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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Im Lichte dessen erscheint es uns nur vernünftig, wenn wir unsere diesbezüglichen Bemühungen abstimmen würden. Diskret selbstverständlich.«
    »Oh, natürlich«, stimmte Kaiserfest ihm zu. Er nippte an seinem Weinbrand und kaute den aromatischen, feurigen Alkohol, dann nickte er. »Ich verstehe vollkommen«, sagte er. »Und ich bin der gleichen Ansicht.«
    »Sicher verstehen Sie auch«, sagte Giancola ernst, »dass wir dem Kaiserreich zwar alle Unterstützung zukommen lassen würden, die wir leisten könnten, gleichzeitig aber nach außen hin eine andere Haltung vertreten müssten. So sehr ich Ihre Freundschaft nunmehr schätze, Herr Botschafter, es wäre von uns beiden naiv, wenn wir vorgäben, hier ginge es um etwas anderes als Realpolitik .«
    »Aber freilich«, pflichtete Kaiserfest ihm erneut bei.
    »Leider ist meine Sternnation nach wie vor von einem gewissen revolutionären Eifer beherrscht«, fuhr Giancola fort. »Solcher Überschwang ist nur schlecht mit den praktischen Erfordernissen einer effizienten interstellaren Diplomatie vereinbar. Diese wäre selbstverständlich der Grund, aus dem Präsidentin Pritchart und ich uns vielleicht zu öffentlichen Erklärungen gezwungen sehen, die man als Kritik an der Silesia-Politik des Kaiserreichs auffassen könnte. Ich vertraue darauf, dass sowohl Ihr Kaiser als auch Sie Verständnis dafür haben, warum wir unsere eigentliche Politik mit einem gewissen Maß an Desinformation kaschieren müssen.«
    »Solche Situationen sind uns nicht völlig unvertraut«, entgegnete Kaiserfest mit schmalem Lächeln. »Und wie Sie selbst sagten, machen uns unsere … praktischen Interessen zu natürlichen Verbündeten – im Moment wenigstens –, ganz gleich, welche öffentliche Rhetorik Ihnen vielleicht auferlegt wird.«
    »Sie sind sehr verständnisvoll, Herr Botschafter.«
    »Ich denke nur praktisch«, versicherte Kaiserfest ihm. »Selbstverständlich werde ich Seiner Majestät von unserem Gespräch berichten.«
    »Aber natürlich«, entgegnete Arnold Giancola lächelnd. »Das ist mir nur recht.«

 
     
    8
     
     
    »Und, haben Sie schon eine Ahnung, was sie wahrscheinlich finden werden?«, fragte Alistair McKeon.
    Er und Honor standen in der Liftkabine, begleitet von Alfredo Yu, Warner Caslet, Captain Sampson Grant, Nimitz, Mercedes Brigham, Roslee Orndorff, Banshee und – wie sollte es anders sein – Andrew LaFollet. Auf der Anzeigetafel flitzte der Lichtpunkt, der die Kabine symbolisierte, durch die Risszeichnung der HMS Werewolf . Sie befanden sich auf dem Weg zu einer Besprechung, an der auch Alice Truman unbedingt hätte teilnehmen sollen. Doch die war im Augenblick damit beschäftigt, die Neuverteilung der Aufklärungsplattformen im System zu koordinieren – eine Aufgabe, die zu einem nicht geringen Teil durch die Ereignisse notwendig wurde, die auch zu der Besprechung führten.
    »Die Aufklärungsplattformen vielleicht?«, fragte Honor.
    »Wie?« McKeon blinzelte kurz, dann kicherte er. »Tut mir Leid. Unter den gegebenen Umständen verstehe ich, weshalb Sie meine Frage darauf beziehen. Ich meinte allerdings das, worüber wir uns gestern Abend unterhalten haben.« Sie blickte ihn an, was er mit einem Schulterzucken quittierte. »Nennen Sie es eine Methode, mich ein bisschen abzulenken.«
    »Eine ziemlich aussichtslose«, bemerkte Honor.
    »Die besten Ablenkungsmethoden beschäftigen sich mit Aussichtslosigkeiten«, entgegnete McKeon fröhlich. »Wenn Sie eine Frage ein für alle Mal beantworten können, ist sie schließlich keine Ablenkung mehr, oder?«
    »Habe ich Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie ein seltsamer Mensch sind, Alistair?«
    Hinter den Rücken ihrer Vorgesetzten grinsten Orndorff, Grant und Brigham sich an. Yu und Caslet hingegen hatten einen hinreichend hohen Dienstgrad inne, um offen lachen zu dürfen, und Nimitz bliekte entzückt.
    »Nein, das glaube ich eigentlich nicht«, sagte McKeon. »Aber unverdiente Schmähungen einmal beiseite: Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was werden sie Ihrer Ansicht nach wahrscheinlich finden?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, gab Honor zu. »Andererseits, was immer es ist, sie haben es mittlerweile zweifellos gefunden. Es braucht halt nur eine Weile, bis die Neuigkeiten uns erreichen.«
    »Wir sind hier wirklich am Arsch des Nirgendwo«, pflichtete McKeon ihr grimmig bei.
    Und das, fand Honor, war in vielerlei Hinsicht gewiss wahr. Ob beabsichtigt oder nicht, mit seiner Frage hatte McKeon es klar

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