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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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ein andermal«, sagte Jamaica. »Sie stehen dir jederzeit zur Verfügung. Kostenlos. Das gehört zu den Sozialleistungen bei diesem Job.«
    Joe nickte.
    »Komm, setzen wir uns in den Laden«, sagte Jamaica. Er warf den Frauen noch einen energischen Blick zu. »Eine von euch kann mal Kaffee und Rosinenbrötchen holen.«
    Joe folgte dem Schwarzen in den Laden. Sie setzten sich an gegenüberliegende Seiten der Theke. »Ich habe gehört, du wärst Schriftsteller?« sagte Jamaica.
    »Stimmt«, sagte Joe.
    »Was schreibst du denn so?«
    »Geschichten. Für ein Magazin, wissen Sie?«
    »Ich lese nicht viel«, sagte Jamaica. »Aber vor Schriftstellern habe ich sehr viel Respekt.«
    »Vielen Dank«, sagte Joe.
    Jamaica strich sich mit der rechten Hand über die Haare. »Weißt du«, sagte er vorsichtig, »die Mädchen haben eigentlich mit unserem Job hier gar nichts zu tun. Sie sind mehr so eine Art Nebenbeschäftigung von mir.«
    »Nicht schlecht«, sagte Joe grinsend.
    »Es macht natürlich eine Menge Arbeit, aber es verschafft mir auch viel Befriedigung«, sagte Jamaica.
    Joe nickte.
    »Dein Job besteht vorwiegend darin, im Laden zu sein und das Telefon abzunehmen, wenn jemand anruft«, sagte Jamaica, »ich werde nämlich nicht da sein. Ab und zu wirst du den Leuten die Sachen bringen müssen, die sie bestellt haben. Gelegentlich auch nach Ladenschluß, aber das wird dann extra bezahlt.« Jamaica hob den Blick. »Ist das okay?«
    »Völlig okay«, sagte Joe. »Ich weiß bloß immer noch nicht, worum es eigentlich geht und was wir verkaufen. Von diesen Sachen hier auf den Regalen verstehe ich gar nichts.«
    Jamaica schüttelte den Kopf. »Hat dir Mister B. denn gar nichts gesagt?«
    »Nein«, sagte Joe.
    Jamaica hielt seinen Blick fest. »Wir handeln mit Gumballs, Ganja und Glücksschnee.«
    Opium, Marihuana und Kokain. »Nein, Mister B. hat mir gar nichts gesagt«, sagte Joe.
    »Mach dir deswegen bloß keine Sorgen«, sagte Jamaica. »Meine Kundschaft ist erstklassig. Lauter Musiker und feine Leute. Außerdem hat Mister B. ein Abkommen mit dem Syndikat. Die haben einen dicken Mantel über uns ausgebreitet. Da gibt es keine Probleme.«
    Joe schwieg.
    »Ist wirklich ein echt guter Job«, sagte Jamaica. »Die meiste Zeit kannst du in Ruhe hier sitzen und schreiben. Und außer den fünfundzwanzig Dollar von Mister B. kriegst du bestimmt noch zwanzig oder dreißig Dollar an Trinkgeld.«
    »Fein«, sagte Joe.
    Jamaica legte den Kopf schief und warf ihm einen ironischen Blick zu. »Hast du Schiß?«
    Joe nickte.
    »Du mußt es so sehen«, sagte Jamaica. »Besser, hier herumsitzen und Angst vor ein paar Monaten Knast haben, als draußen bei der Armee im Schlamm liegen und ständig Angst haben, daß dir eine Granate den Schädel zerfetzt.«
    Joe schwieg. So konnte man es natürlich auch sehen. Die Tür zum Hinterzimmer ging auf, und eins der Mädchen kam heraus. Sie trug ein billiges buntes Ballkleid, das sich straff um ihren dicken Busen und ihre muskulösen Schenkel spannte. Sie sah Joe aus ihren dunklen Augen neugierig an und warf dann ihren Kopf zurück, wobei sich ihre schwarzen, gekräuselten Locken anmutig um das weiche Gesicht schmiegten. »Kriegen wir auch Frühstück?« fragte sie.
    Jamaica zog die Augenbrauen zusammen. »Habt ihr den Arbeitstisch aufgestellt?«
    »Is' schon fast fertig«, erwiderte sie.
    Jamaica schälte von einem dicken Bündel Geldscheine, das er lose in der Tasche gehabt hatte, eine Fünfdollarnote herunter. »Okay«, sagte er. »Bring für alle was mit. Aber beeil dich. Wir haben eine Menge zu tun.«
    Die junge Frau nahm das Geld und warf Joe einen langen Blick zu. »Willst du Zucker und Sahne in deinen Kaffee?«
    »Ich nehme ihn schwarz, danke.«
    Sie lächelte. »Wenn du schwarz magst, bin ich genau richtig für dich.«
    »Zisch ab«, knurrte Jamaica. »Anmachen kannst du ihn nach der Arbeit.« Er wartete, bis das Mädchen zur Tür hinaus war, und wandte sich dann wieder an Joe. »Weiber sind wirklich das letzte. Dauernd muß man ihnen zeigen, daß man der Boß ist.«
    Joe schwieg.
    »Du arbeitest von zwölf Uhr mittags bis abends um sieben«, sagte Jamaica. »Von ein Uhr mittags bis sechs Uhr abends bin ich unterwegs.« Jamaica grinste. »Du kannst übrigens du zu mir sagen. Wir sind schließlich alle eine große Familie.«
    Joe nickte.
    »Komm jetzt«, sagte Jamaica. »Laß uns mal sehen, wie die Mädchen vorankommen.«
    Joe folgte ihm ins Hinterzimmer, das sich unversehens in ein chemisches

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