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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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geklappten Treppenlift verfügte.
    »Der ist für Judes Vater eingebaut worden«, sagte sie und hetzte mich an einer Vielzahl künstlerisch wenig wertvoller Familienporträts blonder, gefühlvoller Frauen und dunkler, wehrhafter Männer vorbei, vor denen ich gern verweilt hätte. »Sechs Schlafzimmer, wenn man das alte Kinderzimmer und den kleinen Nebenraum mitzählt, außerdem gibt es noch zwei im Dienstbotentrakt.«
    Während sie Türen öffnete und wieder schloss, gewährte sie mir verheißungsvolle Einblicke auf verblichene Pracht, einschließlich eines Himmelbetts. In dem hübschen Kinderzimmer, ein Stockwerk weiter oben, standen ein weiß gestrichenes Holzbett mit ausgesägtem Herz im Kopfteil, ein Wandschirm sowie ein großes Schaukelpferd.
    »Es gibt noch mehr Zimmer in diesem Stockwerk, aber die sind abgeschlossen und werden nicht mehr benutzt. Die Heizung reicht nicht so weit nach oben.«
    »Ach ja, die Heizkörper sind mir aufgefallen – ganz moderner Komfort! Ich bin beeindruckt.«
    »So toll ist das nicht, es wird höchstens warm genug, um die schlimmste Kälte zu vertreiben.« Sie klapperte die Treppe wieder hinunter und wetzte um die Ecke. »Zwei Badezimmer, allerdings hat Jude sich in sein Schlafzimmer ein Duschbad einbauen lassen, nachdem er geerbt hat.«
    »Das ist nicht übel für ein Haus dieser Größe«, sagte ich. »Es gibt ja auch noch das Klo im Erdgeschoss.«
    »Und ein kleines Bad im Dienstbotentrakt, wo du schläfst. Das hier ist natürlich der Familienflügel – dein Zimmer ist im anderen Teil, wo das alte Haushälter-Ehepaar gewohnt hat.«
    Augenscheinlich zählten Haushüter wie ich in Jude Martlands Augen zu den Dienstboten, doch solange ich es warm und gemütlich hatte, war mir egal, wo sich mein Zimmer befand.
    Die Schlafzimmer öffneten sich entweder zum Flur oder zur eichengetäfelten Galerie, wo ich stehen blieb und auf das riesige Wohnzimmer hinunterblickte, das wie ein Bühnenbild wirkte, bereit für den Auftritt der Schauspieler zur Auflösung eines Agatha-Christie-Krimis, bis Sharon mit ihren türkisfarbenen Fingernägeln ungeduldig auf dem Geländer zu trommeln begann.
    Kaum war man durch die Tür zum anderen Flügel des Gebäudes gegangen, wechselte das Dekor zum rein Zweckmäßigen. Das Badezimmer war sehr alt und einfach, allerdings gab es eine Dusche mit Elektroboiler über der klauenfüßigen Wanne.
    Das Zimmer, in dem ich schlafen sollte, war schlicht, wohnlich – und sauber. Ich nehme an, dass Mo und Jim gleich nach ihrer Ankunft dafür gesorgt hatten.
    Als hätte sie meine Gedanken gelesen, sagte Sharon: »Mo und Jim haben das Bett für dich neu bezogen, hatten aber keine Zeit mehr, die Laken zu waschen, du wirst sie also vermutlich im Wirtschaftsraum finden. Wäsche mache ich nicht.«
    Ich war versucht, sie zu fragen, was sie denn eigentlich überhaupt machte, konnte es mir aber gerade noch verkneifen. Das war nicht meine Angelegenheit.
    Wir gingen über die Hintertreppe in die Küche hinab, ein sehr großer Raum mit Elektroherd und einem riesigen AGA-Ofen, in der Mitte stand ein großer, gescheuerter Holztisch, daneben ein paar bequeme Stühle und ein Hundekorb. Dies war wohl der Ort, an dem sich der Besitzer am meisten aufhielt – und es war deutlich wärmer als im restlichen Haus.
    »Der Ofen wird mit Öl befeuert – der Tank ist in einem der Nebengebäude – und bedient die Zentralheizung, aber kochen musst du nicht darauf, denn da drüben gibt es einen gut funktionierenden Herd.«
    »Ach, ich benutze gerne einen AGA«, sagte ich, woraufhin sie mich wieder mit einem ihrer »Du hast sie wohl nicht alle«-Blicke bedachte, dann sah sie auf die Uhr.
    »Komm. Hier drüben sind Wirtschaftsraum, Speisekammer, Garderobe, Spülküche, Keller …«
    Sie riss eine Tür auf, hinter der zwei enorme weiße Gefriertruhen zum Vorschein kamen. »Die vordere ist voll mit den Lebensmitteln von Mo und Jim, genauso wie die Küchenschränke, der Kühlschrank und die Speisekammer.«
    »Ja, sie haben gesagt, dass sie die Sachen für mich dalassen, wirklich nett von ihnen.«
    Sie schloss die Tür wieder und führte mich weiter. »Das ist die Kellertür, dort unten ist Feuerholz und auch der Boiler. Hier, neben der Hintertür, ist eine Art Sattelkammer, da findest du Futter und Zaumzeug und Sachen für das Pferd.«
    Über eines hatte ich mich gewundert. »Alles klar – aber wo ist eigentlich der Hund?«
    »Im Hof, ich will ihn ja schließlich nicht im Weg haben, wenn ich

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