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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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… Sag ihnen, wir laufen auf Ephraims Befehl aus. Damit sollten wir sie zumindest so lange aufhalten, wie sie brauchen, um bei ihm nachzufragen.«
    Odelia nickte. Die Haut um ihre Augen war vor Sorge gespannt. Judith hörte, wie sie Sams Kennkodes aus dem Computer abfragte und ihn anwies, ihre Stimme so umzumodulieren, dass sie klang wie er.
    Gut. Sie denkt selbstständig. Ich glaube, wir benötigen noch viel selbstständiges Denken, wenn wir hier lebend davonkommen wollen.
    Die Ablenkung erkaufte ihnen so viel Zeit, dass der Planet sichtbar hinter ihnen zurückgewichen war, doch am Ende kam das Signal, mit dem Judith immer gerechnet hatte.
    »Sie sagen, Sie haben mit dem Ältesten Templeton gesprochen, und er wusste nicht, wovon sie reden. Sie klingen wirklich wütend.«
    »Sollen sie wütend sein«, sagte Judith. »Je wütender sie sind, desto weniger Energie bleibt ihnen, um klar zu denken. Irgendwelche Anzeichen einer Verfolgung?«
    »Mehrere Antriebe sind hochgefahren«, meldete Sherlyn, »einschließlich der des Firebird . Das Einzige, was sich augenblicklich auf uns zubewegt, ist ein Paar Leichter Angriffsboote.«
    »Und wir sind besser bewaffnet als LACs«, meldete Dinah. Judith wusste, dass die Wahren Gläubigen beim Aufbau ihrer Raumflotte die Systemabwehr ausklammerten. Einfach gesagt, die Graysons wollten keinen Krieg und konzentrierten ihre Mittel auf den Schutz ihres Sonnensystems. Die Wahren Gläubigen hingegen bauten ihre Schiffe eigens zur Wiedereroberung von Jelzins Stern, und jedes LAC band Fertigungskapazität, die bei den Offensivschiffen fehlte. Deshalb waren gerade genügend LACs auf Kiel gelegt worden, um das System nicht schutzlos zu hinterlassen, wenn die Flotte auslief, und diese Boote waren weit über das Raumgebiet verteilt. Außerdem würden sie nicht einfach das Feuer auf ein Schiff eröffnen, das einem prominenten Bürger gehörte.
    »Gut, Dinah«, sagte Judith. »Vielleicht müssen wir sie daran erinnern. Wie sieht es mit unserer offensiven Kampfkraft aus?«
    »Hundert Prozent«, meldete Dinah knapp. »Jessica sagt, dass die Magazine gut bestückt sind, und ihre Mannschaften haben die Werferrohre zum Laden fertig. Die Energielafetten haben Energie und sind feuerbereit. Nahbereichsabwehr ist verfügbar.«
    »Wenn ich mich an die Baupläne von LACs richtig erinnere«, überlegte Judith, »dann können sie doch nur je eine Salve aus ihren Werferkästen feuern und haben dann noch einen einzelnen Mittschiffslinienlaser, richtig?«
    »Richtig«, bestätigte Dinah.
    »Nun, dann feuern wir keine Raketen, so lange es nicht absolut notwendig wird, und außerdem haben wir den Reichweitenvorteil auf unserer Seite.«
    »Außerdem schützt uns Ephraims Ruf wie ein Panzer«, erinnerte Dinah sie. »Sie werden es sich mehrmals überlegen, bevor sie auf das Schiff eines so erfolgreichen Kaperfahrers schießen.«
    Doch was Ephraim gibt , dachte Judith, das kann er genauso gut auch wieder nehmen.
    Bis zur Hypergrenze schien es wirklich noch sehr weit zu sein. Sie wirkte sogar noch weiter in die Ferne gerückt, als Odelia kurz darauf meldete:
    »Ephraim Templeton ruft uns.«
    »Lass es uns alle hören«, sagte Judith; sie wollte nicht, dass der Mann für ihre Gefährtinnen zu einem Schreckgespenst wurde.
    Ephraim klang sehr zornig, erfüllt von einer Wut, die Rena die ›Prügelrage‹ nannte. Als Odelia seine Stimme auf die Lautsprecher legte, hatte er seine Tirade bereits begonnen.
    »… und ich schwöre, dass nur Gottes Zorn größer sein wird als der meine, wenn wir euch fangen. Dreht auf der Stelle bei!«
    Judith grinste und zwang sich, belustigter zu wirken, als sie sich fühlte.
    »Das nenne ich einen echten Anreiz.«
    »Wenn ihr nicht gehorcht«, fuhr die Stimme fort, »verfolge ich euch persönlich, und meine Rache wird schrecklich sein!«
    »Sende folgende Antwort«, sagte Judith: »›Die Rache ist mein, spricht der Herr.‹ Weise danach weitere Rufe ab. Ich glaube nicht, dass wir durch Worte auf ihn einwirken können.«
    »Glaubst du, er verfolgt uns wirklich?«, fragte Odelia.
    »O ja«, antwortete Judith. »Ich denke, er ist bereits auf dem Weg. Die Frage ist nur, ob er entweder den Psalter oder den Sprüche erreichen kann, bevor wir entkommen sind.«
    Sie blickte auf den Plot, auf dem der Planet längst nicht so weit entfernt war wie sie es sich vorgestellt hatte, und vermutete sehr, dass Ephraim sie einholen würde. Obwohl sie den Aronsstab sehr gekonnt führte, hielt sie das Schiff auf

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