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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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will dich nämlich A.J. sehen.«
    »Hat er einen Auftrag für mich?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie. »Er hat mich bloß gebeten, dich herzubestellen. Vielleicht hast du Glück.«
    »Ich werde da sein«, sagte er. »Was machst du heute abend?«
    »Nichts Besonderes.«
    »Wie wär's mit ein paar schönen Stunden?« fragte er.
    »Bei mir in der Wohnung oder in einer Bar?«
    »In deiner Wohnung.«
    Sie zögerte einen Augenblick. »Okay«, sagte sie schließlich. »Aber du mußt eine Flasche mitbringen. Ist sechs Uhr okay?«
    »Ja«, sagte er.
    »Du solltest lieber auch Gummis mitbringen. Ich kriege bald meine Tage«, sagte sie.
    »Ich werde daran denken«, sagte er. »Ich seh dich dann heute nachmittag im Büro.«
    Er legte den Hörer zurück auf die Gabel und trank seinen Kaffee aus.
    »Du hast noch einen Tag frei«, sagte er zu seiner Schreibmaschine. Die Schreibmaschine gab keine Antwort.
    Nachdenklich goß er sich eine zweite Tasse Kaffee ein. Dreißigtausend Dollar auf der Bank, eine anständige Wohnung, zwei Autos, eine dreijährige Tochter und eine Frau, die für ihren eigenen Unterhalt sorgte – was wollte er mehr? Eigentlich wußte er das selbst nicht genau. Aber geändert hatte sich auch nichts. Er dachte immer nur an neue Frauen und frisches Geld.

15
    »Das Erdgeschoß der Filiale in Beverly Hills braucht eine ganz neue Ausstattung«, sagte Mr. Marks. Er saß hinter seinem breiten Schreibtisch und hatte sich bequem in den lederbezogenen Sessel gelehnt. »Wir brauchen ein bißchen New Yorker Chic, Mrs. Crown. Jetzt, wo der Krieg vorbei ist, müssen wir den jungen Leuten was bieten. In den letzten Monaten haben so viele von ihnen geheiratet.«
    Motty nickte. »Das stimmt«, sagte sie.
    »Sie haben ja lange genug in New York gearbeitet, Sie wissen bestimmt, was ich meine«, sagte er.
    »Genau«, sagte sie. »Ein bißchen Saks Fifth Avenue, oder?«
    »Ja, so ähnlich«, bestätigte er. »Aber auch ein bißchen Macy's. Wir dürfen nicht vergessen, daß unsere Kundschaft vor dem Preisniveau der Fifth Avenue noch zurückschrecken würde. Wir müssen den Leuten den Eindruck vermitteln, daß wir zwar elegant sind, aber nicht teuer.«
    »So wie Bloomingdale's!« sagte sie.
    »Das ist es.« Er lächelte und wies auf die Zeichnungen, die auf seinem Schreibtisch ausgebreitet lagen. »Wir haben hier ein paar Skizzen«, sagte er. »Würden Sie sich das bitte mal ansehen?«
    »Ja, sehr gern.«
    Sie gehorchte seiner Handbewegung, ging um den Schreibtisch herum und beugte sich neben ihm über die Blaupausen. Auf den ersten Blick war alles sehr unübersichtlich: ein Gewirr von Linien, die ihr sofort vor den Augen verschwammen.
    »Das ist der Haupteingang«, sagte er und zeigte mit dem Finger darauf. »Gleich rechts davon wollen wir die Buchabteilung einrichten. Das macht einen vornehmen Eindruck. Links haben wir einen großen Pelzsalon geplant, und geradeaus kommt die ganze übrige Damen-Oberbekleidung. Nur erstklassige Sachen, versteht sich.«
    Er hob den Blick und wartete auf einen Kommentar.
    Motty schwieg.
    »Was halten Sie davon?« fragte er.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte sie ehrlich. »Sie haben ja viel mehr Erfahrung. Ich nehme an, Sie haben recht.«
    Er drehte sich in seinem Stuhl zu ihr um, und seine Schulter streifte dabei ihre Brust. »Ich gehöre nicht zu den Chefs, die einen Haufen Jasager brauchen. Ich möchte Sie hier bei mir haben, damit Sie mir ehrlich sagen, was Sie von meinen Vorstellungen halten.«
    Motty warf ihm einen erschrockenen Blick zu. Seine Augen waren auf ihre Brüste gerichtet, und zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, daß ihre Nippel sich aufrichteten. Hätte sie bloß nicht diese Seidenbluse angezogen! Sie wußte genau, daß sich ihre Brustwarzen sehr deutlich darunter abzeichnen mußten, und zu allem Überfluß wurde sie jetzt auch noch rot!
    Jetzt trafen sich ihre Blicke. Ein winziges Lächeln lag auf seinen Lippen. »Nun, was meinen Sie?« fragte er.
    Motty holte tief Atem. Wenn sie sagte, was sie dachte, war der Job vielleicht futsch, aber was sollte sie sonst machen? »Es ist wirklich sehr vornehm«, sagte sie vorsichtig. »Aber ich dachte, wir wollten die jüngere Kundschaft ansprechen, die sich in unserem Laden nicht nur umschaut, sondern auch kauft?«
    Jetzt konzentrierte er sich wieder ganz auf dienstliche Fragen. »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, erwähnten Sie Macy's, nicht wahr?« sagte Motty behutsam. »Ich habe da eine Freundin, die hat mir

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