Honigkäfer (Käfer-Reihe) (German Edition)
entlang. Sie zuckte zusammen und rückte ein Stückchen weg von dem knisternden Stroh. Sie versuchte, nicht daran zu denken, dass sie nicht mal ein Decke hatte, um sich notdürftig zuzudecken beim Schlafen. Ihre Blicke wanderte zu dem schmalen kleinen Fenster und sie konnte die schwarzen Gewitterwolken erkennen, die über den Himmel jagten. Sie seufzte leise, als sie die Arme wärmend um ihren Oberkörper schlang. Es würde eine feuchte kalte Nacht werden. Und sie hatte nichts, außer ihrem Kleid und dem bisschen Stroh, dass sie sich vermutlich mit einigen kleinen Nagetieren teilen müsste. Heimlich hatte sie gehofft, dass Lucien noch mal erscheinen würde, um sie zu befreien, doch anscheinend hatte Balthasar Mittel und Weg gefunden, seinen Bruder in die Schranken zu verweisen. Jeanne beobachtete den tobenden Himmel und die Blitze, die immer wieder durch ihr schmales Sichtfeld zuckten. Irgendwann bedeckte sie sich mit etwas Stroh, den Blick fest auf das kleine Fenster gerichtet. Sie hatte Recht gehabt, dass er sie dafür hassen würde. Er würde es nicht verstehen, selbst wenn sie es erklärte. Weil er es nicht verstehen wollen würde. So einfach war das.
Wieder spürte sie eine Ratte in dem klammen Stroh. Sie trat nach ihr, das Tier quiekte in die Schwärze und verschwand dann raschelnd. Ein ohrenbetäubendes Donnern zerriss das Rauschen des Regens und Jeanne zuckte zusammen. Sie schloss die Augen, versuchte, ihre kalten Füße in den überlangen Säumen des Kleides zu verstecken und wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Sie hatte Angst vor dem morgigen Tag. Was würde er mit ihr anstellen? Würde er sie töten? Sie wieder im Wald aussetzen? Oder sie erst im Wald aussetzen und dann töten? Sie hatte gedacht, dass sie bei dem Gedanken daran vor Angst regelrecht hysterisch werden würde, doch seltsamerweise war sie ganz ruhig. Was auch immer er mit ihr vorhatte, sie hatte keine Chance gegen ihr. Und Lucien ganz offensichtlich auch nicht, denn sonst hätte er nicht zugelassen, dass sie hier unten blieb. Also war es Balthasar, der bestimmte. Und von ihm hatte sie nun nichts als Hass zu erwarten. Irgendwann fiel sie in einen unruhigen Schlaf, während das Gewitter sich weiter mit aller Kraft über ihr austobte.
5
Seltsame Vorkommnisse
Mitten in der Nacht weckte sie das Geräusch quietschender Scharniere. Verschlafen drückte sie sich hoch, als sich bereits eine große dunkle Gestalt über sie beugte.
"Lucien!", flüsterte sie erleichtert, weil sie sich sicher war, dass er einen Weg gefunden hatte, sie zu befreien.
"Das hättest du wohl gerne!"
Sie brauchte einen Moment, um vollständig wach zu werden. Dann wurde ihr heiß und kalt zugleich. Balthasar!
Schon riss er sie auf die Füße, seine Gestalt immer noch von der Dunkelheit zu einer schemenhaften Silhouette verwischt. Er drängte sie vor die Wand unter dem schmalen Fenster, bis ihr Rücken die Mauer berührte.
"Nein, bitte nicht....", flüsterte sie, als sie hörte, wie er an seiner Hose nestelte. "Nicht so..." Sie wollte nicht, dass er sie so nahm, so voller Wut und so grob, im Stehen, ihre schmale Gestalt vor die kalten Steine gepresst, als wäre sie ein billige Dirne.
Er erwiderte nichts, stattdessen griff er unter ihre Oberschenkel, schob sie an der Wand hoch und zerrte gleichzeitig ihre Röcke zur Seite. Dann spürte sie seinen harten Schwanz, wie er suchend an ihren Falten entlang strich.
"Bitte nicht so...", flehte sie noch mal.
Dann stieß er zu. Jeanne keuchte, weil sie nicht erregt war und es ihn einige Kraft kostete, sich so in sie hinein zu drängen. Balthasar atmete angespannt und schnell.
Ein Blitz zuckte über den Himmel, erhellte sein Gesicht für wenige Sekunden und atemlos sahen sie sich an. "Mein Gott, dieser Mund...", dachte Jeanne noch, da hatte sie schon seine Lippen gefunden und küsste ihn. Einen Moment lang erwiderte er den Kuss, rasend vor Leidenschaft und wie von Sinnen. Eine Hand vergrub sich in ihren Haaren und sie spürte ihn tief in sich. Hitze rauschte durch ihren Körper, als sie sein hilfloses Begehren spürte. Sie bewegte sich mit ihm, ihre Zunge um seine windend und stöhnend vor Erregung. Er presste sie hart gegen die Wand, sein Körper rieb sich an ihr, als er immer wieder in sie eindrang. Der Kuss schien sie noch mehr anzutreiben, ihre Gestalten verschmolzen miteinander, so wie ihre Lippen zuvor und Jeanne schlang ihre Beine noch fester um seine Mitte. Dann riss er sich plötzlich von ihr los,
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