Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
genau wie mein Kleid – das ist ja wirklich ein erstaunlicher Zufall«, sagte ich, legte sie mir um den Hals und sah blinzelnd darauf hinab.
    »Das ist kein Zufall: Ich habe in deinen Schrank geschaut, und es hing nur ein Kleid darin, also habe ich eine Kette gemacht, die dazu passt.«
    »Jess, du sollst wirklich nicht in anderer Leute Schlafzimmer herumschnüffeln, das haben wir dir doch schon mal gesagt«, rügte Becca sie streng.
    »Habe ich nicht, ich habe nur geschaut. Auf der Kommode lag ein Stapel Notizbücher, und den habe ich versehentlich umgestoßen …«, fügte sie mit unschuldigen Blick unter ihren dichten, schwarzen Ponyfransen hervor hinzu. »Eines ist aufgeklappt, und es sah aus wie eine Art Tagebuch?«
    »Ja, das ist es, aber nicht von mir, sondern Aufzeichnungen, die meine Oma gemacht hat, und zwar sehr interessante, über ihre Zeit als Krankenpflegerin während des Krieges. Ich habe sie beim Durchsehen ihrer Papiere in einer Schachtel gefunden.«
    Augenblicklich verlor Jess das Interesse und wechselte die Spur. »Onkel Jude, in Dunkelrot sieht Holly wirklich hübsch aus, findest du nicht?«
    »Holly sieht in allem hübsch aus«, meinte Guy mit seinem charmanten Lächeln. »Jeder Frau mit ihrem Aussehen, die obendrein noch kochen kann, gilt meine uneingeschränkte Bewunderung.«
    »Ach, red keinen Quatsch«, erwiderte ich verlegen, an solche Neckereien nicht gewöhnt, aber mir war doch aufgefallen, dass Jude diesmal gar nichts gesagt hatte, nicht einmal aus Höflichkeit – stattdessen sah ich er mich wieder argwöhnisch an. »Ich weiß, dass ich nichts Besonderes bin.«
    »Nur keine falsche Bescheidenheit, meine Liebe!«, sagte Noel galant.
    »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie diese Büste von Nofretete?«, fragte Guy bemüht originell.
    »Ja – Sam, der Cousin meiner besten Freundin, auch wenn ich selbst keine Ähnlichkeit erkennen kann.«
    »Wer ist Nofretete?«, fragte Jess.
    »Eine Königin im alten Ägypten, die für ihre Schönheit berühmt war«, erklärte Noel.
    »In der Bibliothek gibt es ein Buch mit einem Foto von ihr, ich hole es später und zeige es dir. Ach, und wo wir gerade von Fotos sprechen …«
    Er zog eine kleine Kamera hervor, und seine versammelte Familie stöhnte schicksalsergeben.
    »Eine weitere Weihnachtsfeier der Martlands muss für die Nachwelt festgehalten werden!«

Kapitel 27
    Bestrickende Strickwaren
    Heute zeigte mir eine der Schwestern eine ältere Gesellschaftszeitschrift, die ein Patient ihr geschenkt hatte. Sie sagte, darin sei ein Bild von N mit seiner Verlobten, der Tochter eines Lords, und fragte mich, ob ich nicht in ihn vernarrt gewesen sei, als er hier Patient war? Sie ist eine gehässige Person und wollte mir damit wehtun, konnte jedoch nicht wissen, wie sehr diese Neuigkeit mir das Herz zerfraß und all mein Zutrauen in den Mann zerstörte, den ich liebte! Während ich geglaubt hatte, wir wären ein Liebespaar, war er die ganze Zeit bereits mit einer anderen verlobt – einem Mädchen aus seiner eigenen Gesellschaftsschicht.
    Mai 1945
    Noel bestand darauf, ein paar Fotos für das Familienalbum aufzunehmen, obwohl einige der Anwesenden nicht wirklich zur Familie gehörten, wie Michael anmerkte.
    »Sind aber alle gute Freunde«, entgegnete Noel fröhlich. Mir war bereits aufgefallen, dass er, Tilda und Becca gemeinsam eine ordentliche Menge Sherry wegstecken konnten, doch am Weihnachtstag erlaubten sie es sich offenbar, schon gleich nach dem Frühstück damit anzufangen.
    »Ich war auf den Fotos vom letzten Jahr mit drauf«, sagte Coco schmollend, »und man sieht ja, was es mir genützt hat!«
    »Das kommt davon, dass du Jude abserviert hast und stattdessen mit Guy abgezwitschert bist«, meinte Tilda bissig. »Und es geschieht dir nur recht, wenn du jetzt wiederum von Guy abserviert worden bist.«
    »Tja … na, das ist ja nun alles Schnee von gestern, nicht wahr, meine Liebe?«, warf Noel hastig ein und wies uns alle zu Aufstellungen in verschiedenen Gruppierungen an, ob es uns nun gefiel oder nicht. Coco verfiel beim Klicken der Kamera automatisch in elegante Fotomodellposen. Sie trug eine sackartige Tunika aus goldenem Satin zu senffarbenen Leggings und klobigen Schnürstiefeln, was an ihr jedoch gar nicht schlecht aussah.
    »So, das genügt fürs Erste, später machen wir eine Aufnahme mit Old Nan und Richard«, erklärte Noel endlich. Dann lächelte er mich an und fügte hinzu: »Jetzt bist auch du für die Nachwelt im

Weitere Kostenlose Bücher