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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Obergeschoss fertig waren, wehte aus dem niedrig eingestellten Ofen der Duft von vollmundig fruchtigem Kuchen sanft durchs Haus und kitzelte uns verführerisch in der Nase. Ich holte den Christmas-Cake heraus und prüfte ihn mit einem Stäbchen, während Jess das erste Blech Mince-Pies verschlang, die ich zuvor schon gebacken hatte.
    Neugierig beobachtete sie mich. »Warum bohrst du Löcher hinein?«
    »Ein Loch, nur um zu sehen, ob er schon fertig ist. Falls nicht, bleibt der Teig am Stäbchen kleben.«
    »Ach so. Diese Mince-Pies sind sehr viel besser als gekaufte«, stellte Jess fest, als sei das eine ganz neue Entdeckung.
    »Ich habe sie so gemacht, wie ich sie am liebsten mag, mit reichlich Füllung und wenig Teig, aber bei denen aus dem Geschäft ist es meistens eher andersherum. Es gibt eine Schachtel davon in der Speisekammer, von den Chirks dagelassen, aber die lockt mich wenig.«
    »Ich könnte sie mitnehmen«, bot Jess an. »Opa wäre wahrscheinlich froh darüber, denn sie sind garantiert besser als alles, was Omi zusammenrührt, auch wenn er immer sagt, ihm würde alles schmecken, was sie kocht.«
    »Wie geht es ihr heute?«
    »Sie ist recht munter – und hat gesagt, sie will ein Blech Rock Cakes backen, aber ich glaube kaum, dass die viel besser werden als die Käsestangen.«
    »Ich gebe dir fürs Mittagessen etwas Suppe mit, ich habe reichlich neue gekocht.«
    Ich hatte zuvor eine von diesen riesigen Thermosflaschen mit weiter Öffnung für Suppen und Eintöpfe gefunden, die spülte ich heiß aus und schöpfte die Suppe hinein.
    »Hier bitte, so dick, dass der Löffel drin stehen bleibt, wie meine Oma gesagt hätte.«
    »Riecht herrlich. Ich bringe sie besser gleich runter, denn wahrscheinlich haben sie beschlossen, die Rock Cakes zum Lunch zu essen, und das reicht nicht, um sie bei Kräften zu halten. Die Mahlzeiten im Torhaus werden von Mal zu Mal merkwürdiger.«
    Als sie gegangen war, aß ich selbst einen Teller Suppe, zusammen mit einem warmen, gebutterten Brötchen (zum Glück gab es in der Tiefkühltruhe auch reichlich Vorrat an Brot und in der Speisekammer mehrere dieser haltbaren, vorgebackenen Baguettes), dann deckte ich ein Ende des Küchentisches mit Zeitungspapier ab und ließ mich bei einer Kanne Tee dort nieder, um das dunkel angelaufene Silber aus dem Speisezimmer zu polieren.
    Nachdem ich es wieder auf die Anrichte gestellt hatte, warf ich einen Blick aus dem Wohnzimmerfenster und sah einen Traktor mit Schneepflugaufsatz die Auffahrt hochkommen. Er kurvte knirschend über den Wendekreis vor dem Haus, nur knapp an meinem Auto vorbei, und verschwand dann zur Seite, zuvor erkannte ich auf dem Beifahrersitz neben dem blonden Fahrer allerdings noch Henry.
    Ich nahm an, dass er am hinteren Tor aussteigen würde, und tatsächlich, als ich in die Küche trat, kam er über den Hof zur Tür gestapft, während ich den Traktor knatternd wieder davonfahren hörte.
    »Hallo, Henry«, sagte ich, »war das George Froggat von der Farm oben an der Straße?«
    »Ganz genau, Hill Farm. Hat mich mitfahren lassen.«
    »Nett von ihm.«
    »Nee, er ist sowieso hier hoch, weil die Gemeinde ihn und seinen Sohn dafür bezahlt, dass er die Straße zum Dorf räumt, und Jude zahlt ihm diese Auffahrt und die von Becca. Damit macht er ordentlich Reibach.«
    »Oh ja, ich glaube, Tilda und Noel haben etwas in dieser Richtung erwähnt.«
    »Hat dich am Fenster gesehen, der George. Hat gesagt, du siehst ziemlich passabel aus. Ich hab gesagt, du bist gar nicht übel«, räumte er widerstrebend ein.
    »Tja … danke«, sagte ich und versuchte diese beiden lahmen Komplimente zu verdauen.
    »Ich hab ihm gesagt, du bist auch verwitwet. Er ist selber Witwer.«
    Ich sah ihn scharf an, weil ich mich fragte, ob er sich an dörflicher Kuppelei im Stil von »Bauer sucht Frau« versuchen wollte, und bemerkte, dass er halb erfroren aussah, obwohl er unter einem Tweedjackett, das offenbar für jemanden von doppelt so großer Statur gemacht worden war, mehrere Schichten Wollsachen trug.
    »Hör mal, komm rein und wärm dich auf«, ordnete ich an und taute ihn trotz seiner Proteste in der Küche bei Tee und warmen Mince-Pies wieder auf. Das erste Blech war schon beinahe leer, sodass es nur gut war, dass ich jede Menge weitere im Ofen hatte, die ich in die Tiefkühltruhe stecken wollte.
    »Das Wetter wird schlechter, und ich kann über Weihnachten vielleicht nicht noch mal hier hoch, drum bin ich hergekommen, um dir zu zeigen, wo die

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