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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Wasser von dieser Temperatur durchhalten? Außerdem begann nun auch unter mir das Eis zu knacksen, ich hörte es deutlich; ich wusste nicht, ob ich in der Lage wäre, rückwärts zu robben und sie mitzuziehen – loslassen würde ich sie jedenfalls sicher nicht.
    Es sah ganz so aus, als würde ich ihr gleich Gesellschaft leisten – in diesem Fall jedoch könnte ich sie vielleicht aufs Eis hinaufwuchten, damit sie Hilfe holen ging – da hörte ich Judes tiefe Stimme rufen: »Was zum Teufel ist hier los?«
    Vielleicht hatten meine Rufe Merlin alarmiert: Gedämpft hörte ich wildes Bellen.
    »Ich glaube, gleich bricht das Eis unter mir«, rief ich so gefasst ich nur konnte. »Aber falls ja, werde ich Jess heraushieven, und dann könnt ihr Hilfe holen.«
    »Ich habe einen besseren Plan: Kannst du sie festhalten, wenn ich euch beide herausziehe?«
    »Ja, natürlich, wenn du schnell bist. Meine Hände werden schon gefühllos.«
    Er war schnell: Ein eiserner Griff umschloss meine Knöchel, und mit einem mächtigen Ruck glitt ich nach hinten übers Eis wie ein Walross im Rückwärtsgang, Jess’ durchnässten, reglosen Körper zog ich mit mir.
    »Oh Gott, Holly, ich hätte euch beide verlieren können!«, sagte er, sobald er uns sicher an Land gebracht hatte, riss mich in eine ungestüme Umarmung hoch, bei der mir die Luft wegblieb, setzte mich dann ebenso unvermittelt im Schnee ab und machte dasselbe mit Jess. Dann sagte er grimmig: »Jess, du weißt, du sollst nicht allein aufs Eis gehen!«
    »Du w-warst ja da, ich w-war nicht allein«, sagte sie zähneklappernd.
    »Aber ich wusste nicht, dass du hier bist – und Holly wusste nicht, wie tief das Wasser ist, als sie dir zu Hilfe kam«, erwiderte er, zog ihr die Gummistiefel von den Füßen und goss das Wasser aus. »Wenn du nicht herausgeholt worden wärst, wärst du erfroren! Was, wenn ich dich nicht gehört hätte oder Holly nicht genau im richtigen Augenblick gekommen wäre? Was meinst du denn, wie lange du durchgehalten hättest?«
    »D-du hättest mich rufen hören«, sagte Jess. »Oder v-vielleicht hätte ich w-wieder aufs Eis klettern können.«
    »Keine Chance – und Holly wäre wenige Minuten später bei dir im Wasser gewesen und auch den Kältetod gestorben.«
    »Das spielt jetzt alles keine Rolle mehr, wenn sie noch länger nass bis auf die Haut hier herumsitzt, bekommt sie eine Lungenentzündung«, erklärte ich ihm.
    »Du bist auch ganz kalt und durchnässt«, sagte er und sah mich besorgt an. »Ich schalte nur eben im Studio alles aus und hole Merlin, dann müssen wir den ganzen Weg bis zum Haus hinaufrennen, anders geht es nicht.«
    »Rennen?«, wiederholte ich ungläubig, denn ich fühlte mich zunehmend schlaff und wackelig und hätte mich am liebsten nur noch zum Ausruhen in den weichen Schnee gelegt.
    »Das wärmt euch auf«, erklärte er, dann verschwand er im Studio und kam eine Minute später mit Merlin zurück, der außer sich vor Erleichterung unsere Gesichter mit seiner warmen Zunge abwusch.
    Jude steckte Jess die Gummistiefel wieder an die Füße, zog uns beide auf die Beine und scheuchte uns im Watschel-Galopp gewaltsam zurück in Richtung Haus. Wir rutschten und schlitterten durch den Schnee und hielten uns nur aufrecht, weil er uns fest an den Armen gepackt hielt.
    Es muss ziemlich komisch ausgesehen haben.
    Zum Glück sah Becca uns vom Fenster des Salons aus kommen und folgerte, dass etwas nicht in Ordnung war. Sachkundig nahm sie Jess in ihre Obhut und ließ ihr schnell ein heißes Bad ein.
    »Und du auch«, sagte Jude zu mir, während er mir in der warmen Küche die Stiefel und den nassen Anorak auszog, wie einem hilflosen Kleinkind … und nicht viel anders fühlte ich mich.
    »Ach, mit mir ist alles in Ordnung«, protestierte ich, obwohl ich vor Kälte und Schreck schlotterte. »Ich gehe nur hoch und ziehe mich um.«
    »Nein, wirst du nicht – du nimmst auch ein heißes Bad, ich lass dir jetzt eines einlaufen«, beharrte er. »Komm mit, du kannst deine restlichen Sachen ausziehen, während ich mich um dein Badewasser kümmere.«
    Meine Finger waren so steif gefroren, dass ich nur mit größter Mühe aus meinen Jeans herauskam, und als ich in das heiße Wasser stieg und mein Blutkreislauf wieder in Gang kam, stach und kribbelte es am ganzen Leib, die reine Folter.
    Als das schmerzhafte Kribbeln nachließ, war mein ganzer Körper schlaff und schwer, auch wenn ich innerlich heftig aufgewühlt war und mir dunkle Gedanken durch den

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