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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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weiter, Linc«, bat sie.
    »Also …«
    »Noch etwas Port, Mr. – Verzeihung, Linc?«
    »Danke, Andrew, aber könnte ich noch ein Bier haben?« Sekunden später stand es vor ihm. »Casey kam also zu mir. Nachdem sie mir alles erzählt hatte wie eben jetzt, sagte ich: ›Moment, Miss Tcholok, voriges Jahr hat Hed-Opticals weniger als 300.000 Dollar umgesetzt. Was wird die Firma in diesem Jahr umsetzen?‹
    ›Null‹, antwortete sie und lächelte mich an. ›Ich bin das ganze Betriebsvermögen.‹ ›Wozu soll ich dann mit Null fusionieren? Ich habe selbst genug Probleme.‹ ›Ich weiß, wie man Randolf Opticals bis aufs letzte Hemd ausziehen könnte.‹ ›Und zwar?‹
    ›22 Prozent von Randolf gehören drei Männern – die Toffer allesamt nicht ausstehen können. Mit 22 Prozent könnten Sie aber die Kontrolle ausüben. Ich weiß, wie Sie an diese Stimmen herankommen könnten, und vor allem kenne ich Toffers Schwäche: maßlose Einbildung und Größenwahnsinn, aber vor allem ist er dumm.‹ ›Wenn er diese Gesellschaft leitet, kann er nicht so dumm sein.‹
    ›Vielleicht. Er wartet geradezu darauf, sich ausnehmen zu lassen.‹
    ›Und worauf haben Sie es dabei abgesehen, Miss Tcholok?‹ ›Auf Toffers Kopf – ich will ihn persönlich feuern!‹ ›Und sonst?‹
    ›Wenn es mir gelingt, Ihnen zu zeigen, wie … wenn es uns gelingt, Randolf Opticals innerhalb von, sagen wir, sechs Monaten zu übernehmen, dann möchte ich … einen Einjahresvertrag mit Ihnen, der bei Bewährung auf sieben Jahre zu verlängern wäre, als Ihr mit Neuerwerbungen betrauter, geschäftsführender Vizepräsident – mit einem Gehalt, das nach Ihrer Meinung meinen Fähigkeiten entspricht.
    Aber das möchte ich als Partner, nicht als Frau. Sie sind natürlich der Boss, aber ich müßte Ihnen im selben Maß gleichgestellt sein, wie ein Mann das wäre … wenn ich Ihre Erwartungen erfülle.‹«
    Bartlett schmunzelte und nippte an seinem Bier. »›Okay‹, sagte ich. ›Ich bin einverstanden.‹ Was habe ich zu verlieren, dachte ich, ich mit meiner lausigen Dreiviertelmillion und sie mit Null Komma nichts? Wenn ich Randolf Opticals in sechs Monaten schaffe, ist es ein tolles Geschäft. Also schüttelten wir uns die Hände, ein Mann und eine Frau – und ich habe es nie bereut.«
    »Danke, Linc«, murmelte sie, und alle im Saal waren neidisch auf ihn.
    Und was geschah, nachdem du Toffer gefeuert hattest? fragte sich Dunross. Hat es damals mit euch beiden begonnen? »Und die Übernahme«, fragte er Bartlett, »ging die reibungslos über die Bühne?«
    »Es ging wüst zu. Wir schwitzten Blut und Wasser, aber was ich, was wir dabei lernten, brachte uns tausend Prozent Zinsen. In fünf Monaten übten wir die Kontrolle aus. Casey und ich beherrschten ein Unternehmen, das dreiundfünfzigeinhalbmal so groß war wie wir. Sechzig Minuten vor der Stunde Null stand ich in der Bank mit sieben Millionen Dollar in der Kreide und mit einem Fuß im Gefängnis, doch nach sechzig Minuten hatte ich es geschafft. Das war vielleicht ein Gemetzel! Eineinhalb Monate später hatten wir die Gesellschaft reorganisiert, und heute hat Par-Con’s Randolf Division einen Jahresumsatz von hundertfünfzig Millionen, und der Kurs steigt immer weiter.«
    »Und dieser George Toffer, Casey? Wie haben Sie ihn gefeuert?«
    Casey ließ ihre braunen Augen von Bartlett zu Dunross schweifen, und er dachte, mein Gott, dich würde ich gern besitzen.
    »Noch in derselben Stunde, als wir …« Sie unterbrach sich, als das Telefon läutete.
    Plötzlich herrschte im ganzen Saal Spannung.
    Alle, selbst die Kellner, wandten ihre Aufmerksamkeit dem Telefon zu – ausgenommen Bartlett.
    »Was ist los?« fragte Casey.
    Dunross brach das Schweigen: »Es ist eine unserer Regeln: Während des Essens dürfen keine Gespräche durchgestellt werden, außer in einer Notsituation, die einen von uns angeht.«
    Sie beobachteten Lim, der das Kaffeetablett niederstellte. Er schien eine Ewigkeit dazu zu brauchen, den Saal zu durchqueren und abzuheben. Sie alle hatten Frau und Kinder und fragten sich, welche Katastrophe sich ereignet oder wer einen Unfall erlitten hatte, und, o Gott, laß es einen anderen treffen! Sie dachten an das letzte Mal vor zwei Tagen. Es war für Jacques gewesen. Und dann vor einem Monat für Gavallan. Seine Mutter lag im Sterben.
    Andrew Gavallan war sicher, daß der Anruf ihm galt. Seine Frau Kathren, Dunross’ Schwester, lag im Krankenhaus und wartete auf die

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