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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Kindermädchenzimmer übernachten.« Er stockte und musterte mich unsicher, vermutlich um zu sehen, ob ich nicht doch weich wurde. »Na, dann gehe ich wohl besser und unternehme etwas wegen der Betten«, meinte er schließlich.
    Becca stand auf. »Ich such dir die sauberen Laken heraus, weiß Gott, was du sonst womöglich noch drauflegst – Tischdecken wahrscheinlich. Aber dann bist du auf dich selbst gestellt, denn ich habe schon die Pferde versorgt und bin müde.«
    »Gut gemacht«, sagte Tilda anerkennend zu mir, als die beiden hinausgegangen waren. »Er ist im Grunde ein lieber Junge, aber er erwartet andauernd, dass andere Leute um ihn herumscharwenzeln.«
    »Ich wollte nur meine Position deutlich machen. Ich bin kein Hausmädchen und habe nicht vor, ihn hinten und vorne zu bedienen.«
    »Natürlich nicht – in unseren Augen bist du ein Gast, ja, fast ein Familienmitglied«, erklärte Tilda gnädig. »Und du bist eine recht gute Köchin, meine Liebe – irgendetwas duftet hier ganz köstlich.«
    »Das ist der Schokoladenkuchen«, erklärte ich erneut. »Ich hol ihn besser heraus. Und wenn du Wasser aufsetzt, mache ich uns gleich eine Kanne Tee. Es gibt auch Käsescones.«
    »Gekaufte?«, fragte Tilda und schnupperte, als ich den Kuchen aus dem Ofen nahm und auf ein Abkühlgitter stellte.
    »Nein, selbst gemachte.«
    Becca kam zurück, und in unausgesprochener Übereinkunft tranken wir unseren Tee am Küchentisch und überließen Coco im Wohnzimmer sich selbst, auch wenn ich, als ich Noel seine Portion in den Salon brachte, ihr eine Tasse Tee und ein Scone anbot, was sie mit angewiderter Miene ablehnte.
    Tilda fragte mich, was wir zum Dinner äßen, und billigte meine Entscheidung für Würstchen mit Kartoffelbrei.
    »Gutes, herzhaftes Winteressen!«
    »Als Vorspeise habe ich Sardinenpaste gemacht. Ich dachte, wir könnten sie im Wohnzimmer von einem Tablett essen.«
    »Und was gibt’s zum Nachtisch?«
    »Entweder Eton Mess mit Himbeeren, oder als Alternative wären da noch ein paar sehr reife Bananen, von den Chirks dagelassen, die ich zu kalter Bananencreme oder Bananen in Rum mit Schlagsahne verarbeiten könnte. Was meinst du?«
    »Ach, ich votiere für die Cremespeise. Mit einer klitzekleinen Prise Muskatnuss obendrauf.«
    »Wie du wünschst«, stimmte ich zu. Gemeinsam mit Sprühsahne waren Muskatnuss und Paprika unter den Lebensmitteln, die Tilda zur Verstärkung der Speisevorräte aus dem Torhaus mitgebracht hatte, offenbar besonders reichlich vertreten. »Dann mache ich das am besten gleich, damit das Dessert bis zur Abendessenszeit abgekühlt ist.«
    Während ich die Creme zubereitete, schnitt Tilda hilfsbereit die Bananen klein, legte sie in die feuerfesten Förmchen und plauderte währenddessen von ihrer ruhmreichen Fernsehvergangenheit, insbesondere über ihre großartige Serie über Canapés, ein Thema, zu dem sie der Nation sozusagen die Augen geöffnet hatte.
    »Über Canapés brauchst du dir keine Gedanken zu machen, solange ich hier bin«, erklärte sie großspurig.
    »Nun, das nimmt mir eine große Last von den Schultern«, versicherte ich ihr.
    »Ich rufe besser mal Jess herein«, sagte Becca. »Ich hatte ganz vergessen, dass sie noch immer beim Schlittenfahren ist, und es ist schon stockdunkel draußen, auch wenn der Schnee ein wenig Licht reflektiert. Inzwischen ist ihr doch bestimmt kalt.«
    Während sie loszog, um das Kind hereinzuholen, fragte ich Tilda, ob Jess einen Weihnachtsstrumpf bekam oder nicht.
    »Letztes Jahr hatte sie einen«, antwortete Tilda, »aber Roz – meine Tochter – hat nichts davon erwähnt, obwohl sie Geschenke für Jess hiergelassen hat. Vielleicht hat sie den Strumpf völlig vergessen, denn sie ist ein denkbar zerstreutes Geschöpf. Oder ist Jess vielleicht schon zu alt dafür?«
    »Mrs Comfort hat gesagt, dafür ist man nie zu alt, also habe ich bei ihr ein paar Sachen besorgt, um einen Strumpf zu füllen, nur für alle Fälle.«
    »Ach gut – dann mach das nur«, ordnete sie majestätisch an, als Jess gerade schneebedeckt mit roten Wangen hereinkam und schnurstracks in den Flur hinausgeschickt wurde, um Mantel und Gummistiefel auszuziehen.

Kapitel 20
    Flackerndes Licht
    Allmählich frage ich mich, ob Hilda und Pearl im Hinblick auf N nicht doch recht hatten, denn obwohl ihm eine Arbeitsstelle angeboten wurde, hat er mich noch immer nicht gebeten, ihn zu heiraten. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, versichert er mir, dass wir für immer zusammenbleiben,

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