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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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beauftragen.«
    »Wozu denn das?« fragte Joe. »Ich bin doch kein Star, sondern Schriftsteller.«
    »Schriftsteller können auch Stars sein«, sagte Keyho. »Überlegen Sie mal: Dashiell Hammett, Faulkner, Scott Fitzgerald, Hemingway. Das sind alles Schriftsteller. Aber Stars sind sie auch.«
    »Die sind aber auch einige Klassen besser als ich«, sagte Joe. »Die haben ein ganzes Werk vorzuweisen. So weit bin ich noch lange nicht.«
    »Na und?« sagte Keyho. »Ein guter PR-Mann kann Sie innerhalb kürzester Zeit genauso bekanntmachen wie Hemingway oder Faulkner. Das ist ein windiges Geschäft, aber man darf es nicht unterschätzen. Andererseits läßt sich niemand so leicht durch Hochstapelei beeindrucken wie ein Hochstapler. Wenn die Leute in Hollywood Ihr Bild oft genug in den Zeitungen sehen, dann denken sie, Joe Crown wäre ein wiedergeborener Shakespeare.«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Joe. »Außerdem kenne ich gar keinen PR-Mann.«
    »Aber ich«, sagte Keyho. »Mein Neffe arbeitet bei den Columbia-Studios in der Presseabteilung. Und nebenbei vertritt er noch ein paar ausgewählte Privatkunden. Über kurz oder lang will er sich selbständig machen.«
    »Ist er teuer?«
    »Das hängt davon ab, was er für Sie tun soll. Fünf Meldungen in der Woche kosten fünfundzwanzig Dollar, zehn Meldungen fünfzig Dollar, längere Sachen, wie Interviews, Features und Bildberichte, kosten hundert Dollar und mehr.«
    »Das ist eine Menge Geld«, sagte Joe. »Daß er die Sachen schreibt, glaube ich gern. Aber woher weiß ich, daß sie auch gedruckt werden?«
    »Wie wäre es mit ein paar Zeilen in Winchells Hollywood-Kolumne am Montag?«
    »Wenn er das schafft, küsse ich seinen Arsch. Bei Macy's im Schaufenster!«
    »Das wäre nicht nötig«, sagte Keyho. »Wäre es Ihnen denn einen Hunderter wert, wenn er in Winchells Sendung am Sonntag auch noch ein paar Sätze einbaut?«
    »Dann kriegt er die hundert«, sagte Joe. Er zog das Päckchen, das ihm Jamaica geschickt hatte, aus seiner Schublade. »Aber jetzt müssen wir über dieses Geschäft reden, sonst läuft finanziell bei mir gar nichts.«
    »Ich zahle dasselbe wie letztes Mal«, sagte Keyho. »Und ziehe die hundert für meinen Neffen gleich ab.«
    »Und ich lege noch einen schönen Sack Gras aus Jamaica dazu«, sagte Joe. »Damit kann man bestimmt hundert schöne Fünf-Dollar-Joints drehen. Auf diese Weise machen wir alle ein gutes Geschäft.«
    »Taugt der Stoff was?«
    Joe schob die Tüte über den Tisch. »Um high zu werden, brauchen Sie bloß dran zu riechen«, sagte er.
    Keyho schnupperte vorsichtig, dann erhellte sich sein Gesicht. »Ist gekauft«, sagte er.
    »Wann kann ich Ihren Neffen mal kennenlernen?« fragte Joe.
    »Wie wäre es, wenn wir uns am Montag zum Lunch treffen? Ich bringe Gene mit in die Kantine. Der Junge wird Ihnen gefallen.«
    »Wenn es mit Winchell nicht klappt«, sagte Joe, »brauchen Sie ihn auch nicht mitzubringen. Dann geben Sie mir einfach den Hunderter mehr, und wir vergessen die Sache.«
    »Es klappt bestimmt«, sagte Keyho. »Seine Schwägerin ist Winchells Sekretärin.«
    ***
    »A.J. möchte dich sprechen«, sagte Kathy. »Warte einen Moment, ich stelle dich durch.«
    A.J. klang äußerst zufrieden. »Na, Joe? Wie kommen Sie mit der Arbeit voran? Wann kriege ich einen Entwurf?«
    »Bald, Mr. Rosen, sehr bald«, sagte Joe. »Ich bin bei der Arbeit.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte A.J. »Deswegen rufe ich auch nicht an. Wir haben eine schöne Lieferung von Barney Greengrass in Manhattan gekriegt, lauter exquisite Delikatessen. Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht Lust haben, am Sonntag so gegen zwei zum Brunch in unser Strandhaus in Malibu zu kommen. Es werden ein paar gute Leute da sein.«
    »Vielen Dank, Mr. Rosen«, sagte Joe. »Das ist wirklich sehr nett. Ich komme gern.«
    »Kathy kann Ihnen die Adresse geben«, sagte A.J. »Bis Sonntag dann. Vielleicht haben wir auch Gelegenheit, ein bißchen über das Drehbuch zu reden. Ich habe noch ein paar neue Ideen.«
    »Darüber würde ich mich noch mehr freuen als über die Delikatessen«, sagte Joe. »Bis Sonntag dann.«
    Er legte auf und sah auf die Uhr. Halb eins. Niemand konnte etwas dagegen haben, wenn er jetzt essen ging.
    Er war schon fast an der Tür, als das Telefon erneut klingelte. Er kehrte zurück, nahm den Hörer ab und meldete sich. »Joe Crown.«
    »Was tun Sie denn an Ihrem Schreibtisch?« fragte Blanche Rosen.
    »Ich arbeite«, sagte er. »Dafür werde ich

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