkommen?«
    Ich nippte an dem Blut und mein Herz machte ein paar wilde Sprünge, als mein Blick über seine trainierte Gestalt bis hinauf in seine unergründlich grünen Augen wanderte. »Ja, sehr gern.«
    Tarsos streichelte kurz durch meine Haare. »Das freut mich …«, flüsterte er.
    »Aber was ist mit deiner Arbeit?«
    »Ich kann auch mal einen Tag von zu Hause aus arbeiten, das mache ich gelegentlich.«
    »Aber dann wecke ich dich morgens wieder …«, protestierte ich halbherzig.
    »Soll ich dir mal was sagen?« Tarsos grinste. »Von dir geweckt zu werden, ist gar nicht so schlecht.«
    Ich kicherte und leerte mein Glas. Das Blut rann durch meine Kehle und ein leichter Schwindel ließ meinen Blick verschwimmen. Ich spürte, wie meine Augen die Farbe wechselten. Ein zufriedenes Seufzen stieg tief aus meiner Kehle auf und schnell stellte ich das Glas auf der Arbeitsplatte ab.
    »Du sagtest, dass du eine Dusche nehmen wolltest?« Tarsos’ tiefe Stimme vibrierte an meiner Ohrmuschel und ließ meine Haut an mehreren Stellen erwartungsvoll kribbeln.
    »Ja, das wäre wunderbar.«
    »Dann wollen wir mal sehen, was wir für dich tun können.« Tarsos nahm meine Hand, als wäre es das Selbstverständlichste dieser Welt und führte mich in sein umwerfendes Badezimmer. Nachdem er mich mit einem Berg flauschiger Handtücher versorgt hatte, zog er sich höflich zurück. Ich nahm eine ausgiebige Dusche mit dem herrlich prickelnden Wasser und konnte dabei nicht aufhören, zu lächeln. Tarsos war einfach unglaublich! Er flirtete mit mir. Und er hatte mich erneut zu sich eingeladen.
    Während ich mich abtrocknete, fiel mein Blick auf den Spiegel, der über dem Waschtisch angebracht war. Ich betrachtete mein Gesicht. Etwas hatte sich geändert. Es brauchte eine Weile, bis ich bemerkte, dass die Spuren der Trauer verblasst waren. Meine Augen hatten ihren Glanz wiedergewonnen. Meine Züge wirkten entspannt, gelöst und erinnerten mich plötzlich wieder an die Frau, die ich gewesen war, bevor das mit dem Engel geschah. Es fühlte sich gut an, mich so zu sehen. Mich wiederzufinden, hier in einem fremden Spiegel, in der Wohnung eines Mannes, der mich wirklich zu mögen schien. Vielleicht würde ich irgendwann all das, was mich fast in die Knie gezwungen hätte, vergessen können.
     
    Als ich eine gute Stunde später die Tür meines Apartments aufschloss, fiel mir ein

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