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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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das in meinen Augen Betrug.«
    Gianpietro warf ihm einen prüfenden Blick zu und griff dann in die Tasche. Ein dickes Bündel Geldscheine erschien auf dem Tisch. Langsam zählte der Mafioso zwanzig Tausenddollarnoten ab und schob sie Joe hin. »Da sind zwanzigtausend Dollar für Sie«, sagte er und schob den Rest zurück in die Tasche.
    »Wofür?« fragte Joe. »Ich weiß doch noch gar nicht, ob ich das Drehbuch tatsächlich schreibe.«
    »Das hat mit dem Drehbuch gar nichts zu tun«, sagte Gianpietro. »Das ist bloß das Geld, das ich für Sie bei Santini kassiert habe.«
    Joe starrte ihn verblüfft an.
    »Das geht schon in Ordnung«, sagte Gianpietro. »Die Contessa hat mir gesagt, ich sollte mich der Sache mal annehmen.«
    »Aber Santini hat doch gesagt, er hätte kein Geld«, sagte Joe.
    »Es ist ganz erstaunlich, wie rasch solche Leute Geld finden, um ihre Schulden zu zahlen«, sagte Gianpietro. »Besonders, wenn man ihre Eier ein bißchen drückt.«
    Joe schüttelte den Kopf. Dann grinste er, nahm das Geld und steckte es in die Tasche seines Bademantels. »Vielen Dank«, sagte er.
    Gianpietro nickte. »Ich habe Marissa eine Kopie der Geschichte von der Motorradfahrerin gegeben. Vielleicht können wir am Dienstagabend zusammen essen und darüber reden?«
    »Das wäre mir ein Vergnügen«, sagte Joe.
    Gianpietro und Mara standen fast gleichzeitig auf. »Sie werden einen großen Star aus mir machen«, sagte Mara. »Einen viel größeren Star als diese Putana.«
    Joe küßte sie auf die Wange und schüttelte dem Mafioso die Hand. »Bis Dienstag abend dann«, sagte er.
    Als sie gegangen waren, warf er Marissa einen prüfenden Blick zu. »Hast du davon gewußt?«
    »Ich habe Mara und die Contessa darüber reden hören, aber wir waren ja alle ziemlich hinüber, deshalb dachte ich nicht, daß etwas daraus wird.« Sie lachte. »Vielleicht wird jetzt alles besser.«
    Joe musterte sie schweigend. »Bist du ganz sicher, daß du das nicht alles selbst arrangiert hast?«
    »Hör mal«, sagte sie. »Ich bin doch bloß deine kleine doofe Nigger-Sekretärin. Wer würde schon auf mich hören?«
    »Das weiß ich nicht so genau«, sagte Joe mißtrauisch.
    Marissa wechselte einfach das Thema. »Das American-Express-Büro ist noch offen«, sagte sie. »Wir sollten uns auf den Weg machen und dein Geld in Travellerschecks umtauschen. Zwanzigtausend Dollar sollte man nicht in bar mit sich herumtragen.«
    ***
    Es dauerte fast zwei Tage, bis Marissa die Geschichte übersetzt hatte, und nur eine Stunde, bis Joe sie gelesen und kopfschüttelnd zurück auf den Tisch gelegt hatte. »Ach, herrje!« sagte er. »Das ist ja ein schrecklicher Mist. Daraus kann ich wirklich keinen Film machen.«
    Marissa steckte sich eine Zigarette an. »Es muß doch möglich sein, die Geschichte zu retten.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Es ist reiner Kitsch. Es ist nicht einmal unterhaltsam. Es ist einfach kindisch.«
    »Gianpietro wird schrecklich enttäuscht sein.«
    »Besser jetzt als später. Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit sage, ist er vielleicht ein bißchen enttäuscht. Aber wenn ich ihm was vorlüge, dann wird er irgendwann schrecklich wütend. Gianpietro ist nämlich kein Dummkopf. Früher oder später würde er dahinterkommen, daß ich bloß auf sein Geld aus bin. Und ich bin gar nicht scharf drauf, daß er mir die Eier poliert.«
    »Du wirst sehr diplomatisch sein müssen«, sagte Marissa. »Er ist fest entschlossen, seine Mara zum Filmstar zu machen.«
    »Ich werde es ihm erklären. Wir werden schon einen anderen Weg für sie finden.«
    »Du mußt wissen, was du verantworten kannst«, sagte sie trübsinnig. »Wirklich schade, ich hatte mich schon so auf die Villa in Nizza gefreut.«
    »Ich werde wahrscheinlich trotzdem an die Côte d'Azur fahren«, sagte er. »Meine Agentin kommt für ein paar Wochen herüber.«
    »Wann?« fragte Marissa.
    »Am zehnten.«
    »Du hast es gut«, schmollte Marissa. »Bloß ich muß hier in der Stadt bleiben.«
    »Du willst wohl mein Mitleid erwecken?« lachte Joe.
    »Ja, hast du denn kein Mitleid mit mir?« fragte sie mit großen Augen. »Was würdest du denn sagen, wenn du im August in diesem heißen Steinhaufen sitzen müßtest?«
    »Du bist ein Quälgeist«, lachte Joe. »Was willst du denn von mir?«
    »Warum sagst du nicht einfach, wir verbrächten die nächsten zwei Wochen bei ihm in der Villa und du versuchtest in der Zeit, dir einen Film auszudenken, in dem seine Mara groß rauskommt?«
    »Aber

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