Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
gelegen sein, ihn umzubringen? Oder den armen Herrn Hopkinson?
    Zwei alte Männer, die für niemanden eine Gefahr waren…«
    Mumm gab ihm das Kampfbrot zurück. »Wir werden es herausfinden.
    Obergefreite Angua, ich möchte, daß du dich um diesen Fal kümmerst.
    Nimm… Korporal Kleinpo mit. Er hat bereits mit den Ermittlungen
    begonnen. Angua stammt übrigens ebenfal s aus Überwald, Kleinpo.
    Vielleicht habt ihr gemeinsame Bekannte oder so.«
    Karotte nickte freundlich. Anguas Züge hingegen verhärteten sich.
    »Ah, h’druk g’har dWache, Kl’nar’sh!« sagte Karotte. »H’h Angua tO-
    bergefreite… Angua g’har, b’hk bargr’a Kl’nar’sh Kad’k…«*
    Angua konzentrierte sich. »Grr’dukk d’buz-h’drak«, erwiderte sie.
    Karotte lachte. »Du hast gerade ›kleines entzückendes Bergbaugerät
    weiblicher Natur‹ gesagt.«
    Grinsi starrte zu Angua empor, die den Blick geistesabwesend erwider-
    te und murmelte: »Nun, Zwergisch ist ziemlich schwer, wenn man nicht
    sein ganzes Leben lang Kies und Schotter gegessen hat…«
    Grinsi starrte weiter. »Äh… danke«, sagte er. »Ich… gehe jetzt besser
    und räume auf.«
    »Was ist mit Lord Vetinari?« fragte Karotte.
    »Ich setze meinen besten Mann ein«, meinte Mumm. »Er ist vertrau-
    enswürdig, zuverlässig und kennt den Palast wie seine Westentasche. Mit
    anderen Worten: Ich übernehme den Fal .«
    Karottes Hoffnung wich einer Mischung aus verletztem Stolz und
    Verwirrung. »Soll ich dir nicht helfen?« fragte er. »Ich könnte…«
    »Nein. Diesmal nicht. Kehr zur Wache zurück und kümmere dich dort
    um alles.«
    »Um was?«
    »Um al e notwendigen Dinge. Zeig dich der Lage gewachsen. Erledige
    den Papierkram. Stel einen neuen Dienstplan auf. Schrei die Leute an!
    Schreib Berichte!«

    * »Willkommen, Korporal Kleinhintern! Dies ist Obergefreite Angua – Angua, zeig Korporal Kleinhintern, wie gut du Zwergisch kannst…«
    Karotte salutierte. »Jawohl, Kommandeur Mumm.«
    »Gut. Und jetzt fort mit dir!«
    Als Karotte ging, dachte Mumm: Wenn dem Patrizier etwas zustößt,
    kann niemand behaupten, daß du in seiner Nähe gewesen bist.

    Das kleine Gitter im Tor der Königlichen Schule der Wappenherolde
    öffnete sich. Im Garten erklang das übliche Konzert aus Heulen, Krei-
    schen und Trompeten.
    »Ja?« fragte eine Stimme. »Was wollt Ihr ?«
    »Ich bin Korporal Nobbs«, sagte Nobby.
    Ein Auge erschien am Gitter und betrachtete den Teil des göttlichen
    Schöpfungswerks, der Nobbs hieß.
    »Bist du der Pavian? Wir haben einen bestel t…«
    »Nein«, erwiderte Nobby. »Ich bin wegen irgendwelcher Wappen hier.«
    »Du?« Der Tonfal der Stimme verriet, daß ihr Eigentümer sehr wohl um die Bandbreite des Adels wußte: Er erstreckte sich vom König ganz
    oben bis zu den Bürgerlichen ganz unten. Für Korporal Nobbs mußte
    eine völlig neue Kategorie erfunden werden, die des »Unbürgerlichen«.
    »Man hat mich hierhergeschickt«, sagte Nobby. »Es geht um meinen
    Ring, weißt du.«
    »Geh zum Hintereingang«, ließ sich die Stimme vernehmen.

    Grinsi räumte die Apparate beiseite, die er im alten Abort aufgestellt
    hatte. Ein Geräusch veranlaßte ihn, sich umzudrehen. Angua lehnte am
    Türpfosten.
    »Was möchtest du?« fragte er.
    »Nichts. Ich wol te dir nur sagen: Mach dir keine Sorgen; ich verrate
    niemandem etwas.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was du meinst!«
    »Und ich glaube, du lügst.«
    Grinsi ließ ein Reagenzglas fallen und sank auf einen Stuhl. »Wie hast
    du es herausgefunden?« fragte er. »Selbst Zwerge merken es nicht! Und ich bin immer ganz vorsichtig gewesen!«
    »Nun, sagen wir… ich verfüge über besondere Talente«, antwortete
    Angua.
    Grinsi stellte geistesabwesend ein Becherglas beiseite.
    »Ich weiß gar nicht, warum du so besorgt bist«, fuhr Angua fort. »Ich
    dachte immer, daß es bei Zwergen kaum einen Unterschied zwischen
    Männern und Frauen gibt. Die Hälfte der Zwerge, die wir wegen Num-
    mer dreiundzwanzig hierherbringen, sind Frauen, und wir können sie nur
    mit Mühe bändigen…«
    »Nummer dreiundzwanzig? Was bedeutet das?«
    »›Im betrunkenen Zustand schreiend auf Leute zurennen, um ihnen die
    Knie abzuhacken‹«, zitierte Angua. »Es ist einfacher, die einzelnen Ver-
    gehen zu numerieren. Dann brauchen wir es nicht immer wieder aufzu-
    schreiben. In dieser Stadt gibt es viele Frauen, die euch Zwerge benei-
    den. Ich meine, welche Wahl haben sie denn? Sie können Bardame wer-
    den, oder Näherin

Weitere Kostenlose Bücher