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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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war angesichts der Situation machbar. Er wünschte, er wüsste, was hinter ihm passierte, und strengte seine Ohren an, um zu hören, ob der Mann näher kam. Da drehte sich die Frau, die direkt vor ihm stand, um und sog erstaunt die Luft ein.
    Matthew spannte sich an und ballte die Fäuste.
    „James …“ Die Frau trat einen Schritt zur Tür. „Ich dachte, wir wollten uns in Myrtles Restaurant treffen. Ich brauche hier noch eine Weile.“
    Es folgte eine lange Pause. „Ich war früher fertig und dachte, ich treffe dich vielleicht hier“, antwortete der Mann schließlich.
    Langsam atmete Matthew die Luft aus, die er angehalten hatte. Er schloss für einen Moment die Augen, während die Anspannung aus seinem Körper wich. Mehrere Hundert Meilen lagen zwischen ihm und San Antonio. Trotzdem konnte er das Gefühl, verfolgt zu werden, nicht von sich abschütteln. Er bewegte sich in der Schlange weiter vor und schalt sich im Stillen dafür, dass er so nervös war. Plötzlich fiel sein Blick auf ein überfülltes Anschlagbrett, das die halbe Länge der Wand einnahm, und die tadelnde Stimme in ihm verstummte.
    Auf dem Brett waren in keiner erkennbaren Ordnung Kohlezeichnungen von Männern angeheftet. Sie starrten ihn an. Ihre ernsten Augen erklärten sich schweigend der Verbrechen für schuldig, die unter ihren Namen aufgeführt waren. Matthew ließ seinen Blick langsam über jedes einzelne Gesicht wandern und war dankbar, als er kein bekanntes darunter erblickte. Er schluckte mühsam und unterdrückte ein Schauern.
    Eine Frau hinter ihm räusperte sich leise. Matthew blickte auf und merkte, dass die Schlange vor ihm weitergegangen war. Er trat ein paar Schritte vor und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er war müde vom wochenlangen Reiten und beunruhigt durch die Erinnerung daran, warum er vor eineinhalb Jahren aus Willow Springs weggegangen war. Im Mietstall hatte er heute Morgen von Jake Sampson die Antwort auf einige Fragen, die ihm keine Ruhe gelassen hatten, bekommen.
    Offenbar lief Larson Jennings’ Ranch nach seinen früheren Schwierigkeiten und Problemen jetzt viel besser, und Larson und Kathryn erwarteten im Herbst ihr zweites Kind. Auf diese Nachricht hin hatten sich gemischte Gefühle in ihm geregt. Er hatte Jennings früher für seinen Freund gehalten, aber die Bitterkeit, weil er von ihm getäuscht worden war, trübte jetzt jede Erinnerung. Matthew ließ den Kopf hängen.
    „Was kann ich für Sie tun, Sir?“
    Eine Frauenstimme holte ihn in die Gegenwart zurück. Matthew trat ans freie Schalterfenster. Mit etwas Glück würde die Frau hinter dem Schalter ihm die Informationen geben, die er brauchte. „Ja, Madam. Würden Sie bitte nachsehen, ob Sie Briefe für Mr Matthew Taylor gelagert haben?“
    Die Postangestellte schaute ihn kurz an und wiederholte seinen Namen, bevor sie die Schublade mit den Briefen unter ihrem Schalter durchsah. „Es tut mir leid, aber wir haben nichts auf Ihren Namen, Sir. Warten Sie auf etwas Wichtiges?“
    Matthew nickte und schob seine Hutkrempe höher, um sie besser sehen zu können. „Der Brief könnte schon ein paar Monate hier liegen. Ich war eine Weile weg. Oder er könnte von hier nach San Antonio nachgeschickt und dann wieder zurückgesendet worden sein. Könnten Sie vielleicht nachschauen, ob er irgendwo anders abgelegt worden ist?“
    Ein vorsichtiges Lächeln spielte um ihre Mundwinkel und allmählich merkte Matthew, dass sie Interesse an ihm hatte. Sie antwortete mit einem langsamen Nicken auf seine Frage. Eine dunkle Locke strich über ihre Wange und er reagierte mit einem freundlichen Lächeln auf ihren Augenaufschlag. Sie war attraktiv, und er schloss aus ihrem Verhalten, dass sie in jeder Hinsicht eine Dame war.
    Als könnte sie ihm ansehen, welche Richtung seine Gedanken eingeschlagen hatten, zog eine leichte Röte über ihre Wangen. „Ich kann gern hinten für Sie nachsehen, Mr Taylor. Wenn Sie eine Minute warten würden.“
    „Gern“, antwortete er mit einem Lächeln. „Und danke. Das ist sehr nett von Ihnen.“ Er schaute ihr nach und spielte geistesabwesend mit der Anzeige in seiner Hand. Er warf wieder einen Blick darauf, als könnte dieser Zettel ihm einen Rat geben. Die Anzeige schien zu bestätigen, dass er bald wieder weiterziehen würde. Obwohl er versucht war, die wortlose Einladung dieser Dame anzunehmen, war Matthew klug genug, das nicht zu tun. Er steckte den Zettel in seine Hemdtasche, um ihn nicht zu verlieren.
    Einige

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