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Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)

Titel: Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurélie Engel
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an.
    "In gewisser Weise, bestimmt." Er sah auf ihren nackten Körper und sein Blick war unverkennbar hungrig.
    "Ich gehe nirgendwo hin!"
    "Du weißt, dass ich dich auch mühelos tragen kann."
    "Du elender Mistkerl!" Tränen liefen Jeanne über die Wange und Balthasar wandte gequält den Blick ab.
    "Dein Kleid. Los doch. Und dann bringe ich dich nach unten."
     
    Balthasar machte seine Drohung wirklich wahr und steckte Jeanne zurück in den Kerker. Zwar brachte er ihr genügend Decken, damit sie nachts nicht frieren musste, doch trotzdem war die Zelle wenig komfortabel. Drei Mal am Tag kam er herunter und ließ sie hinaus, damit sie etwas essen und alles Nötige erledigen konnte.
    In der ersten Nacht lag sie wach und war sich sicher, dass er auch diesen Plan nicht durchhalten würde.
    In der dritten Nacht wurde sie fast verrückt, weil es ihm so leicht zu fallen schien. Sie lief in ihrer Zelle auf und ab, schrie wilde Verwünschungen in die Dunkelheit und brach dazwischen immer wieder in schreckliche Weinkrämpfe aus. Mittlerweile hatte sich ihr Zustand merklich verschlechtert, da sie kaum etwas gegessen und zu wenig geschlafen hatte. Und trotzdem war sie so aufgewühlt, dass ihr Körper keine Ruhe fand.
    Am nächsten Morgen hatte Jeanne das Gefühl, er wolle etwas zu ihr sagen, doch sie wandte den Kopf ab und ignorierte ihn. Kaum, dass er verschwand, weinte sie wieder, bis keine Tränen mehr kamen.
     
    Vier Tage vergingen und schließlich hielt sie die Wortlosigkeit nicht mehr aus.
    "Hoffentlich sind deine Brüder bald wieder da...", murmelte sie, als er gerade die Treppe zum Hof wieder hinauf gehen wollte. Er verharrte in seiner Bewegung.
    "Ja, hoffentlich. Dann kannst du dich wieder mit ihnen amüsieren!"
    Wütend sprang sie auf und haute mit der bloßen Hand an die Gitterstäbe. "Du hast es nicht anders gewollt, vergiss das nicht! Du hast mich entführt. Du bist dafür verantwortlich."
    "Aber verantwortlich dafür, dass du dich offensichtlich gern von Gott und der Welt mit Freude ficken lässt, bin ich dann doch nicht!"
    "Du hättest nicht zuschauen müssen!"
    "Das, was ich auch ohne bewusstes Zuschauen gesehen habe, reichte mir schon für diese Erkenntnis!"
    "Verschwinde!", schrie sie. "Geh mir aus den Augen! Ich ertrage dich nicht!"
    "Ich ertrage dich genauso wenig!", brüllte er zurück, dann stürmte er die Stufen hinauf und knallte die Tür zum Hof donnernd hinter sich zu.
    "Das weiß ich doch schon längst...", murmelte Jeanne leise, ließ sich auf eine Decke sinken und vergrub den Kopf in den Händen, während Tränen heiß über ihre Wange rannen.
     
    Am nächsten Tag verlief alles wie gewohnt, doch am späten Nachmittag stand Balthasar plötzlich vor ihrer Zellentür und öffnete das Schloss.
    "Komm mit. Du kannst dich nützlich machen."
    Jeanne erhob sich und ihr wurde schwarz vor Augen, weil ihr Zustand immer noch unverändert schlecht war. Sie tastete durch das Halbdunkel, kniff dann die schmerzenden Augen im hellen Sonnenlicht zusammen und folgte Balthasar bis in die Küche. Dort sah es mehr oder weniger chaotisch aus, denn Balthasar schien dort niemals aufzuräumen und Jeanne hatte es ebenfalls nicht für nötig befunden, sich in dieser Situation auch noch um das Haus zu kümmern.
    "Aufräumen", sagt er kurz ab, drehte sich um und ließ sie so stehen. Jeanne hielt sich an der Tischplatte fest, weil ihr schon wieder schwindelig war, doch das sah er schon nicht mehr. Als sie sich nach einem Eimer bücken wollte, wurde ihr erneut schwarz vor Augen und nur mit Mühe konnte sie sich auf den Beinen halten. Als sie sich etwas weniger wackelig auf den Beinen fühlte, ging sie hinüber in die Speisekammer und nahm sie etwas Brot und fand eine Schale mit süßem Kompott. Der Zucker brachte ihre Lebensgeister wieder etwas zurück und sie nahm sich davon, bis sie fast die ganze Schüssel allein geleert hatte.
    Dann blieb sie noch eine Weile auf einem der Hocker sitzen und sah sich die Unordnung in der Küche an. Da Balthasar auch nicht wiederkam, um sie zu beaufsichtigen, sah sie keinen Grund zur Eile.
    Es wurde bereits dunkel, als sie anfing, das schmutzige Geschirr zu spülen. Die Putzerei hielt sie über zwei Stunden auf, aber als alle Oberfläche wieder krümelfrei waren und alles Geschirr ordentlich auf seinem Platz stand, merkte sie, wie gut ihr die Bewegung getan hatte. Also suchte sie sich noch eine Aufgabe.
    In der Vorratskammer herrschte heilloses Durcheinander, also widmete sie sich voller

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